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Fakten •
Diplomaten, Unternehmer und Landwirte

Das steckt hinter diesen Schweizer Nummernschildern

Rot, Blau oder mit Buchstaben darin. Immer mal wieder kreuzt ein auffälliges Auto-Kontrollschild unseren Weg. Die Bedeutung können wir nicht zuordnen, es bleibt das Rätseln über den Hintergrund. Damit räumt STREETLIFE jetzt auf und erklärt dir die wichtigsten Kennzeichen.

Wer ein Auto in der Schweiz einlöst, kennt dieses Kennzeichen: Von links nach rechts steht auf weissem Grund das Schweizer Wappen, das zugehörige Kantonskürzel, mehrere Ziffern und schliesslich das Kantonswappen. Insgesamt sind in der Schweiz 6,9 Millionen Fahrzeuge eingelöst. Ein grosser Teil davon trägt an Bug und Heck ein solches Nummernschild. So weit so gut. Doch es gibt die Schilder, die der normale Autofahrende nur schwer zuordnen kann. 

Die Farbe als Unterscheidungsmerkmal

1. Blaue Schilder

Diese Kennzeichen stehen für Arbeitsfahrzeuge. Gemeint sind Baumaschinen oder Feuerwehrfahrzeuge, die nicht für den Personen- oder Sachentransport vorgesehen sind. Sie dürfen in erster Linie für Arbeiten wie Sägen, Fräsen, Spalten, Dreschen, Heben und Verschieben von Lasten verwendet werden. Was Arbeitsfahrzeuge sind, ist unter Art. 13 in der Verordnung über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge VTS geregelt.

2. Braune Schilder

Fahrzeuge mit einem solchen Kennzeichen kommen beim Transport von grossen und schweren Maschinen zum Einsatz. Hier spricht man von sogenannten Ausnahmetransporten. Auch ihr Einsatz ist in der VTS geregelt. Ausnahmetransporte finden in der Regel mit Polizeibegleitung statt und können gemäss dem Bundesamt für Strassen Astra nur zu den verkehrsarmen Zeiten durchgeführt werden. Als solche gelten: Montag bis Donnerstag von 20 bis 5 Uhr morgens.

3. Grüne Schilder

Traktoren und landwirtschaftliche Geräte tragen diese Schilderart. Ein wichtiger Unterschied zum klassischen Nummernschild: Die grünen Plaketten müssen nur vorne am Fahrzeug angebracht werden, in einer Grösse von 300 mal 80 Millimeter.

4. Rote Schilder

Diese Farbe wird für Anbauteilen am Wagen eingesetzt. Wenn zum Beispiel ein Veloheckträger das eigentliche weisse Kennzeichen verdeckt. Bei diesem Kontrollschild handelt es sich um die jüngste Einführung. Das Kennzeichen ist erst seit März 2022 verfügbar.

5. Graue Schilder

Diese Schilderart wird nur für Militärfahrzeuge verwendet. Vor der Zahlenfolge weisst zusätzlich der Buchstabe «M» für Militär darauf hin. Die Armeeschilder gibt ausschliesslich der Bund beziehungsweise das Strassenverkehrsamt der Armee ab.

Kennzeichen für Sondernutzung

1. Garagennummern

Diese sogenannten U-Nummern stehen nur eingetragenen Autohändlern und Reparaturwerkstätten zur Verfügung. Diese Schilder können für kurze Zeit für Überprüfungs- und Überführungsfahrten genutzt werden. Inklusive ist die Benutzung der Autobahn ohne Vignette. Aber Vorsicht: Fahrten ins Ausland sind mit einer solchen Beschilderung verboten. Die Garagennummer ist an ihrem «U» klar erkennbar

2. Befristete Kontrollschilder

Sie sind nur für verzollte Fahrzeuge vorgesehen, die sich vorübergehend in der Schweiz aufhalten. Auf dem Kennzeichen weist ein länglich roter Aufkleber darauf hin. Darauf sind Ablaufjahr und -monat vermerkt. Diese Schilder können beim Strassenverkehrsamt des Kantons bezogen werden

3. Zoll-Kontrollschilder

Anders als bei den befristeten Kontrollschildern, ist das Zollschild für nicht verzollte Fahrzeuge in der Schweiz reserviert. Rechts neben dem roten Streifen weist ein schwarzes Z auf der Plakette darauf hin.

4. Tagesschilder

Diese Schilder ermöglichen es, ein Fahrzeug für 24 bis 96 Stunden für den Verkehr einzulösen. Gemäss dem Zürcher Strassenverkehrsamt ist die Verwendung klar geregelt: Es dürfen mit einem solchen Fahrzeug nur unentgeltliche Fahrten mit höchstens acht Personen getätigt werden. Fahrzeuge über 3,5 Tonnen dürfen nicht beladen werden und es muss garantiert werden, dass sich das Fahrzeug in betriebssicherem Zustand befindet. Hält man sich nicht an diese Regeln, erfolgt ein Ausschluss für den Bezug weiterer solcher Tagesschilder.

Diplomaten-Kontrollschilder

Davon gibt es vier verschiedene. Sie unterscheiden sich in der Verwendung verschiedener Buchstaben-Kürzel. Diese sind aus dem Französischen abgeleitet. Gemäss Strassenverkehrsgesetz dürfen sie von Angehörigen des diplomatischen oder konsularischen Korps anderer Länder, wie auch von einigen internationalen Organisationen verwendet werden. Diese Buchstaben-Kürzel gibt es:

  • CC in Grün: steht für «Corps consulaire», also die Mitarbeitenden des Konsulat. Der Dienstwagen oder das private Fahrzeug einer Person mit konsularischem Leitungsposten wird mit einem solchen Kennzeichen bestückt. 
     
  • CD in Grün: steht für «Corps diplomatique», also diplomatisches Personal. 
     
  • AT in Grün: Diese Kontrollschilder kommen beim Verwaltungs- und technischen Personal zum Einsatz
     
  • CD in Blau: Gilt für Vertreter zwischenstaatlicher Organisationen wie auch diplomatischem Personal.   

Im Volksmund heisst es: Wer mit einem Diplomaten-Kennzeichen eine Zuwiderhandlung im Strassenverkehr begeht, hat keine Konsequenzen zu befürchten. Das stimmt nur teilweise. Autos mit einem CD-Kennzeichen dürfen von der Polizei angehalten werden. Die Dokumente der Insassen dürfen dann auch kontrolliert, allerdings nicht eingezogen werden. Die Weiterfahrt kann die Polizei dann untersagen, wenn sich die Autolenkerin oder der Autolenker in einem fahrunfähigen Zustand befindet. Eine Atemalkoholkontrolle allerdings dürfen die Polizeibeamten an der Person nicht vornehmen.

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