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Diese Autohersteller haben weltweit die Nase vorn
STREETLIFE-Kolumnist Pentti Aellig hat sich die aktuellen Verkaufszahlen der zehn stärksten Autohersteller 2024 angesehen. In seiner neusten Kolumne gibt er wie gewohnt seinen scharfen Senf dazu. Steht er hinter der Reihenfolge oder sieht er es völlig anders? Seine Einschätzung.
Nr. 1: Toyota, 10,8 Millionen verkaufte Autos
Während manche Autohersteller orientierungslos dem Zeitgeist nachjagen, verteidigt Weltmarktführer Toyota seine Führungsrolle dank bewährtem Erfolgsrezept: Kundenorientierte Antriebsoffenheit. Legendäre Qualität. Langlebige Autos. Die Toyota-Manager erkennen jeweils früh wichtige Trends. Mit Elektromotoren als Teil des Antriebs eröffnete Toyota mit dem Prius den Boom der Hybridfahrzeuge.
China und Europa setzen ungeachtet der länderspezifischen Ladeinfrastrukturen auf Elektrofahrzeuge. Toyota behält mit seinen Verbrennern und Wasserstoff- sowie Hybridantrieben die besten Karten in der Hand. Ein Grund, dass Toyota im Vergleich zu 2023 ein Minus von 3,7 Prozent verzeichnete, ist der bewusst vorsichtige Wachstumskurs in China und das Ziel, einen hohen Anteil der Wertschöpfungskette selbst zu kontrollieren.
Nr. 2: Volkswagen, 9,03 Millionen verkaufte Autos
Die Deutschen identifizierten sich mit der europäischen Klimapolitik und strebten mustermässig Richtung Elektromobilität. Zudem sieht Volkswagen China als heilsbringender Zukunftsmarkt. Gerne wäre man dem Weltmarktführer Toyota in der Verkaufsstatistik etwas näher auf die Pelle gerückt. Daraus wird nichts. Immerhin hält sich der Verlust dank des breit aufgestellten Marken-Portfolio mit Minus 2,3 Prozent in Grenzen. VW hat viele Bestseller im Programm. Während der Verkauf in Europa und Asien schwächelt, läuft es in Nord- und Südamerika sehr gut.
Dramatisch sieht es bei Audi weltweit aus: Minus 11,8 Prozent. Und auch Porsche befindet sich 2024 auf einer regelrechten Achterbahnfahrt. Im Heimmarkt geht es um 11 Prozent hoch und in China stürzt man um 28 Prozent runter. Glücklicherweise gehen die Verkäufe der preisleistungsstarken VW-Töchter Skoda, Seat und Cupra kontinuierlich nach oben. Auch die Kasse klingeln lässt Lamborghini mit dem historisch besten Jahresergebnis.
Nr. 3: Hyundai Motor Group, 7,2 Millionen verkaufte Autos
Die Marken Hyundai, Kia und Genesis lassen sich kaum mehr vom Podest drängen. Mit dem ikonischen Hyundai Ioniq 5N bieten die Koreaner beispielsweise ein Elektroauto an, dass weltweit selbst Petrol Heads begeistert. Kia überrascht den Automarkt dank seiner EV-Reihe laufend mit neuen, ultragestylten Elektroautos. Und im Rallysport ist Hyundai im WRC aktuell der einzige Autohersteller, welcher Toyota das Wasser reichen kann. Mit einem Hyundai i20 N Rally 1 verteidigt Weltmeister Neuville 2025 seinen Titel.
Nr. 4: Stellantis, 5,42 Millionen verkaufte Autos
14 Automarken vereint der viertgrösste Autokonzern. Unter dem Dach des von Amsterdam aus gesteuerten Autogiganten fanden Marken wie Alfa Romeo, Fiat, Jeep, Maserati, Citroën, Opel oder Peugeot wirtschaftlichen Unterschlupf. Stellantis musste 2024 verkaufsmässig mit fast acht Prozent Rückgang deutlich Federn lassen. Der Multi verkaufte mit Ausnahme von Südamerika in allen Kontinenten weniger Autos. Dank rigoroser Plattform-Synergie und vielversprechenden Weltautos wie der Fiat Grande Panda wird Stellantis vermutlich wieder den Vorwärtsgang einlegen.
