Werbung
Das falsche Batmobil
Romanshorn im Kanton Thurgau wird durch die Autobau Erlebniswelt zum Mekka für Autofans. Der Unternehmer Fredy Lienhard hat seine Autosammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Fast hätte es mit dem Batmobil auch das Lieblingsauto seines Sohnes in die Sammlung geschafft.
«Junge, ich kann das Batmobil kaufen!» Die meisten Buben denken im ersten Moment wohl, ihr Vater spricht von einem Spielzeugauto, denn das Batmobil gibt es ja gar nicht. Es stammt aus dem Superhelden-Comic Batman. Doch der im Jahr 1990 zehnjährige Fredy Alexander Lienhard dachte damals an ein echtes Auto.
Ein echtes Batmobil?
Ein Jahr zuvor lief im Kino ein neuer Film über den Superhelden, gespielt von Michael Keaton, und das Batmobil darin ist Lienhards Lieblingsauto. Das lange und flache Gefährt sieht aus, als wäre es ein Triebwerk mit Rädern. «Das war das coole Ding mit zwei Flossen hinten dran», erinnert sich Lienhard Junior. «Ich konnte kaum glauben, dass mein Vater die Möglichkeit hatte dieses Auto zu kaufen.»
Hatte er aber auch gar nicht. Zur Enttäuschung des zehnjährigen Fredy handelte es sich nicht um das futuristische Superheldenauto mit verschiedenen Tricks, sondern um den seltenen und über 1000 PS starken Sportwagen Vector W8. «Mein Vater hat sein flaches und keilförmiges Design wohl als Batmobil interpretiert», erinnert sich Fredy Alexander Lienhard heute.
Die Enttäuschung gelindert haben dürfte, dass Lienhard Senior seinen zehnjährigen Sohn mit nach Kalifornien nahm, um sich das Auto bei Vector Motors zeigen zu lassen. «Es war ein grossartiges Erlebnis. Wir durften das Auto auf den Highways ausprobieren und zwei Monate später stand er bei uns in der Schweiz.» Eines von nur 17 gebauten Exemplaren. Finanziell ging die Rechnung trotz prominenter und zahlungskräftiger Kunden wie Prinz Khalid von Saudi-Arabien oder Tennisspieler Andre Agassi nicht auf und Vector Motors ging Konkurs. Ein W8 hat bei der Autobau Erlebniswelt in Romanshorn (TG) aber einen Ehrenplatz gefunden und bleibt als «falsches Batmobil» in Erinnerung.
Autos mit emotionalem Wert
Von solchen Geschichten und Erlebnissen lebt die Führungen durch eine der grössten Autosammlung der Schweiz. Eine der häufigsten Fragen bei diesen Rundgängen ist: Welches ist das wertvollste Fahrzeug der Sammlung? Dabei unterscheidet Fredy Lienhard Junior jeweils zwischen dem emotionalen und finanziellen Wert. Beispielsweise gehört zur Sammlung ein Porsche RS Spyder. Von dem für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gebaute Kunden-Rennwagen gibt’s weniger als 20 Stück. In den USA wurde einst einer für fünf Millionen Dollar versteigert. «Das ist für uns irrelevant», erzählt Fredy Alexander Lienhard. «Weil mein Vater damit Rennerfolge feiern konnte, wird er diese Hallen nie verlassen!»
Der Unternehmer und frühere Rennfahrer Fredy Lienhard ist ein Autoenthusiast. Er trug in seinem 76-jährigen Leben eine grosse Autosammlung zusammen. Lange war es eine private Sammlung, bis er einmal eine Schulklasse durchführte. Als er die freudigen Augen der Kinder während seiner Geschichten sah, entschied er seine Sammlung öffentlich zu machen. 2009 eröffnet Lienhard Senior am Bodensee die Autobau Erlebniswelt. Neun Jahre später übergab er die Verantwortung an seinen Sohn Fredy Alexander.
Stromer sind gefährlich für Sammler
Zu dessen Aufgaben gehört es nicht nur, die Sammlung zu unterhalten, sondern sie auch auszubauen. «Wir wollen neue Technologien vorstellen und den Fortschritt in der Mobilität aufzeigen», erzählt Lienhard Junior. Allerdings wird es die wichtigste, aktuelle Technologie nur sehr selten im Autobau zu sehen geben: Elektroautos. «Wir haben verschiedene Teslas ausprobiert und kamen zum Schluss, die Technik ist noch nicht ausgereift», erklärt er die Situation. «Gerade für Sammler birgt die Batterie ein gewisses Gefahrenpotenzial, besonders wenn das Elektroauto nicht bewegt wird.» Deshalb legt Autobau bei der Anschaffung von Elektro- und Hybridautos eine gewisse Zurückhaltung an den Tag. Ohne aber ganz darauf zu verzichten, denn bald gibt’s den Schweizer Mini-Stromer Microlino zu sehen. Und Fredy Alexander Lienhard relativiert: «Für die Mobilität sind Elektroautos okay, aber nicht, um sie als Sammler in eine Halle oder ein Museum zu stellen.»
Eintritte zu gewinnen
STREETLIFE verlost 10x2 Tickets für die Autobau Erlebniswelt in Romanshorn (TG). Lass dir die Geschichten rund um die privaten Sammlerstücke der Familie Lienhard aus erster Hand erzählen, während du die verschiedenen Modelle aus der Nähe betrachtest. Im Autobau sind immer rund 120 Fahrzeuge ausgestellt.
Werbung