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BFU erhöht den Druck auf die Politik
Seit der Senkung des Mindestalters für Motorräder der Kategorie A1 auf 16 Jahre häufen sich die schweren Unfälle mit Jugendlichen. Aufgrund dieser schwerwiegenden Entwicklung fordert die BFU einen Kurswechsel in der Politik: Das Mindestalter soll wieder auf 18 Jahre erhöht werden.
Die BFU setzt sich nochmals verstärkt für mehr Unfallprävention in der Motorrad-Fahrausbildung ein. Denn die aktuell kommunizierten Zahlen der Beratungstelle für Unfallverhütung sind erschreckend: Im ersten halben Jahr nach Erhalt des Motorradführerscheins verunfallen 60 Prozent der 16- bis 17-Jährigen, und 46 Prozent der 18- bis 24-Jährigen. Die BFU warnt deshalb: «Motorradfahren ist nicht ungefährlich. Jeder Motorradfahrer ist Risiken und Gefahren ausgesetzt», sagt Christoph Jöhr, Leiter Verkehrsverhalten, im Gespräch mit STREETLIFE.
Höhere Altersgrenze und strengere Ausbildung
Aufgrund dieser schwerwiegenden Entwicklung müsse die Politik nun handeln, fordert die BFU. Konkret: Das Mindestalter soll wieder auf 18 Jahre erhöht werden. Entscheidend sei jedoch nicht nur das Alter, sondern auch die Ausbildung. Eine verpflichtende und erweiterte Grundausbildung für alle Neulenker, unabhängig vom Alter, soll zusätzlich eingeführt werden. Christoph Jöhr ergänzt: «Dort lernen Anfänger die motorradspezifischen Gefahren kennen und mit ihnen richtig umzugehen. Wenn du auf ein Fahrzeug sitzt, musst du wissen, was das Fahrzeug kann – und vor allem: was es nicht kann.»
Die Unfallursachen liegen laut BFU auf der Hand: fehlende Erfahrung und jugendlicher Leichtsinn. «Man sitzt auf dem Töff, dreht am Gas und will schauen, was man kann. Aber das funktioniert beim Töfffahren nicht. Da ist das Tempo sofort hoch, die Kräfte sind enorm. Und wenn etwas passiert, kann es sehr schnell richtig schlimm werden.»
ASTRA prüft Massnahmen
Auch das Bundesamt für Strassen ASTRA hat die Entwicklung analysiert. Sprecher Thomas Rohrbach erklärt gegenüber STREETLIFE: «Die von Jugendlichen verursachten schweren Unfälle passieren hauptsächlich aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit sowie Unaufmerksamkeit und Ablenkung.»
Besonders viele schwere Fälle ereigneten sich ausserorts und bereits in der Phase zwischen Lernfahrausweis und obligatorischer Grundschulung. Das ASTRA prüft derzeit Massnahmen zur Stärkung der Fahrausbildung, etwa eine Anpassung von Zeitpunkt, Dauer und Inhalt der praktischen Grundschulung. Eine Vernehmlassung ist für 2027 vorgesehen.
Auch Politik und Betroffene fordern eine Kehrtwende
Auch im politischen Lager wird das Thema heiss diskutiert. Die Aargauer SVP-Kantonsparlamentarierin Nicole Heggli-Boder, deren Tochter mit 16 schwer verunfallte, spricht Klartext: «Dass man die Altersgrenze wieder anhebt, ist für mich unumgänglich. Anders verhindern wir keinen einzigen Unfall in dieser Altersklasse.» Auch in ihren Augen spielt jugendlicher Leichtsinn eine Rolle: «Sie sind in ihrem jugendlichen Alter einfach noch nicht reif genug und überschätzen sich. Das kann man ihnen nicht einmal verübeln; das liegt in der Natur der Sache.»
Unterstützung erhält sie von SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel. «Sie plant, in der kommenden Session sich dem Thema anzunähern», sagt Heggli-Boder.