Nr. 5: BYD, 4,27 Millionen verkaufte Autos
Der Grosserfolg des Elektropioniers Tesla ist Schnee von gestern. Schon bevor sich woke Gutmenschen wegen Reizfigur Musk von Tesla abwendeten, zog Chinas BYD-Konzern rasant an den Amerikanern vorbei und wurde zum weltgrössten Elektroauto-Hersteller. Und der Siegeszug von BYD (Build Your Dreams) geht weiter. 2024 erzielte der Konzern 41 Prozent mehr Autoverkäufe. An dem von Wang Chuanfu gegründeten Autoproduzent BYD ist auch Warren Buffett beteiligt und wo der 94-Jährige investiert, kommt es meistens gut. Den Markteintritt in Europa planen die Chinesen sehr behutsam. Mit dem Elektro-SUV SEALION 7 sollen die Verkaufszahlen nun beschleunigt werden.
Nr. 6: General Motors, 4 Millionen verkaufte Autos
General Motors GM setzt seinen grossen Schwerpunkt auf Nordamerika und China. Einerseits investieren die Amerikaner voll in ihre traditionellen Kernmarken Chevrolet, Buick oder Cadillac und andererseits wird durch die wesentliche Beteiligung am chinesischen Produzenten SAIC der schnellst wachsende Automarkt der Welt mitbedient. Viele Marken wie Pontiac, Oldsmobile, Hummer oder Holden wurden von GM beerdigt. Opel und Vauxhall haben die Amerikaner abgestossen. Bei uns erinnert aktuell nur noch die Corvette an die glanzvolle Präsenz von GM in Europa. Aber die Amerikaner scheinen die Krise dank grossen Umstrukturierungen überstanden zu haben und werden sich in den Top Ten behaupten.
Nr. 7: Ford Motor Company, 4 Millionen verkaufte Autos
Ford besitzt mit Ausnahme der Nobeltochter Lincoln keine weiteren Marken mehr. Marken wie Volvo, Jaguar, Land Rover, Aston Martin oder Mazda wurden abgestossen. Die Amerikaner konzentrieren sich auf ihren einzigen Brand Ford. 2024 konnte Ford seinen Absatz leicht steigern. In den USA und Kanada läuft es. Aber in China und Europa ging es bergab. Mit einer Elektrooffensive moderner, schöner Autos wie Capri, Explorer oder Mustang Mach-E und den kompakten SUV-Klassikern Kuga oder Puma will man den Rückgang der Marktanteile entschleunigen. Und mit dem neuen Bronco verfügt Ford über einen Offroader mit Kultpotential.
Nr. 8 und 9: Honda (3, 81 Millionen) und Nissan (3,3 Millionen)
Beinahe hätten sich Honda, Nissan und Mitsubishi zur neuen, weltweiten Nr. 3 zusammengeschlossen. Honda wird von den Investoren als der finanziell stärkste dieser drei japanischen Autohersteller eingeschätzt. Deshalb wollte Honda auch den Lead beim neu fusionierten Konzern übernehmen – Nissan und auch Mitsubishi akzeptierten aber nicht die Rollen als Juniorpartner. Der Zusammenschluss platzte. Honda hat auch 2024 stabile Verkaufszahlen und wirft 2025 neue, innovative Autos auf den Markt. Für Nissan und Mitsubishi wird ein Alleingang schwierig werden.
Nr. 10: Geely, 3.33 Millionen verkaufte Autos
Der chinesische Autokonzern Geely macht vieles richtig. Deshalb ist er neu in die Top Ten vorgestossen. Nach dem Kauf von Volvo demonstrierten die neuen, chinesischen Besitzer, wie eine sterbende, europäische Marke mit viel Power und Mut wieder in die Gewinnzone gebracht wird. Mit Geely, Volvo, Polestar, Lotus, Zeekr, Lynk & Co oder Smart verfügt die Geely-Gruppe über ein vielversprechendes Markenportfolio. 2024 konnten die Chinesen um 22 Prozent zulegen. Geely wird auf dieser Rangliste weiter nach vorne drängen.
Die Zahlen basieren auf der Organisation Internationale des Constructeurs d'Automobiles (OICA). Diverse Autohersteller verifizieren ihre Verkaufszahlen jedoch erst mit der Veröffentlichung ihrer Geschäftsberichte. Deshalb basieren einige Zahlen noch auf Prognosen. Weitere Quelle: Statista.
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