Werbung
Zahlreiche Autos verunfallen mit Sommerreifen
Der Winter ist da. Am Donnerstagabend schneite es bis ins Flachland. Die prekären Strassenverhältnisse führen seither, quer durch die Schweiz, zu Verkehrsunfällen und Verzögerungen. Der STREETLIFE-Wetterticker zeigt dir die neusten Entwicklungen.
Freitag, 22. November
13.00 Uhr
Die Kantonspolizei Thurgau hat heute Vormittag acht Autofahrende angehalten, weil sie ihr Auto nicht komplett von Schnee befreit haben. Dieser Versuch Zeit zu sparen, kommt sie nun teuer zu stehen. Die Polizei hat alle angezeigt. Sie durften ihre Fahrt erst fortsetzen, nachdem sie das Fahrzeug von jeglichem Schnee befreit hatten, inklusive Dach.
Die Polizei weist daraufhin, Schnee und Eis von allen Scheiben, der Motorhaube, dem Dach und allen Lichtern zu wischen und zu kratzen. Erst wenn das Fahrzeug komplett vom Schnee befreit ist, darf man losfahren.
9.30 Uhr
Die kantonalen und städtischen Polizeikorps der Schweiz berichten von zahlreichen Verkehrsunfällen, seit gestern Nachmittag der Schnee eingesetzt hat. Die Luzerner Polizei verzeichnete 30 Verkehrsunfälle, Solothurn und Thurgau berichten von je 40 Unfällen und die Kantonspolizei Aargau von 60. Einer der Hauptgründe sind falsche Pneus. Viele verunfallte Autos waren immer noch mit Sommerreifen unterwegs. Alleine die Kantonspolizei Solothurn verzeichneten rund ein Dutzend Fälle.
Die Polizeikorps raten dringend, nur mit Winterreifen zu fahren. Erstens ist es sicherer und zweitens wird man mit falschen Reifen verzeigt, weil das Fahrzeug nicht in einem betriebssicheren Zustand ist
8.50 Uhr
Die Busse und Trams in der Stadt Zürich verkehren unregelmässig und ausserhalb des Fahrplans. Darauf weisen die Verkehrsbetriebe Zürich VBZ in ihrem Online-Fahrplan hin. «Einschränkungen Stadtgebiet und Agglomeration infolge Schnee- und Eisglätte.»
8.45 Uhr
Hast du zum erwarteten Schneetreiben etwas Spannendes beobachtet, dann schick uns deine Fotos und Videos. Leserreporterinnen und Leserreporter erhalten für jeden veröffentlichten Beitrag – aus einem oder mehreren Bilder bzw. Videos – 50 Franken. Schick uns dein Material über WhatsApp an die Nummer: 077 279 72 56 oder per Mail an redaktion@streetlife.ch
8.00 Uhr
Neben dem Chaos auf den Strassen haben die Schneefälle auch für Störungen im öffentlichen Verkehr geführt. Die SBB schreiben auf ihrem Twitter-Kanal, dass der Bahnbetrieb heute Morgen in der ganzen Schweiz beeinträchtigt ist. Es gäbe Fahrleitungsstörungen, Fahrzeugausfälle und vereiste Weichen.
Der starke Schneefall vom Donnerstag hat den Bahnbetrieb in der ganzen Schweiz beeinträchtigt. Störungen wie Fahrleitungsprobleme, vereiste Weichen und Fahrzeugausfälle führten zu teils erheblichen Einschränkungen.
— SBB Medienstelle (@sbbnews) November 22, 2024
7.30 Uhr
Wer heute mit dem Auto unterwegs ist, muss mehr Zeit einrechnen. Einerseits wegen der Strassenverhältnisse, da teilweise immer noch Schnee und Matsch liegt. Weiter müssen im freien parkierte Autos vor der Abfahrt vom Schnee befreit werden. Das gilt auch für Dach und Motorhaube, weil sonst andere Verkehrsteilnehmende gefährdet werden.