Motorradbranche warnt vor Symbolpolitik
Die Motorradbranche zeigt sich hingegen kritisch. Rolf Enz, CEO vom Branchenverband Swiss-Moto argumentiert, eine blosse Erhöhung des Mindestalters sei keine Lösung: «Das wäre aus unserer Sicht jugendfeindlich.»
Stattdessen setze sich Swiss-Moto dafür ein, die jungen Fahrenden durch praxisnahe Ausbildung, gezielte Aufklärung und klare Empfehlungen zur Schutzausrüstung sicherer zu machen.
So wirst du sicherer auf dem Motorrad
- Ausbildung bei einer Motorrad-Fahrschule bereits vor der ersten Solofahrt
- Das interaktive Online-Quiz «Biker-Safety-Challenge» hilft, Gefahren frühzeitig zu erkennen
- Schutzausrüstung konsequent tragen: Helm, Protektoren, Handschuhe und geeignete Kleidung
- Eigenverantwortung stärken, nichts überstürzen
- Langsam starten: die ersten Kilometer bewusst defensiv fahren, bis Erfahrung wächst
Hast du etwas beobachtet?
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Kommentare (13)
- J
Ja, das Leben ist Lebensgefährlich. Bin seit rund 45 Jahren auch auf dem Motorad unterwegs. In den jüngeren Jahren habe auch ich sicherlich etliche Schutzengel herausgefordert. Mit den Jahren kam die Vernunft. Es war sicher nicht falsch, damals die ersten zwei Jahre mit einem leichteren Gerät, und ich meine da wirklich leichter in kg, nicht nur in Motorenstärke, abzuwickeln. Und ja, jeder Junglenker soll eine gute Fahrpraxis in profesioneller Begleitung absolvieren. Und ja, es braucht die Vernunft und konzentrierte Fahrweise alle Strassenteilnehmer, vom Velo bis zum ganz grossen Gefährt.
In der Werbung wie auch hier mit dem Titelbild wird vielfach provoziert; Turnschuhe, T-Shirt und leichte Handschuhe ist ein No-Go.
- CDas Mindestalter für den Motorradführerschein sollte wieder auf 18 Jahre hochgesetzt werden. Mit 16 ist man schlichtweg noch nicht reif genug, um solche Maschinen zu beherrschen – genauso wie ein Baby zuerst kriechen muss, bevor es laufen kann. Das Bild hier passt überhaupt nicht: Ein Stuntfahrer ist ein Akrobat, das hat null mit Straßenverkehr zu tun. Solche Shows laufen ausschließlich auf abgesperrtem Gelände. Und bitte nicht verwechseln: Stuntfahrer haben nichts mit Grenzgegner-Supermoto-Fahrern zu tun. Das ist eine völlig andere Welt. Viele Sumo-Fahrer in der Schweiz sind sowieso illegal unterwegs – KTMs 125cc oder 250cc sind hier nicht legal zugelassen, weil sie gedrosselt sein müssten. Gedrosselt hätten sie weniger Leistung als ein Roller, also praktisch unfahrbar. Genau das ist kriminell. Jeder Stuntfahrer entscheidet selbst, wie er sich schützt. Weniger Schutzkleidung heißt mehr Bewegungsfreiheit – und das braucht man bei akrobatischen Tricks. Fazit: Dieses Bild ist für das Thema komplett unpassend.
