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Je weniger, desto teurer

Das sind die seltensten Autos der Welt

Bei vielen Autos geht es ums Auffallen. Mit einem Fahrzeug wie dem Toyota Corolla, der millionenfach gebaut wurde, geht das kaum. Je seltener allerdings ein Modell ist, desto eher zieht man die Blicke auf sich. Das treibt aber auch massiv den Preis in die Höhe. Das sind die zehn teuersten Raritäten.

Platz 10: Mercedes 300 SL Flügeltürer – 1400 Exemplare

Kaum ein Mercedes-Oldtimer ist gefragter als der sogenannte Flügeltürer. Den Spitznamen bekam das von 1954 bis 1963 gebaute Coupé 300 SL wegen der markant öffnenden Türen. Sie sind in der Mitte des Daches angeschlagen und schwingen nach oben auf. Das kennt man so kaum bei Autos. Die meisten nach oben öffnenden Türen schwingen auch nach vorne.  Das macht den 300 SL zu einem sehr gefragten Oldtimer, obwohl Mercedes 1400 Stück davon gebaut hat. Heute kaum vorstellbar: Vom offenen Roadster wurden mit 1858 Exemplaren sogar noch mehr Modelle gebaut. Ein Flügeltürer kostet heute je nach Zustand zwischen 1,5 und 2,2 Millionen Franken.

Platz 9: BMW 507 – 252 Exemplare

Elvis Presley, Ursula Andress oder John Surtees gehören zu den bekannten Besitzern dieses Roadsters mit zwei Plätzen. Der 507 gilt als BMWs Gegenstück zum offenen 300 SL, ist aber noch seltener als der Mercedes. Zwischen 1956 und 1959 wurden nur 252 Stück gebaut, davon haben bis heute 220 Exemplare überdauert. Der 507 von Designer Albrecht Graf von Goertz gilt heute als Ikone des Automobildesigns und diente als Vorbild bei der Gestaltung des BMW Z8 von 2000. Heute kosten gut gepflegte 507 um die zwei Millionen Franken. 

Platz 8: Ferrari 250 GTO – 36 Exemplare

Von den zehn teuersten Ferrari aller Zeiten liegen auf den ersten vier Plätzen nur GTOs. Das ist ein Neuntel aller Exemplare. Denn Ferrari baute zwischen 1962 und 1964 nur 36 Stück des 301 PS starken Coupés mit V12-Motor. Es gilt heute noch als schönster Ferrari aller Zeiten. Deswegen und wegen der geringen Stückzahl erzielen 250 GTO immer wieder grosse Summen bei Oldtimer-Versteigerungen. Das teuerste Exemplar wurde  2018 für umgerechnet fast 65 Millionen Franken privat verkauft. 1964 baute Ferrari noch drei Stück mit leicht abgeänderter Karosserie. Diese drei Exemplare tragen die Bezeichnung 250 GTO Serie II. Verschiedentlich wird deshalb auch von 39 Stück geschrieben, was aber nicht ganz korrekt ist.

Platz 7: Ferrari 250 Testa Rossa – 19 bis 36 Exemplare

Bei den Worten Testa Rossa denken viele an den Ferrari-Sportwagen Testarossa aus den 1980er-Jahren. Ein weisses Exemplar wurde zum Star in der TV-Serie «Miami Vice». Aber schon in den 1950er verwendete Ferrari den Namen, damals aber für einen Rennwagen. 1957 entstanden 19 Exemplare des 250 Testa Rossa. Bis 1961 folgten 17 weitere Exemplare in fünf Variationen, insgesamt gibt es also 36 Stück. Der Name Testa Rossa geht auf die roten Ventildeckel der Motoren zurück. Anfang Jahr wurde ein Exemplar vom Auktionshaus RM Sotheby’s auf umgerechnet knapp 35 Millionen Franken geschätzt.

Platz 6: Aston Martin DB4 GT Zagato – 19 Exemplare

England trifft Italien. Die britische Automarke Aston Martin liess für eine kleine Serie des DB4 die italienische Karosserie-Firma Zagato das Design entwerfen. Das Resultat war eine leichtere und verbesserte Version des Coupés, die es auf 314 PS brachte. Aston Martin wollte zwischen 1960 und 1961 23 Exemplare bauen. Doch weil die Nachfrage so gering war, blieb es bei 19 Stück. 2014 erzielte ein Exemplar des DB4 Zagato bei einer Auktion in New York einen Preis von umgerechnet knapp 13 Millionen Franken. 