06.30 Uhr
Im Flachland sind seit gestern Abend bis zu 20 Zentimeter Neuschnee gefallen. Das führte, quer durch die Schweiz, zu prekären Strassenverhältnissen. Allein im Kanton St. Gallen kam es auf den Strassen zu 120 Verkehrsunfällen, wie die Kantonspolizei kurz vor 6 Uhr mitteilte.
Bei sieben Unfällen wurden zehn Personen unterschiedlich schwer verletzt. «Die Strassenverhältnisse sind auch heute Morgen schwierig», heisst es in der Medienmitteilung der Kapo St. Gallen weiter. Die kantonale Notrufzentrale musste während des Abends durch zusätzliche Mitarbeitende verstärkt werden.
Bei einigen unfallbeteiligten Autos sei festgestellt worden, dass diese ohne Winterreifen unterwegs waren. Das Nichtanpassen der Geschwindigkeiten und ungenügender Abstand waren die Hauptursachen der Unfälle.
Die Kantonspolizei Zürich verzeichnete in der Nacht auf heute 150 Verkehrsunfälle – dies ohne die beiden grössten Städte Zürich und Winterthur. Hauptsächlich gab es dabei Sachschaden.
Donnerstag, 21. November
23.00 Uhr
Kurz nach 23 Uhr war die Lage auf den Strassen in der Region Luzern noch immer angespannt. Wie die Autobahn-Webcam bei Hergiswil in Blickrichtung Luzern zeigt, stehen die Autos Stossstange an Stossstange. Betroffene Autofahrende berichten davon, seit Stunden auf dem Nachhauseweg zu sein.
Doch auch mit dem öffentlichen Verkehr gings am Abend nicht schneller. Auf dem Schienennetz der SBB kam es vielerorts zu Ausfällen und Störungen. Das teilten die SBB kurz vor 23 Uhr mit. Probleme traten durch Fahrleitungsstörungen, Fahrzeugstörungen oder vereiste Weichen auf. In einer Mitteilung schreiben die SBB: «Die operativen Teams sind die ganze Nacht im Einsatz, um die Infrastruktur wiederherzustellen. Dennoch ist auch morgen mit Beeinträchtigungen zu rechnen.»
Gemäss MeteoSchweiz muss auch am Freitag im Flachland weiter mit Schneeschauern gerechnet werden.
18.15 Uhr
Der öffentliche Verkehr kommt wegen der Schneemassen an seine Grenzen. In der Stadt Zürich ist der Busbetrieb der VBZ auf dem Stadtgebiet und im Limmattal vorübergehend eingestellt, wie die VBZ meldet.
Bereits gegen 17 Uhr mussten die Verkehrsbetriebe Bernmobil den Busbetrieb einstellen.
17.30 Uhr
Schweizer Autobahnen versinken im Schnee – es geht nur langsam voran
Quer durch die Schweiz liegen die Hauptverkehrsachsen – und damit auch alle Autobahnen – unter einer Schneedecke. Kurz vor 17.30 Uhr zeigen die Webcams des Nationalstrassennetzes vielerorts nur stockenden Verkehr.
Längere Staus gibt es derzeit rund um die Städte Luzern, St. Gallen, Bern und Zürich.
16.45 Uhr
Die herabfallenden Schneemengen fordern den ersten Zwischenfall. Auf der A2 - Basel Richtung Luzern - steht ein LKW quer auf der Strasse. Dies meldet der TCS auf X (ehem. Twitter). Der Verkehr zwischen Dagmersellen und dem Rastplatz Warteraum Schwerverkehr Knutwil ist deshalb beeinträchtigt. Wegen des daraus resultierenden Staus braucht es viel Geduld auf dieser Strecke.
#A2 - Basel -> Luzern - zwischen Dagmersellen und Rastplatz Warteraum Schwerverkehr Knutwil Stau, querstehender LKW
— TCS Verkehr A2 (@TCSVerkehrA2) November 21, 2024
16 Uhr
Wildes Schneegestöber in Thun BE zeigt das Bild eines STREETLIFE-Lesers. Die Strassen sind gerade kaum noch zu erkennen und überall liegt Schnee. Achtung, denn es sei rutschig, berichtet der Leserreporter.
