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Bundesrat Albert Rösti: «Wir wollen den Juli nicht ausschöpfen»
Sie ist die wichtigste Ausweichroute, wenn es am Gotthard staut: die Fahrt über den San Bernardino. Doch jetzt ist die Alternative versperrt, ein Erdrutsch hat Teile der A13 zerstört. Heute informierte Verkehrsminister Albert Rösti über den Stand der Instandsetzung.
In zwei Wochen starten vielerorts in der Schweiz die Sommerferien. Dann zieht es wieder viele mit dem Auto in den Süden. In diesem Jahr kann die Fahrt allerdings nochmals deutlich länger dauern als gewohnt.
Der Gotthard ist überlastet und die wichtigste Alternativroute ist blockiert. Ein Erdrutsch hat am Freitag Teile der A13 bei Lostallo GR zerstört und mitgerissen. Seither ist die A13 zwischen Thusis GR und Bellinzona TI beidseitig gesperrt. Wann die Nationalstrasse wieder geöffnet wird, ist derzeit völlig unklar. Am Montag wurden erste Reparaturarbeiten aufgenommen, wie das Bundesamt für Strassen ASTRA mitteilte. Am Dienstag informierte Bundesrat Albert Rösti an einer Medienkonfernz in Bern über den aktuellen Stand.
Geröll und Schutt
«Die Natur ist nicht beherrschbar», sagt Rösti vor den Medien. Das grösste Problem stelle derzeit deshalb auch der Bach vor Ort dar. Es brauche etwa eine Woche, um ihn wieder in sein Bett zu bringen. Rösti rechnet damit, dass die A13 Im Juli wieder einspurig befahrbar sein sollte. «Wir wollen den ganzen Juli damit nicht ausschöpfen», erklärt er. «Es dauert also nicht mehr Monate.»
Ziel der ersten Reparaturarbeiten ist es, im Juli eine Baupiste mit je einer Fahrspur pro Richtung für Personenverkehr und Lastwagen zur Verfügung zu stellen. Das ASTRA will zudem den Verkehr auf den Alternativrouten möglichst flüssig halten. Die für diese und nächste Woche geplanten Sperrnächte im Gotthard-Strassentunnel entfallen daher.
Doch auf welche Strecke weiche ich jetzt aus, wenn ich nicht stundenlang im Stau stehen will? «Je nach Abfahrts- und Zielort bietet sich die Möglichkeit, eine der zahlreichen Passstrassen zu verwenden. Sämtliche Pässe sollten jetzt offen und befahrbar sein», empfiehlt TCS-Mediensprecher Massimo Gonnella im Blick.
Eine weitere Alternative sei der Lötschbergtunnel. Dort sollte man sich allerdings rechtzeitig über die jeweiligen Abfahrtszeiten des Autoverlads informieren. Um nach Italien zu gelangen, biete sich aus dem Wallis die Fahrt durch den Simplontunnel oder über den Grossen Sankt Bernhard an. Verkehrsexperten raten zudem: Verzichten Sie auf die Abfahrt an Wochenenden!
Politik fordert Massnahmen für den Güterverkehr
Fällt die San-Bernardino-Route mehrere Wochen aus, dann können bezüglich dem Gütertransport Versorgungsengpässe entstehen, warnen Politiker wie der Aargauer FDP-Ständerat und Präsident des Schweizer Nutzfahrzeugverbands, Thierry Burkart. «Bei der A13 handelt es sich um eine wesentliche Nord-Süd-Route für den Güterverkehr, namentlich 127'000 Fahrzeuge pro Jahr», wie er gegenüber SRF erklärt. Burkart ziehe deshalb eine temporäre Aufhebung des Sonntags- und Nachtfahrverbots in Betracht. Bei einer ausserordentlichen Situation sei diese Massnahme kurzfristig möglich.
Das Bundesamt für Strassen rechnet damit, dass eine Hälfte der A13 in rund drei bis vier Wochen wieder befahrbar sein könnte.
#A13 - Chur - Bellinzona - zwischen Thusis-Süd und Bellinzona-Nord in beiden Richtungen bis auf weiteres gesperrt, Erdrutsch
— TCS San Bernardino (@TCSBernardino) June 23, 2024
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