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Opel Astra Electric – endlich ein preiswerter Stromer für Familien
Der Astra ist Opels Bestseller. Nach dem Corsa ist er der zweite Stromer im aktuellen Angebot der deutschen Marke – weitere folgen. Ob der Astra das Zeug zum perfekten Familien-Stromer, zeigt der Auto-Check von STREETLIFE.
Der Opel Astra und der VW Golf sind zwei Allzeit-Konkurrenten in der Kompakt-Klasse. Dabei gilt der VW als Gradmesser, welchem der Astra nacheifert. In der Elektromobilität hat sich Opel aber ein anderes Vorbild gesucht und setzt nicht auf den VW-, sondern auf den BMW-Weg. Deshalb gibt es keinen neuen Kompakt-Opel mit reinem Elektroantrieb. Dafür wurde bei der zehnten Auflage des Astra die Antriebs-Auswahl um einen Elektroantrieb ergänzt.
Die Folge: Astra bleibt Astra, egal welcher Antrieb. Optisch ist der Stromer nicht von den Benzin-, Diesel- und Plug-in-Hybrid-Versionen zu unterscheiden. Alle kommen mit den schlichten, aber klaren Linien, die den neuen Astra auszeichnen und ihm ein gelungenes Aussehen verschaffen. Wobei das Design für Familien oftmals zweitrangig ist. Und sollte sie doch Wert darauflegen, lässt die lange und pfeilförmige Haube den Astra schnittig aussehen.
Klassischer Kofferraum
Wichtiger ist Familien der Kofferraum, und hier gibt es bei der Elektroversion einen kleinen Wermutstropfen. Das Ladevolumen ist mit 352 bis 1268 Litern 70 bis 81 Liter kleiner als beim Benziner, aber immerhin immer noch grösser als beim Plug-in-Hybrid. Und: Er übertrifft seinen ewigen Konkurrenten Golf. Wer schon E-Autos gefahren ist, dürfte den vorderen Kofferraum unter der Haube vermissen. Diese Konzession geht Opel ein, um den Astra mit allen Antriebsvarianten anbieten zu können. Wie beim Verbrenner befinden sich Elektromotor und weitere Elektronik unter der Haube.
Traum aller Eltern
Das Cockpit ist wie sich Eltern das Kinderzimmer wünschen: aufgeräumt und übersichtlich. Ein Bildschirm hinter dem Lenkrad dient als digitales Armaturenbrett, über den Touchscreen in der Mitte wird das Multimediasystem bedient. Trotzdem gibt es weiterhin praktische Knöpfe für wichtige Elemente und einen Drehknopf für die Audio-Lautstärke. So lenkt nichts vom Fahren ab und die ganze Familie kommt sicher ans Ziel. Hierbei helfen auch die verschiedenen Assistenzsysteme.
Ablageflächen für Smartphones und Getränkeflaschen und -Becher runden den Innenraum ab. Dazu gibt es auf den Rücksitzen viel Bein- und Kopffreiheit auch für Erwachsene. Alles, was den Astra schon immer ausgemacht hat, egal mit welchem Antrieb.
WC-Stopp leicht gemacht
Allerdings hat Opel hier am falschen Ort gespart und besser eine etwas grössere (sprich schwerere) Batterie verbaut. Die 51 Kilowattstunden (kWh) Netto-Kapazität reichen nur für 289 Kilometer Test-Reichweite. Das ist für den Alltag sicher mehr als genug, aber schon bei einem etwas grösseren Wochenendausflug kommt der elektrische Astra damit an seine Grenzen. Aber mit Kindern muss man ja sowieso immer mal wieder anhalten.
Schade ist, dass der Astra nach dem Laden 400 Kilometer Reichweite versprach, diese Angabe aber immer schnell dahinschmolz. Wir hoffen, dass dies daran lag, dass Bordcomputer noch Erfahrungswerte für die Berechnung der Reichweite fehlte, weil der Testwagen noch keine 2000 Kilometer auf dem Zähler hatte. Sonst kratzt die zu viel versprochene Reichweite ziemlich am Vertrauen.
