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Der Toyota Prius bietet zwei nachhaltige Autos in einem
Mit dem Prius hat Toyota den Hybrid-Antrieb vor 28 Jahren salonfähig gemacht. In der aktuell fünften Auflage geht der Pionier einen Schritt weiter. Was damit gemeint ist und, wo der Prius sonst noch punkten kann, zeigt der Schnell-Check von STREETLIFE.
Paparazzi-Faktor
Zahlreiche Hollywoodstars haben sich schon mit dem Prius zeigen lassen. Darunter Julia Roberts, Leonardo DiCaprio, Natalie Portman, Bradley Cooper oder Claudia Schiffer. Sie schmückten sich aber weniger mit dem Prius selber als mit seinem grünen Image. Denn er war das weltweit erste Serien-Hybridfahrzeug und zählt seither zu den nachhaltigsten Fahrzeugen überhaupt. Schönheitspreise konnte der Toyota bisher eher weniger gewinnen und die Paparazzi hielten mit den Kameras nur auf ihn, wegen der Promis davor oder darin.
Mit der aktuell fünften Auflage ändert sich das. Das Design ist zwar immer noch von der Aerodynamik geprägt, sieht aber deutlich besser aus als bei den Vorgänger. Vor allem die vierte Auflage hatte viele verschiedene Kanten und Flächen, während die aktuelle Version wie aus einem Guss wirkt. Das paart Toyota mit einer modernen Lichtsignatur und einem schnittigen Heck. Dieses wirkt mit der durchgehenden Leuchte und dem Prius-Schriftzug aufgeräumt und cool.
Harassen-Faktor
Der Kofferraum des Prius ist mit 284 Liter Ladevolumen eher bescheiden. Doch für den Wocheneinkauf reicht es locker. Und im Gegenzug reicht der Platz auf der Rückbank auch für Erwachsene. Wenn sie denn herausfinden, wie sie hinten einsteigen können, ohne sich dabei den Daumen zu brechen. Die Hintertür hat keinen offensichtlichen Türgriff. Normalerweise wird man in solchen Fällen in der C-Säule fündig und auch der neue Prius hat dort eine Vertiefung für eine Hand.
Die STREETLIFE-Auto-Checker halten also die Hand hinein und sind zunächst überrascht, dass nichts passiert. Unter dem Handgriff befindet sich allerdings ein Knopf, der mit dem Daumen gedrückt werden kann. Wie unser Test zeigt, muss er aber richtig tief hineingedrückt werden, damit sich die Tür öffnen lässt.
Das Positive daran: Man wird zum Alltags-Gentleman, weil man die Hintertür lieber selber öffnet, als zu erklären, wie es funktioniert. Unser Rat an Toyota: Diese Funktion sollte besser überarbeitet werden.
Nerd-Faktor
Dass japanische Ingenieure clevere Lösungen finden können, haben sie im futuristischen Cockpit bewiesen. Konkret bei der 360-Grad-Kamera. Die meisten Systeme haben das Abbild des Fahrzeugs in der Mitte und man sieht nur, was um das Fahrzeug herum passiert. Im Prius ist das Auto-Abbild transparent und ich sehe auch, was sich gerade darunter befindet. Top!
Die digitalen Instrumente befinden sind weiter weg vom Lenkrad und beinahe in der Windschutzscheibe.
Damit kann die Person am Lenkrad das Tempo checken, ohne den Blick zu lange von der Strasse zu nehmen. Dazu gibt es einen grossen Touchscreen für Radio, Navi und Smartphone-Integration. Woran man sich gewöhnen muss, wenn man erstmals auf Toyota umsteigt: Im Gegensatz zu den meisten anderen Marken lassen sich die Fahrassistenzsysteme nicht über das zentrale Multimediasystem deaktivieren oder abstimmen. Dies erfolgt über die Lenkradtasten im Menü der digitalen Instrumente.
