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10 verrückte Auto-Facts, die selbst Autofans nicht wissen
Seit Kindheitstagen Benzin im Blut – und dann überrascht uns doch irgendein Auto-Fact. STREETLIFE hat zehn skurrile Dinge herausgesucht, die vielleicht neu für dich sind. Oder wusstest du, wieso wir zu Kondomen «Gummis» sagen und dass es Audi nur dank Mercedes noch gibt?
1. Dieser Tesla schafft 121'000 km/h
Was für ein überirdischer Marketing-Gag: 2018 liess Elon Musk einen Tesla Roadster mit SpaceX ins Weltall schiessen. Aber wo ist der rote Roadster? Derzeit umkreist er zum vierten Mal die Sonne, kreuzt die Bahnen von Mars und Erde und könnte in tausenden Jahren als sportlichste Sternschnuppe – je nach Position ist er bis zu 121'000 km/h schnell – in unserer Atmosphäre verglühen. Wo er nach vier Milliarden Kilometern steckt, verrät Whereisroadster.com. Übrigens: Die einzigen anderen All-Autos, die ebenfalls elektrischen drei Nasa-«Mondautos», liefen in den 1970er-Jahren 26 bis 36 Kilometer weit und dauerparkieren nun auf dem Mond.
2. Der Espace war gar kein Renault
Als Vans «in» waren, war einer der erfolgreichsten Pioniere der 1984er Espace. Ein Geniestreich von Renault? Mitnichten. Entwickelt hatte ihn Zulieferer Matra für Talbot (vormals Simca). Als er fertig war, lag Talbot aber im Sterben. Und Talbot-Mutter Peugeot sah keinen Markt für den mutigen Raumgleiter. Nun erfuhr Renault davon, griff zu und landete den Hit. Bittere Ironie: Neben dem Espace hätte vielleicht auch der neue Arizona Talbot gerettet werden können. Aber das Talbot-Aus war nahe. Also kam der Arizona als Peugeot 309 – und war erfolgreich.
3. Tempo 30 endet an der Kreuzung
Wir alle kennen das Gefühl: Es galt Tempo 30 – aber gilt jetzt noch 30 oder wieder 50 km/h? Oft unbekannt: Nicht alle 30-km/h-Limits werden per Schild aufgehoben. Es gibt zwei Arten von 30er-Limits: 30er-Zonen mit der eckigen Tafel werden am Ende per Signal aufgehoben. Tempo-30-Strecken mit «nur» dem runden Signal aber müssen nicht aufgehoben werden – denn hier gilt Tempo 30 immer bis zur nächsten Verzweigung. Das heisst: Kommt nach der Kreuzung kein erneutes 30er-Schild, gilt automatisch wieder Tempo 50 als Limit.
4. Darum nennen wir Kondome «Gummis»
Charles Goodyear erfand die Kautschuk-Vulkanisierung – also den Gummi. Aber Pneus waren mangels Autos noch kein Thema. Also stellte er ab 1855 Gummi-Kondome (auch Latex ist Gummi) her und machte Schluss mit Schafsdärmen und Fischblasen als Verhüterli. Als 1898 die Reifenfirma Goodyear gegründet und nach ihm benannt wurde, war Charles Goodyear, in Armut gestorben, seit 38 Jahren tot. Und «Pariser» sagen wir, weil eine Pariser Firma um dieselbe Zeit das Kondom mit Reservoir erfand und als «Le Parisien» verkaufte.
5. Wegen Opel sagen wir «dasselbe in Grün»
In den 1920er-Jahren feierte Citroën Erfolge mit dem 5CV. Also baute Opel ihn 1924 einfach nach und schuf das erste deutsche Massenmobil. Weil der Citroën gelb war, entschied sich Opel beim 4PS für Grün. Darum rief man ihn «Laubfrosch». Citroën klagte wegen des Plagiats. Ohne Erfolg: Das Gericht befand, die andere Farbe reiche. Der Volksmund urteilte schärfer. Es entstand die Redensart «Das ist doch dasselbe in Grün».
6. Der Tankdeckel ist auf der Seite mit Pfeil
Wir staunen, wie oft dieses Detail selbst altgediente Routiniers am Steuer überrascht: Woher wissen wir im geliehenen oder neuen Auto, auf welcher Seite der Tankdeckel liegt? Früher galt: Europäer oft rechts, Asiaten meistens links. Doch in der globalen Autowelt stimmt das immer seltener. Deshalb prangt heute in fast jeder Tankanzeige im Auto noch ein kleiner Dreiecks-Pfeil und zeigt uns jene Seite an, auf der der Tankdeckel liegt.