Ansonsten fährt sich ein Astra auch elektrisch wie ein Astra. Sprich: unaufgeregt und zurückhaltend. Der kompakte Opel packt uns nicht in Watte, schaukelt nicht, ist aber auch nicht bockhart wie ein Sportwagen. Ein sauberer Mittelweg mit einer leichten Tendenz in Richtung Sportlichkeit, die vor allem im Zusammenhang mit der präzisen und direkten Lenkung gefällt. Aber auch in der Stadt macht der Astra mit seinem guten Lenkeinschlag eine starke Figur. Das macht ihn sehr wendig, auch nach einer langwierigen Parkplatzsuche lässt er sich leicht in die Lücke zirkeln.
Der französische Bruder
Der Opel Astra teilt sich die Technik mit dem Peugeot 308. Entsprechend gibt es auch den französischen Bruder mit den Antriebsvarianten Benzin, Plug-in-Hybrid und Elektro, sowie auf Wunsch einen Kombi. Neben einem etwas majestätischerem Design, welches dem Löwen im Markenlogo gerecht wird, gibt es bei Peugeot auch den normalen 308 mit Dieselantrieb und nicht nur den Kombi.
Weiter hebt sich das Cockpit durch das Peugeot-typische kleine Lenkrad und dem darüber liegenden digitalen Armaturenbrett vom Opel ab. Zudem ist der Peugeot 308 etwas komfortabler abgestimmt. Die Preise für die höchste Ausstattung «GT» starten bei 45'450 Franken.
Praktisch und kindersicher
Der eine oder andere mag den hohen Plastikanteil monieren. Doch der Astra wollte noch nie in der Luxus-Liga mitspielen, sondern ein erschwingliches Modell für Familien sein. Da stören auch Kratzer oder Schuhabdrücke weniger, wie es mit Kindern gerne passiert. Weiter spart die einfache Ausstattung Gewicht. Auch als Elektromodell mit einer schweren Batterie im Unterboden bringt der kompakte Opel 1760 Kilogramm auf die Waage. Das sind 400 Kilogramm zwar mehr als die leichteste Astra-Version, aber für ein E-Auto sind das gute Werte.
Das Fazit
Der Opel Astra bleibt auch in seiner zehnten Generation ein solider Kompaktwagen mit einer leicht sportlichen Abstimmung. Die deutsche Traditionsmarke ergänzt ihren Bestseller um einen elektrischen Antrieb. Mit dem 156 PS starken Elektromotor ist er keineswegs übermotorisiert, ein paar Pferdchen mehr würde ihm nicht schaden. Auch ein paar Kilometer mehr Reichweite täten dem ansonsten sehr soliden Astra gut. Aber dafür gibt es den Astra auch als Benziner oder Plug-in-Hybrid. Und den Kombi gibt es sogar mit Dieselantrieb. Bei der grossen Auswahl ist für jede Familie das richtige dabei, und die Elektroversion ist ab 42'200 Franken auch erschwinglich.
Opel Astra Electric «GS»: Fakten
- Elektromotor: 156 PS (115 kW), 270 Nm@500-4060/min
- Batterie: Brutto / Netto 54 / 51 kWh = 381 km, Test: 289 km
- Antrieb: Automatik, Frontantrieb
- Fahrleistung: 0-100 km/h in 9,2 s, Höchstgeschwindigkeit 170 km/h
- Verbrauch: Werk / Test 16,2 / 20,1 l/100 km = 0 g CO₂/km, Energieeffizienz A
- Länge/Breite/Höhe: 4,72 m / 1,84 m / 1,65 m
- Laderaum: Kofferraum 352–1268 Liter
- Leergewicht: 1760 Kilogramm
- Preis: ab 42'400 Fr. (Basis «Edition», 1,2-Turbo-Benziner, 130 PS, Front: 30’890 Fr.)
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