- Hach gönnt doch den Jungs den Spass
- WLeider wird aus Spass zu oft Ernst, wenn es ums Töfffahren geht. Es geht nicht darum jemandem etwas zu missgönnen. Es ist einfach tragisch, wie sich eben gerade junge Motorradfahrer in der erwähnten Altersgruppe im Verkehr bewegen. Nicht das Alter ist dabei das Problem, sondern die fehlende praktische Erfahrung bzw. die fehlende Ausbildung! Das theoretische Wissen reicht offensichtlich nicht. Zudem gibt es auf dem Töff keine „Resettaste“ und auch keine „7Leben“! Kommt dazu noch Gruppendruck und die vielen tollen Videos, die zur Nachahmung animieren, kann es auf öffentlichen Strassen für Knieschleifer, Driftkünstler und Wheelie-Akrobaten gefährlich werden. Die „sozialen Medien“ sind dabei das eine - vielleicht liegt es auch an den älteren Töfffahrern, dass es an „sozialer Kontrolle“ mangelt. Als „junger Töfffahrer“ wurde ich von einem „Altensack“ darauf hingewiesen, dass es, wenn ich so weitermache, „auch ohne mich Herbst werden würde“! Diese Standpauke hat mich - im Nachhinein wohl vor mancher Dummheit bewahrt und ich geniesse das Töfffahren nach wie vor!💯🏍️
- CDen Spass am Unfall oder andere zu gefährden u/o zu e verletzen???
- D.... und das auch für elektro scooters usw !!!! mindest 20 jahre alt !!
- Smit theoretischer und praktischer prüfung, so auch e-bikes und velos, auch mit lesbarer nummer ausgestattet!
- PBringt den Ausbildungsstandard auf das Niveau wie Deutschland bzw. Europa. Dauernd übernehmen wir Gesetze der EU, doch deren Ausbildungssystem nicht! 1. In ganz Europa dürfen 16-jährige Motorräder mit Hubraum bis 125 ccm fahren. Sind den die Schweizer Jugend die Dümmsten in Europa? 2. In ganz Europa, wie Deutschland, wird die Ausbildung nur bei einem professionellen Fahrlehrer mit benötigten Fahrstunden zuerst abgeschlossen in Begleitung, dann wird die praktische Prüfung abgelegt und erst dann, dürfen sie alleine auf der Strasse fahren. In der Schweiz braucht es nur eine bestandene Theorieprüfung und schon dürfen sie alleine auf die Strasse! Unfassbar, diese Do-it-yourself Ausbildung! 🙄
- Pganz genau so ist es, auch keine geschenkte Prüfungen an unter 25 Jährige.
- R
Wänni d'unfallmäldige aluege sinds überdurchschnittlich vill linksabbügendi auto, wo d'töff abschüssed. mer chönnt ja s'liksabbüge verbüte. dasses mee mäldige mit jungendliche gitt, chönnt au demit zämehange, dasses mee jugendlichi töfffahrer gitt.
- AAber wenn man links abbiegt,ist ja der Töff am überholen,oder irre ich mich da? Ich bin leidenschaftlicher 2-Rad Fan muss aber viel beobachten wie‘s riskant überholen ohne vorausschauend zu fahren…
- Rmeischtens isch de töff vortrittsberächtigt und de autofahrer bügt uf d'strass ii und gseht de töff nid. woni agfange ha töfffahre ischmer vo mim vater iitrichteret worde, dassi immer mues brämsbereit sii, wänn irgendwo vo de siite e motorhube uftaucht.
- AAlso bide letschte 3 tödleche unfäll im umchreis vo 5 (!)km vo mer (ziitruum ca. 1 monet) sends alles 16-17jährigi gsi mit 125ccm-"renntöff", hend alli binere sicherheitslinie öberholt ond send frontal ine lkw im 80er... ond jo, bi allne 3 unfäll eschs emmer genau sgliche gsii i ben au liideschaftliche töfffahrer aber weni gseh, wie die junge möchtegärns ufde stross fahred, verwunderet mi d azahl vo schwäre unfäll ned...letschmol hed mi au eine met gäbig 90 im dorf ide kurve öberholt, en andere eschmer 50cm vorem auto no in chreisel irgfahre etc... da hani mittlerwiile fascht täglech ond emmer sends die minderjährige 125ccm fahrer (ned emmer, aber seeeeehr hüüfig)