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Diese Autoteile werden besonders häufig geklaut
Wieso ein ganzes Auto klauen, wenn man einzelne Teile ausbauen und diese als Ersatzteile weiterverkaufen kann? Der Diebstahl von Fahrzeugteilen steht hoch im Kurs: Eine Versicherung berichtet über eine krasse Zunahme von Fällen. Dabei haben es Kriminelle vor allem auf diese Teile abgesehen.
Sie schleichen in der Nacht um Autos und schlagen zu, wenn sie ungestört sind: Kriminelle haben es immer mehr auch auf das abgesehen, was eigentlich niet- und nagelfest ist: «Wir verzeichnen einen starken Anstieg bei Diebstahlschäden in der Motorfahrzeugkasko», sagt Robin Locher, Mediensprecher bei die Mobiliar auf Anfrage von STREETLIFE. Die Versicherung stellt eine alarmierende Zunahme der Fälle fest: «Während sich die Zahl im Jahr 2021 noch auf rund 2'500 Schäden belief, waren es im Jahr 2022 bereits 3'100 und 2023 gar 4'200 Diebstahlschäden.»
«Entnahme kann zu Totalschaden führen»
Eine kurze Umfrage bei verschiedenen Versicherungen zeigt, welche Autoteile besonders häufig geklaut werden. So berichtet die Baloise Versicherung: «Das Hauptaugenmerk liegt bei Infotainment-Systemen, Lenkrädern und Airbags», so Daniel Junker, Leiter Fahrzeugexperten und ergänzt, «in diesen Fällen wird zwar nicht das Fahrzeug an sich gestohlen. Trotzdem kann durch die Entnahme der Teile ein Totalschaden entstehen.»
Es komme auch vor, dass das Auto abgeschleppt und an einem anderen Ort ausgeschlachtet werde. «Die Rohkarrosserie wird dann an einem abgelegenen Ort entsorgt», erklärt Junker. Und manchmal würden Autos auch aufgeladen, exportiert und spurlos verschwinden.
Teure Edelmetalle im Auto
Neben den bereits genannten Fahrzeugteilen sind auch Katalysatoren und Steuergeräte im Visier der Diebe, wie Erfahrungswerte der Axa zeigen. Gerade Katalysatoren sind deshalb ein beliebtes Gut, weil sie teure Edelmetalle wie Platin, Palladium und Rhodium enthalten. Diese lassen sich schnell zu Geld machen.
Die Mobiliar hingegen kann sich nicht dazu äussern, welche Teile jeweils geklaut werden: «Wir erfassen bei einem Diebstahlschaden nicht, welche Fahrzeugteile entwendet wurden. Grundsätzlich könnten darin auch Gegenstände enthalten sein, die aus unverschlossenen Fahrzeugen gestohlen wurden.»
Leichte Beute in Garagen und Kellern
Jedoch sind es nicht nur Teile am Auto selbst, die wegkommen: Besonders dreiste Diebe treiben sich auch in Garagen und Kellerabteilen herum, um dort nicht montierte Räder mitzunehmen. Laut der Baloise seien hier Leichtmetallräder besonders beliebt.
Vorsicht also, wer seine teuren Räder auf dem Parkplatz in der Tiefgarage lagert. Hier ist ein abgeschlossenes Kellerabteil oder ein Reifenhotel vielleicht die bessere Wahl.
Einfacher geht's nicht mehr
Noch viel häufiger sind die Diebe allerdings ohne Werkzeuge unterwegs. So warnt die Polizei aktuell immer wieder, man solle sein Auto abschliessen und keine Wertgegenstände darin liegen lassen. Diese geraten nämlich gerne ins Visier von sogenannten «Fällelern»: Dabei handelt es sich oft um junge Asylsuchende aus Maghreb-Staaten, die nachts durch Quartiere schleichen und nach unverschlossenen Fahrzeugen suchen. Ob Bargeld, Sonnenbrillen oder elektronische Geräte – sie nehmen alles mit, was gerade so herumliegt. In einem Artikel vom März berichtete STREETLIFE bereits über die Zunahme von Diebstählen aus Autos: Allein in Zürich nahmen die Fälle um 40 Prozent zu.

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