Auch der ÖV kämpft mit der weissen Winterpracht: In Bern blieb soeben ein Bus wegen des Schnees stecken, wie 20 Minuten berichtete.
14.30 Uhr
Hier sind Autobahnen bereits schneebedeckt
Vor dem Gotthard-Nord- sowie Südportal liegt bereits Schnee auf der Fahrbahn. Der Touring Club Schweiz warnt vor prekären Strassenverhältnissen. Aber auch auf der A1 kurz vor Bern, beim Rastplatz Grauholz, setzt bereits etwas Schnee an.
11 Uhr
Der Bund hat in seinem aktuellsten Naturgefahrenbulletin – Stand 11 Uhr – für Teile der Schweiz die zweithöchste Schnee-Gefahrenstufe ausgerufen. Die Warnstufe vier gilt ab sofort für die Nordwestschweiz bis und mit Freitagmorgen sechs Uhr. Gefahrenstufe 3 herrscht weiter für das zentrale und östliche Mittelland sowie die östlichen Voralpen.
«Eingelagert in einer starken Nordwestströmung zieht heute Donnerstag Tief 'Caetano' mit seinem Frontensystem von der Bretagne zum Alpenraum», heisst es im Naturgefahrenbulletin. Zwischen Donnerstagmittag und dem frühen Freitagmorgen werden im Mittelland 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee erwartet. «Besonders in den Abendstunden ist in den betroffenen Regionen bei mässigen, zeitweise auch hohen Schneefallintensitäten in wenigen Stunden mit einer raschen Akkumulation der Schneedecke zu rechnen», so das Bulletin weiter.
20. November
16 Uhr
Das aktuelle Naturgefahrenbulletin des Bundes – Stand Mittwochmittag – spricht von einer erheblichen Schneefallgefahr für die Regionen Nordwestschweiz, dem nördlichen Jura sowie dem zentralen und östlichen Mittelland. Die Prognose gilt für die Zeitspanne zwischen Donnerstagnachmittag und Freitagmorgen.
Auslöser für die Wetterlage ist ein Tief, das von der Bretagne in Richtung Alpenraum zieht. Zudem fliesst in den bodennahen Luftschichten aus Nordosten kalte Polarluft zur Alpennordseite. Gemäss MeteoSchweiz ist in den betroffenen Gebieten verbreitet mit 10 bis 30 Zentimetern Neuschnee zu rechnen, oberhalb von 800 Metern gar mit 40 Zentimetern. Das gilt Insbesondere für die Abendstunden, dann könne es zeitweise zu hoher Schneefallintensität kommen. «Von den Kantonen Aargau-Solothurn an nord- beziehungsweise ostwärts wird derzeit erwartet, dass es durchgehend bis in die Niederungen schneit», heisst es auf der Webseite von MeteoSchweiz.
Prognose von Unsicherheiten begleitet
Einige Unsicherheiten bezüglich der Prognose würden derzeit aber noch bestehen. So sei gemäss MeteoSchweiz noch nicht klar, welche Zugbahn das Tief genau nehmen wird. Das aber habe grosse Auswirkungen darauf, wo genau und wie viel Schnee effektiv fallen wird. Trotz der Unsicherheiten gibt der Bund für das westliche Flachland eine Vorwarnung der Stufe 3 aus.
Hast du zum erwarteten Schneetreiben etwas Spannendes beobachtet, dann schick uns deine Fotos und Videos. Leserreporterinnen und Leserreporter erhalten für jeden veröffentlichten Beitrag – aus einem oder mehreren Bilder bzw. Videos – 50 Franken. Schick uns dein Material über WhatsApp an die Nummer: 077 279 72 56 oder per Mail an redaktion@streetlife.ch
Werbung