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Motorsport •
Formel-1 Pilotentransfer 2025

Das unendliche Theater um Mick Schumacher

Der deutsche Rennfahrer Mick Schumacher sucht seit Ende 2022 ein Formel-1-Cockpit. Leider ist sein undiplomatischer Onkel Ralf Schumacher eher Last als Hilfe für die Karriere von Mick.

Langsam nervt es: Beim Kampf um die letzten in der Formel 1 noch freien Cockpitplätze drängt sich Onkel Ralf Schumacher permanent in die Öffentlichkeit, um seinen Neffen in Position zu bringen.

Mick ist der Sohn des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters Michael Schumacher. Er lebt wie sein Vater in der Schweiz am Genfersee. Das fahrerische Potential des 25-jährigen Juniors kann im soliden Mittelfeld eingeordnet werden. Einzig sein nerviger Onkel Ralf, welcher in diesem Sommer mit seinem Coming-out für Schlagzeilen sorgte, schwadroniert über Mick als zukünftigen Weltmeister.

Absurde Williams-Entscheidung

Bisher blieben alle Versuche erfolglos, Mick Schumacher für 2025 in einem Team unterzubringen. Team Alpine liess ihn gegen das grosse US-Talent Jack Doohan bei Testfahrten antreten. Die Auswertung der Telemetriedaten ergaben: Youngster Doohan wird 2025 neben Pierre Gasly das zweite Alpine-Cockpit besetzen. Auch Micks Balzversuche beim Team Williams blieben unerwidert. Teamchef James Vowles beurteilte den deutschen Rennfahrer als «nicht speziell» und vergab den zweitletzten Cockpitplatz der Formel 1 an seinen talentierten Williams-Nachwuchsfahrer Franco Colapinto (Argentinien). Onkel Ralf beurteilte die Williams-Entscheidung als «absurd».

Der nächste Max Verstappen

Zuvor platze eine Hoffnung nach der anderen für Mick Schumacher. Mercedes setzt 2025 das wohl grösste Formel-1-Talent Andrea Kimi Antonelli ans zweite Steuer. Die Performance des 17-jährigen Italieners weist darauf hin, dass «Kimi» der nächste Max Verstappen werden könnte. Auch eine Rückkehr ins Haas-Cockpit scheint unrealistisch. Bei Haas startete Schumacher seine Formel-1-Karriere. Im ersten Jahr 2021 holte er keinen einzigen Punkt. Und 2022 sorgte er mit seinen spektakulären Unfällen in Jeddah, Monaco und Miami für Schlagzeilen. Schumachers Verschrottungsaktionen kosteten das kleine Haas-Team Millionen. In der Netflix-Serie «Drive to Survive» sah man, wie Teamchef Günther Steiner der Kragen platzte: «Es kostet zu viel verdammtes Geld». Schumacher flog raus. Onkel Ralf tobte.

Stolperstein Crash-Serie

Obwohl Anfangs 2024 auch Teamchef Steiner das Haas-Team verlassen musste, wäre ein Comeback beim US-Team nicht denkbar gewesen. Auch der neue Teamchef Ayao Komatsu hatte 2022 Schumachers Crash-Serie bei Haas miterlebt. Das Team verwendet Ferrari-Motoren, hat ein Entwicklungszentrum in Maranello und ist eng mit der Scuderia verbunden. Kein Wunder, sitzt 2025 das britische Supertalent Oliver Bearmann am Steuer des zweiten Haas-Autos. Der 19-jährige Brite stammt aus der Ferrari Driver Academy und durfte bei den «Roten» für ein Rennen einspringen, als Carlo Sainz gesundheitsbedingt ausfiel. Bearmann fuhr gleich 6 Punkte ein.

Letzte Chance weg?

Jetzt geht es um das vermutlich allerletzte noch freie Cockpit im Formel-1-Zirkus: Das Schweizer Team Sauber, welches ab 2026 als Audi-Werksteam auftritt, sucht noch einen Teamkollegen für Nico Hülkenberg. Im Gegensatz zu seinem Onkel scheint Mick Schumacher seine aktuellen Chancen realistisch einzuschätzen. Der neue Sauber-Chef Mattia Binotto bestätigt zwar, dass auch der Deutsche auf einer Liste möglicher Fahrer steht. Aber diese Woche berichtete das Onlineportal Motorsport-Total, dass Sauber/Audi sehr grosses Interesse am brasilianischen Jungstar Gabriel Bortoleto zeigt. Der 19-Jährige gehört zum McLaren-Fahrerkader, könnte aber durchaus von den Briten freigegeben werden. Onkel Ralf muss mitansehen, wir die neuen F1-Kids am Neffen vorbeirasen.


Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.

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