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Autohersteller in Krise – Schweizer Markt bisher stabil
Weltweit reagieren Autokäufer zurückhaltend. Nicht nur der zweitgrösste Autokonzern der Welt klagt über grosse Überproduktionen. Schuld an der Krise ist nicht zuletzt die Klimapolitik, welche die Hersteller zwingt, an den Marktbedürfnissen vorbei zu produzieren. Wenigstens bleibt die Schweiz bisher von der Krise verschont.
Über die vorhersehbare Krise der deutschen Autobauer haben wir mehrfach berichtet. Die Ursachen sind klar. Regierungen zwingen mit ihrer Klimapolitik die Autokonzerne zu einer radikalen Elektrowende. Aber immer strengere Regulierungen und Gesetze führten zu einer breiten Verunsicherung der Konsumenten – sprich Autokäufer. Während bei den Elektroautos die Absatzzahlen dramatisch einbrechen, scheint jetzt auch der Verkauf von Autos mit Verbrennermotoren ins Stocken zu geraten. Neue Meldungen aus der deutschen Autoindustrie verheissen wenig Gutes.
Dramatischer Umsatzrückgang
Der grösste Autokonzern scheint von der Krise besonders hart getroffen zu sein. Viele Modelle der Volkswagen-Marken verkaufen sich aktuell stockend. Im zweiten Quartal 2024 sank der Gewinn um 4,2 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro. Dass Volkswagen-Boss Oliver Blume nun Massnahmen ergreifen muss, liegt auf der Hand. Blume verkündete in der Autozeitschrift «Auto Motor Sport» eine bittere Botschaft: Die deutschen VW-Fabriken, welche regelmässig unter zu geringerer Auslastung leiden, müssen ihre Produktionen um 25 Prozent zurückfahren. Speziell die kostenintensiveren Nachtschichten werden reduziert.
Das Leiden der Deutschen
Vor den dunklen Gewitterwolken am deutschen Autohimmel fürchten sich vor allem die Angestellten. Zu befürchten ist, dass die Mitarbeiter von VW, Audi, Skoda und Cupra für die aggressive, missglückte Elektrifizierungsstrategie ihren Kopf hinhalten müssen. Den Menschen an den Produktionsstrassen bleibt die Hoffnung, dass es nicht zur massiven Kurzarbeit oder gar Entlassungen kommt. Nicht nur der Volkswagen-Konzern muss durch stürmische Zeiten navigieren. Auch Mercedes leidet. Im zweiten Quartal muss der Süddeutsche Autobauer einen Gewinneinbruch um rund 20 Prozent vermelden. Sogar Rentabilitätmeister BMW musste beim Konzernergebnis Federn lassen: Minus 11 Prozent.
Schweizer Markt stabil
Was den deutschen Autoherstellern das Ergebnis besonders verhagelt, ist die düstere Kaufstimmung in China. Bisher genossen deutsche Autos im Reich der Mitte höchstes Ansehen. Nun fährt man selbstbewusst gerne auch einheimische Produkte. Neben dem gigantischen Automarkt China gibt es glücklicherweise noch den kleinen aber feinen Absatzmarkt Schweiz. Dort sieht die Lage weniger dramatisch aus als im Heimatland von VW & Co. Von Januar bis Juli 2024 lag die Zahl der Neuwagen in der Schweiz bei 139'648. Das bedeutet 1,9 Prozent weniger als im selben Zeitraum 2023. Erstmals haben Autos mit Voll- und Mildhybrid-Antrieb (32,1 Prozent) die Benziner (31,3 Prozent) abgelöst. Wie zu erwarten, verlieren die Elektroautos weiter an Boden (17,8 Prozent).
Gloabel Automärkte destabilisiert
Einmal mehr präsentiert sich das Verkaufsverhalten der Schweizer stabiler. Zudem steht in der Schweiz der grosse Angriff der chinesischen Elektroauto-Giganten wie BYD noch bevor. Aber global gesehen hat die Klimapolitik die Automärkte destabilisiert. Besonders deutsche Autokonzerne büssen nun für ihre totale Elektrofixiertheit. Nur Autokonzerne wie Toyota, welche alle Antriebstechnologien weiterentwickeln, stehen die Zukunftsmärkte offen.

Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.
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