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Total verrückt! •
Alles im Griff

Diese Lenkräder waren zu krass für Autos

Das Lenkrad ist eines der wichtigsten Bauteile in einem Auto. Doch Lenkrad nicht gleich Lenkrad. STREETLIFE hat für dich die verrücktesten Steuer zusammengetragen.

Ob cool mit den Fingerspitzen oder im verkrampften Würgegriff – kein Autobauteil hält man mehr in Händen als das Lenkrad. Sobald man losfährt, sollte man es nicht mehr loslassen. Denn noch gilt auf Schweizer Strassen: Die Hände gehören ans Steuer. Dieses sollte also gut in der Hand liegen. Das ist ebenso wichtig, wie ein bequemer Sitz.

Bei Lenkrädern reicht die Bandbreite von kleinen Peugeot-Spielzeug-Rädchen bis zu den grossen Mini-Kreisen mit dem Durchmesser eines Rades. Das sind aber noch lange nicht die verrücktesten Lenkräder, die sich Designer und Ingenieure ausgedacht haben.

Renault 5 Turbo

Diesen Sportwagen kennt man vor allem wegen seines aggressiven Auftritts und des Mittelmotors, der direkt hinter den Sitzen sitzt. Auch der Innenraum sorgte für Gesprächsstoff – sein Design erinnerte ein wenig an Playmobil-Spielzeuge. Zwischen 1980 und 1982 entstanden insgesamt 1690 Exemplare des französischen Boliden. Auffällig war dabei das charakteristische Lenkrad mit L-förmiger Nabe, das jedoch nicht jeden überzeugte. In der überarbeiteten Version, dem ab 1983 gebauten Renault 5 Turbo 2, verschwand es schliesslich wieder.

Subaru XT

Kaum hatte sich Renault von der L-förmigen Lenkradnabe getrennt, präsentierte Subaru zwei Jahre später ein ähnliches Design im Sport-Coupé XT. In einigen Ausführungen gab es in der Mitte bereits zwei Knöpfe, die sich mit dem Daumen betätigen liessen, ohne die Hand vom Lenkrad zu nehmen. Vielleicht diente Subaru auch das Konzept-Auto Athon als Vorbild, welches das Design-Studio Bertone 1980 für Lamborghini entwarf.

Italdesign

Auch die Designschmiede Italdesign, gegründet von Legende Giorgetto Giugiaro, experimentierte in ihren Studien und Konzeptfahrzeugen gerne mit ungewöhnlichen Lenkrädern. Zu den spektakulärsten Beispielen zählen zweifellos der Maserati Boomerang, der auf einem Lancia basierende Orca sowie der Incas

Der 1972 vorgestellte Boomerang kam völlig ohne klassische Nabe aus: Alle Instrumente waren im Steuer integriert, das ringförmig um die Anzeigen geführt wurde – fast wie ein Schlund im Cockpit. Zehn Jahre später setzte Italdesign mit dem Orca auf das Gegenteil: eine überdimensionierte Lenkradnabe, vollgestopft mit Knöpfen. Diese Schaltertafel blieb feststehen, während man das Rad bewegte. Noch radikaler war schliesslich der Incas: Hier konnte man kaum noch von einem Lenkrad sprechen. Stattdessen hielt der Fahrer zwei Griffe in den Händen – ähnlich den Steuerknüppeln eines futuristischen Flugzeugs, um die sämtliche Bedienelemente angeordnet waren.

Mazda MX-01 und MX-81

Auch Mazda experimentierte 1985 mit dem Steuerhorn aus dem Flugzeug und veredelte es für das Konzeptauto MX-03 mit einem Lederbezug. Für die japanische Marke war das eher ein Weg zurück in die Normalität. 1981 zeigte Mazda die Studie MX-81 Aria, die auf ein Lenkrad verzichtet. Stattdessen lenkte man über ein Kunststoffgliederband, welches um einen Röhrenbildschirm lief, der als Instrumentenanzeige diente.

Mercedes

In den 1980er und 1990er Jahren träumten alle von fliegenden Autos. Mercedes spielte in der Studie F 200 von 1996 mit einem Steuerknüppel statt eines Lenkrades. Dieser befand sich zwischen den Vordersitzen und erinnerte eher an einen Helikopter als an ein Flugzeug.

Weniger extrem wirkt der seit 2022 produzierte Supersportwagen AMG One. Mercedes preist ihn als Formel 1 für die Strasse an, weil er vom F1-Motor des Weltmeisterautos von 2016 angetrieben wird. Entsprechend erinnert auch das Lenkrad an die F1.

Bugatti Bolide

Supersportwagen bevorzugen grundsätzlich eher flache Lenkräder. Auch im aktuellen Bugatti Bolide ist das Lenkrad nicht mehr rund. Oben wie unten fehlen Elemente für einen vollständigen Kreis. Das versperrt den Blick auf die Instrumente nicht und erleichtert das Einsteigen.

Jidu

Bisher konnten sich Motorsport-Lenkräder oder Flugzeug-Steuerknüppel nicht durchsetzen. Das liegt aber nicht daran, dass es nicht versucht wurde. Der chinesische Hersteller Jidu bietet ein Lenkrad an, dessen oberes Kreiselement fehlt. Sie nennen es U-Type, welches eine Kopie des Yoke-Lenkrades von Tesla zu sein scheint. Beide sind in der Schweiz nicht erhältlich. Das Yoke wurde nur mit Model S und Y angeboten, welche hierzulande nicht mehr verkauft werden. Und Jidu plant aktuell nicht, nach Europa zu expandieren.

Citroën C5

Deutlich erfolgreicher war Giugiaros Orca-Idee mit einer feststehenden Lenkradnabe im Zentrum und Schaltertafel drauf. Genau diese Idee setzte Citroën in den 2000er Jahren im C5 und weiteren Modellen um. Es gab nicht ganz so viele Knöpfe wie in der Italdesign-Studie, weil der Airbag auch noch untergebracht werden musste. Inzwischen setzten die Franzosen auf klassische Lenkräder mit Knöpfen auf der horizontalen Speiche, wo die Personen am Steuer normalerweise das Lenkrad halten.

Byton M-Byte

Das chinesische Elektro-Start-up Byton wollte diese Idee sogar ins digitale Zeitalter transportieren. In seinem ersten Modell, dem M-Byte, installierte die Marke wie Mazda im Jahr 1985 einen Bildschirm in der Mitte des Lenkrads – allerdings keinen Röhrenfernseher, sondern einen Touchscreen. Trotz Vorschusslorbeeren konnte Byton nicht durchstarten. Die Corona-Pandemie kam dazwischen, und der chinesische Autobauer musste 2021 Konkurs anmelden.

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