Monza-Faktor
Mit 223 PS Systemleistung hat Toyota dem Prius eine Leistungsspritze von 100 PS verpasst. Damit ist die fünfte Auflage die bisher stärkste Generation überhaupt. Das ist auch eine Folge davon, dass es den Prius bei uns nur noch als Plug-in-Hybrid gibt. Dabei haben die Japaner den 152 PS starken Benzinmotor mit einem 163 PS leistenden Elektromotor kombiniert. Das ist eine clevere Umsetzung des Plug-in-Prinzips. Denn normalerweise fahren Plug-ins entweder elektrisch oder mit Benzin und nur selten kombiniert mit beiden Antrieben. Mit etwa gleich starken Motoren ist sichergestellt, dass der Prius mit jeder Antriebsvariante ausreichend motorisiert ist.
Im Elektro-Modus spielt der Elektromotor seine Vorteile perfekt aus und tritt flott an. Die Schattenseiten des E-Antriebs zeigen sich, sobald sich der Benzinmotor zuschaltet. Die stufenlose Automatik sorgt bei starker Beschleunigung wie in Steigungen oder Autobahnauffahrten immer noch für ein unangenehmes Heulen des Motors. Toyota hat dies seit der ersten Auflage immer besser in den Griff bekommen und auch im jüngsten Modell ist dieser unangenehme Heul-Klang besser weggedämmt als beim Vorgänger. Es fällt uns nur wieder mehr auf wegen des Kontrastes zur angenehmen Stille, wenn der Prius elektrisch fährt.
Planeten-Rettungs-Faktor
Hier könnte der E-Motor dem Benzinmotor beim Beschleunigen noch etwas mehr unter die Arme greifen. Denn grundsätzlich ist der Prius sehr effizient abgestimmt und hat eine Batterie-Reserve. Das heisst, auch wenn er nicht mehr rein elektrisch fahren kann, steckt noch genug Strom im Akku, um immerhin als Hybrid zu fahren. So liegt der Testverbrauch des Prius bei 4,9 Litern auf 100 Kilometer. Ein starker Wert, für seine Klasse und wenn man bedenkt, dass er noch einen Akku mitschleppen muss.
Dieser Akku reicht im Auto-Check von STREETLIFE für rund 70 Kilometer. Damit verpassen wir die Werks-Angabe von Toyota um einen Kilometer. Das gibt den Prius-Besitzer eine grosse Autonomie, mit der sie ihren gesamten Alltag rein elektrisch bewältigen können. Einen zusätzlichen Stromstoss verpasst dem Toyota das optionale Solardach (2500 Fr.). Dieses soll Gratisenergie für bis zu 1250 Kilometer pro Jahr liefern.
Check-Bilanz
Der Hybrid-Pionier dreht das Rad weiter und macht den Schritt zum Plug-in-Hybrid. Die erweiterte Fähigkeit bis zu 70 Kilometer elektrisch zu fahren, ohne auf seine klassischen Hybrid-Qualitäten zu verzichten, macht den Prius noch effizienter. Auch, weil die Toyota-Ingenieure keinen der beiden Motoren zu schwach dimensioniert haben. So ist der Prius ein je nach Modus ein vollwertiges Elektro- oder Hybridauto. Den Öffnungsmechanismus der Hintertüren würden wir überarbeiten und Sportlichkeit sollte niemand vom Prius erwarten.
Aber er ist auch nicht für Runden-, sondern Effizienz-Rekorde bekannt. Hier liegt auch in der neusten Version die Stärke des Prius, die Unterhaltskosten drücken und geschmeidig mit dem Verkehr fliessen.
Toyota Prius PHEV «Premium»: Fakten
- Antrieb: 2,0-l-R4-Benziner + E-Motor, 223 PS (164 kW)
- Batterie: 13,3 kWh = 71 km, Test: 70 km
- Antrieb: stufenlose CVT-Automatik, Front
- Fahrleistung: 0-100 km/h in 6,8 s, Höchstgeschwindigkeit 177 km/h
- Verbrauch: Werk / Test: 0,7 / 4,9 l/100 km, 16 / 112 g CO₂/km, Energieeffizienz B
- Masse: Länge/Breite/Höhe: 4,60 m / 1,78 m / 1,42 m
- Laderaum: Kofferraum 284 l
- Leergewicht: 1628 kg
- Preis: ab 48’900 Fr. (Basis: «Trend», PHEV, 223 PS, Front: 43’400 Fr.)
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