7. Mercedes rettete Audi und damit VW
Die Geschichte ist komplex, aber spannend: Nach dem Zweiten Weltkrieg lag die deutsche Auto Union im Sterben. Deren vier Marken (daher die vier Ringe im Logo) waren entweder tot (Audi, Horch, Wanderer) oder krank (DKW). Mercedes griff 1958 zu, baute in den Werkshallen Laster, aber entschied, DKW aus Ingolstadt zu retten. Weil DKW nur Zweitakt-Kleinwagen hatte, entwickelte Mercedes ein modernes Mittelklasse-Auto samt Viertaktmotor. Doch DKW zickte so lange, bis das neue Auto als Zweitakter kam, floppte und Mercedes genug hatte und DKW an VW verkaufte.
VW wollte dort Käfer bauen. Aber die Mercedes-Entwicklung war top. Also auf ein Neues, diesmal mit dem Viertaktmotor und unter dem von VW mit eingekauften Namen Audi. Dieser erste Nachkriegs-Audi (später 60/75/90 genannt) mit Mercedes-Genen wurde 1965 zum Erfolg. Und wenige Jahre später rettete Audi dann Volkswagen: Anfang der 1970er-Jahre stand Wolfsburg vor dem Aus, weil niemand mehr Käfer und Co. wollte. Doch der bei Audi gebliebene Ex-Mercedes-Chefingenieur Kraus hatte Audi 50 und 80 fertig. VW machte sie zu Polo und Passat. Dieser Erfolg überbrückte, bis der Golf fertig war.
8. Der grösste Reifenhersteller ist gar keiner
Traditionell liefern sich Bridgestone aus Japan und Michelin aus Frankreich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Rang als grösster Pneu-Hersteller: Zuletzt führte lange Bridgestone, jüngst wieder Michelin. Aber halt! Die wahre Reifen-Nummer eins heisst Lego. Dort entstehen jedes Jahr fast 400 Millionen Miniatur-Pneus.
9. Marty McFlys Schlitten stolperte über Kokain
Der Edelstahl-Flügeltürer aus «Back to the Future» («Zurück in die Zukunft») ist Legende. Aber wer erinnert sich, dass er über einen Kokain-Skandal stolperte? Ex-GM-Topmanager John DeLorean wollte sich mit dem DeLorean DMC-12 einen Bubentraum erfüllen. Aus Zeitdruck kam aber ein rollender Kompromiss heraus: Ein Sportwagen, der mit nur 132 PS eines braven Grossserien-V6 in elf Sekunden auf 100 km/h schlich. Vielleicht hätte eine Überarbeitung ihn gerettet. Doch dann liess sich John DeLorean aus Geldnot auf einen Koks-Deal ein. Eine Falle des FBI! Statt Kohle gegen Kokain gab es Knast. Zwar wurde DeLorean später freigesprochen, aber da hatte der Skandal das Ende des DMC-12 im zweiten Jahr nach 9000 gebauten Autos längst besiegelt.
10. Das Model T war nicht immer schwarz
«Jede Farbe, die der Kunde wünscht – solange es Schwarz ist», soll Henry Ford gesagt und das Ford Model T nur schwarz lackiert haben. Stimmt nur nicht. Das Model T wurde ab 1908 in Grau, Grün und Rot und später Dunkelgrün und Blau verkauft. Erst 1914 kam das Fliessband. Wahr ist: Jetzt gab es erstmal nur Schwarz, was zusammen mit dem Fliessband den Preis über die Hälfte senkte und das erste Massenauto möglich machte. Doch wahr ist auch: Später gab es trotz Fliessband erneut viele Farben. Aber das coole Zitat? Henry Ford hat es später selbst erdichtet, um in seiner Autobiographie die Fliessbandauto-Story hübsch auszuschmücken.
Die Schweiz hat den Flughafenbus erfunden
Fliegst du in die Ferien, kannst du damit bei deinen Freunden punkten: Die überbreiten Flughafenbusse – im Fachsprech Vorfeldbusse – sind wie der Turbolader (1905 in Winterthur ZH) eine Schweizer Erfindung. Der Flughafen Zürich hatte 1978 die Idee, und Carrosserie Hess aus Bellach SO setzte es mit FBW aus Wetzikon ZH und später NAW (Ex-Saurer) aus Arbon TG um. Daraus entstand unter Hess-Lizenz die Marke Cobus, die heute drei Viertel aller Vorfeldbusse der Welt fertigt und nun zu CaetanoBus (Portugal) und Daimler gehört.
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