Platz 5: Jaguar XKSS – 16 Exemplare

Neben Rarität, Schönheit oder Historie kann auch eine Tragödie ein Auto zu einem seltenen Modell machen. So ist es dem Jaguar XKSS ergangen. Am 12. Februar 1957 bricht im Jaguar-Werk im englischen Browns Lane ein Feuer aus. Dabei werden 270 fertige oder nahezu fertige Autos zerstört. Darunter befinden sich auch neun unfertige XKSS. Als Folge bleibt es bei den 16 bis dahin gebauten Exemplaren des britischen Hochleistungs-Sportwagens. Mit 237 PS (174 kW) ist er für die damalige Zeit ein sehr leistungsstarkes Fahrzeug. Eines der Modelle gehörte einst Hollywood-Star Steve McQueen. Sein Wert wird auf umgerechnet 27 Millionen Franken geschätzt.

Platz 4: W Motors Lykan HyperSport – 7 Exemplare

So selten und doch hat Hollywood ein Stück für den Blockbuster «Fast & Furious 7» geschrottet. Doch das war nur ein Stunt-Auto und kein Original des Lykan HyperSport aus dem Libanon. Das wäre auch ein teurer Stunt geworden, denn der 791 PS starke Supersportler kostet umgerechnet rund 3,1 Millionen Franken. Im Preis inbegriffen sind 440 Diamanten in den Scheinwerfern. W Motors hat nur sieben Exemplare von dem Hollywood-Star gebaut. Es ist das einzige seltene Auto in dieser Liste, welches nicht aus Europa stammt.

Platz 3: Lamborghini Veneno – 4 Exemplare

Automarken wissen Jubiläen zu zelebrieren. 2013 stellte Lamborghini den 751 PS starken Supersportwagen Veneno vor, um damit sein 50-jähriges Bestehen zu feiern. Dabei handelt es sich um einen aggressiver gestylten und abgespeckten Aventador, der wie alle Lambos nach einem Kampfstier benannt wurde. Schon bei der Lancierung kostete der Veneno umgerechnet fast drei Millionen Franken. Nur drei Kunden kamen in den Genuss dieses Jubiläums-Geschenks. Das vierte Exemplar behielt Lamborghini für sich. Zwei Jahre später lancierte die italienische Sportwagenmarke mit dem Roadster eine offene Version, von der neun Stück gebaut wurden.

Platz 2: Mercedes 300 SLR Uhlenhaut-Coupé – 2 Exemplare

Geldsorgen hat die deutsche Luxusmarke mit dem Stern nicht. Trotzdem hat Mercedes im Mai 2022 einen Teil seines Tafelsilbers versteigert: eines von nur zwei Uhlenhaut-Coupés von 1955. Sie sind nach dem Ingenieur und ehemaligen Vorstand Rudolf Uhlenhaut benannt. Das eine Exemplar erzielte einen Preis von umgerechnet rund 132 Millionen Franken und gilt seither als teuerstes Auto der Welt. Das zweite Exemplar steht im Mercedes-Museum in Stuttgart.

Platz 1: Maybach Exelero – 1 Exemplar

Unter dem Namen Maybach verkauft Mercedes besonders luxuriöse Versionen seines Topmodells S-Klasse. Ein erster Versuch von 2002 bis 2012 verlief jedoch nicht sehr erfolgreich. Nach einer kurzen Pause verwendete Mercedes den Namen Maybach seit 2014 wieder und verpasste auch den SUVs G-Klasse und GLS ein Luxus-Upgrade. Mit dieser Strategie ist Mercedes seither enorm erfolgreich.

Das seltenste Auto entstand jedoch während des ersten Versuchs. 2005 baute Maybach das Einzelstück Exelero mit einem 700 PS starken V12-Motor für den Reifenhersteller Fulda. 2006 hatte das Modell einen Auftritt im Musikvideo von Jay-Z zur Single «Lost One». Das Einzelstück wird auf einen Wert von rund 7,3 Millionen Franken geschätzt. Aktuell ist der Exelero im Deutschen Nationalen Automuseum im hessischen Ewersbach zu sehen.

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