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Diese Strafen drohen dir bei defekten Bremsen
Rostige Bremsen sind ein Sicherheitsrisiko und können von der Polizei verzeigt werden. STREETLIFE hat bei Experte Marjan Imeri, Werkstattchef bei Emil Frey, nachgefragt, wie du deine Bremsen in Schuss hältst.
Die Regel ist einfach: Wenn Bremsen nicht richtig funktionieren, verlängert sich der Bremsweg. Dass das gefährlich ist, steht ausser Frage. Deshalb können mangelhafte Bremsen von der Polizei geahndet werden. Welche Konsequenzen das für die Betroffenen hat, darüber entscheidet die Schwere des Defekts. «Kleinere Missstände können mittels einer schriftlichen Aufforderung zur Instandstellung abgehandelt werden», erklärt Florian Frei, Sprecher der Kantonspolizei Zürich auf Anfrage von STREETLIFE. Zum echten Problem werden aber grössere Defekte: Hier kommt es zu einem Rapport und einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.
Doch wie stelle ich sicher, dass meine Bremsen in Ordnung sind? STREETLIFE hat dem Experten Marjan Imeri gesprochen. Der 46-Jährige ist Werkstattleiter der Emil Frey Garage St. Gallen und verrät seine vier besten Tipps.
1. Früh reagieren
Wenn du aufmerksam fährst, kannst du bei Problemen rechtzeitig einschreiten. «Beim Fahren sollte man darauf achten, ob sich das Bremsverhalten des Autos ändert», sagt Imeri. Wenn sich das Gaspedal weicher anfühlt, das Fahrzeug beim Bremsen stark «quietscht oder rubbelt» und ein Schlagen oder Vibrieren vom Bremspedal her bemerkbar ist, dann sind das wichtige Anzeichen.
Einen fixen Kilometer-Richtwert für einen Wechsel gibt es hingegen nicht, sagt der Werkstattchef. Denn der Zustand der Bremsen hängt stark von Marke, Modell und Fahrverhalten des Lenkenden ab.
2. Bremsanlage kontrollieren
Treten solche Anzeichen auf, braucht es eine Kontrolle, sagt der Experte. Ein Bremsklotz besteht aus einem Träger, auf dem Bremsmaterial angebracht ist. «Ist das Bremsmaterial aufgebraucht, treffen der Metallträger und die Bremsscheibe direkt aufeinander, und die Bremse funktioniert nicht mehr richtig», sagt Imeri. Der Bremsweg wird länger, das Sicherheitsrisiko steigt. «Als Erfahrungswert gilt: Wenn die Bremsklötze zum zweiten Mal ersetzt werden, braucht es auch eine neue Bremsscheibe».
«Die Bremsscheiben dürfen zudem keine gröberen Rillen aufweisen. Das Mindestmass muss eingehalten werden, und es darf kein Rost anfallen», erklärt der Werkstattleiter. Ist die Scheibe dünner, als es das Mindestmass vorschreibt, garantiert der Hersteller die angegebene Bremsleistung nicht mehr. Imeri: «Rost tritt vor allem am äusseren Rand der Scheibe auf».
3. Das gilt bei Reparaturen
In den meisten PWs ist eine Stahlguss-Bremsscheibe mit organischem Bremsbelag oder Verbundwerkstoff eingebaut, erklärt Imeri. «Ein Ersatz der Scheibe inklusive Bremsbeläge und Arbeit ist unter 1000 Franken möglich», so der Mechatoniker. Die Preis-Spannweite ist aber gross.
Tatsächlich gibt es auch extra starke Bremsen. «Die Bremsklötze werden durch einen oder mehrere Kolben betätigt. Je mehr Kolben, desto mehr steigt die Anpresskraft der Bremsbeläge auf die Bremsscheiben – und desto grösser ist die Bremswirkung», erklärt der Spezialist. Eine Sechskolben-Bremsanlage mit einer Bremsscheibe aus Keramik oder Karbon sei besonders effektiv: «Solche Bremssysteme finden sich in Sport- oder Luxus-Autos.» Allerdings: Eine Karbon-Bremsscheibe kostet schnell um die 20'000 Franken und mehr.
4. So leben deine Bremsen länger
Die Bremsanlage kann mit einem Trick geschont werden. «Nach dem Waschen oder nach einem Regenschauer zwei oder drei Mal harsch bremsen, bevor das Auto weggestellt wird», verrät der Profi. So trocknen die Bremsen schneller und setzen weniger Rost an.
Zudem das Fahrzeug nicht über längere Zeit bei schlechter Witterung draussen stehen lassen und regelmässig fahren. Imeri empfiehlt zudem, immer möglichst vorausschauend zu fahren und das Auto nicht zu stark zu beladen.
Auch für E-Atus hat er einen Tipp: «Es ist ratsam, dass Elektroautofahrer zwischendurch die Rekuperationsstufe auf minimal einstellen und mit den Betriebsbremsen bremsen», rät Imeri. So können Standschäden an den Bremsen verhindert werden.

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