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Autofahrende werden zum Sündenbock
Diese Meldung sorgte diese Woche für Schlagzeilen: Paris verdreifacht die Parkgebühr für auswärtige SUVs. Und schon fordern links-grüne Politiker in der Schweiz, es den Parisern gleichzutun. Doch der Blick in die Zürcher Autoflotte zeigt: Das macht den durchschnittlichen Autofahrenden zum Sündenbock.
Schweizweit wird nirgends soviel gependelt wie im Grossraum Zürich: Täglich sind rund um die Finanz- und Wirtschaftsmetrople 720'000 Personen auf dem Weg zur Arbeit. Und die «Pendlermobilität» des Bundesamtes für Statistik zeigt: 50 Prozent der Pendlerinnen und Pendler fahren mit dem Auto ins Geschäft.
Mit einer Gängel- und Verdrängungspolitik versuchen städtische Behörden diese Verkehrsteilnehmenden umzuerziehen. Das Ziel: Autofahren soll so teuer und unbequem werden, damit nichts anderes übrig bleibt, als auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Ob die Betroffenen auf das Auto angewiesen sind, bleibt dabei eine Randnotiz.
Dass die Pariser Bevökerung am Sonntag in einer Volksabstimmung den SUVs den Kampf angesagt hat, beflügelt nun auch links-grüne Politiker in der Schweiz. In der französischen Hauptstadt müssen auswärtige SUV-Lenkende künftig das Dreifache für einen Parkplatz bezahlen. Statt 6 Euro (5.60 Franken) sind es satte 18 (16.80 Franken). Als SUVs gelten dort Verbrenner- und Hybrid-Modelle ab einem Gewicht von 1,6, bei Elektro-Modellen ab 2 Tonnen. Schon werden Forderungen laut, solche Systeme auch in Schweizer Städten einzuführen.
Damit schiessen sich die links-grünen Pollitiker aber nicht nur auf SUV-Fans, sondern vor allem auf den durchschnittlichen Autofahrenden ein. Das ist aus den Angaben zur Zürcher Autoflotte herauszulesen. Diese Zahlen pulizieren die Zürcher Strassenverkehrsämter einmal pro Jahr. Die aktuellsten stammen von Ende September 2023 und da waren 741'000 Personenwagen im Kanton gemeldet.
Ein Punkt in der Liste lässt besonders aufhorchen: So liegt das durchschnittliche Gewicht eines Zürcher Wagens bei 1,8 Tonnen, mit ausgeschöpfter Nutzungslast gar bei deren 2,27. Die Mehrheit der Autofahrenden – die in die Stadt pendelt – liegt also mit ihrem PW deutlich über dem Pariser Wert. Die Folge: Die Lenkerinnen und Lenker müssten massiv tiefer ins Portemonnaie greifen – und werden zu Sündenböcken gemacht, die in der Stadt nicht erwünscht sind.
Dabei ist es vor allem die Zunahme bei Hybrid- und E-Autos, die das durschnittliche Autogewicht in die Höhe treibt. Und Zürich liegt hier schweizweit klar an der Spitze. Der Anteil der verkauften Elektro-Fahrzeuge lag 2023 bei 25,8 Prozent. «Der Boom der alternativ angetriebenen Autos ist aus klimapolitischer Sicht erfreulich. Denn Elektrofahrzeuge stossen, über ihren ganzen Lebenszyklus gesehen, weniger CO2 aus als ihre Pendants mit Benzin- oder Dieselmotor», schreibt der Kanton Zürich auf seiner Seite zur Autoflotte. «Nachdenklich stimmt, dass die Neuzulassungen von Jahr zu Jahr schwerer werden.»
Der Verbau von Batterien oder – im Fall von Hybrid-Modellen – von einem Elektro- und einem Verbrennermotor machen neue Automodelle einfach schwerer. Plötzlich stehen also auch Autolenkende in der Kritik, die sich aus Klimaschutzgründen bewusst für ein solches Fahrzeug entscheiden. Da fragt man sich schon: Wer kann es den links-grünen Verkehrserziehern überhaupt noch recht machen?

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