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Bevölkerung will vier Spuren durch den Gotthard
Es wäre ein Tabu-Bruch und wurde in der Abstimmung ursprünglich abgelehnt: Die zwei Gotthard-Strassentunnel sollen bei Stau zweispurig in jede Fahrrichtung geführt werden. Wie eine Umfrage zeigt, wünscht sich die Bevölkerung jetzt aber doch dieses Szenario.
Der zweispurige Gotthard-Strassentunnel ist das Nadelöhr auf der viel befahrenen Nord-Süd-Achse. An Feiertagen und zur Ferienzeit staut sich der Verkehr regelmässig kilometerlang. Der Blick hat eine Umfrage bei seinen Leserinnen und Lesern durchgeführt, was gegen den Stau helfen könnte. 2949 Personen aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz sowie aus allen Bevölkerungsschichten haben teilgenommen.
Vierspurig durch den Berg
Dabei zeigt sich, dass die Schweizer bereit für einen Tabu-Bruch sind. Aktuell wird am Gotthard eine zweite Tunnelröhre gebaut. Gemäss Abstimmungsunterlagen und der Planung ändert dies aber nichts am Stau, denn der Verkehr soll weiterhin einspurig durch das Bergmassiv geführt werden. Der Grund: Die Alpenschutz-Initiative, die einen Kapazitätsausbau der alpenquerenden Strassen verbietet. Jetzt zeigt das Resultat der Blick-Umfrage: Schweizerinnen und Schweizer haben ihre Meinung offenbar geändert. 60 Prozent der Befragten sind klar oder eher dafür, bei viel Verkehr beide Tunnelröhren zweispurige zu nutzen. Dann gäbe es vor den Tunnelportalen deutlich weniger Stau, sind sie überzeugt.
Teurere Vignette und Nutzung des Pannenstreifens
Ein zweiter Vorschlag will ausländische Autofahrende stärker zur Kasse bieten. Das kommt bei den Befragten gut an. 54 Prozent befürworteten klar die Idee einer teureren Vignette für den ausländischen Durchgangsverkehr. Weitere 13 Prozent waren eher dafür. Unentschlossen ist die Schweizer Bevölkerung gemäss der Umfrage beim Thema Pannenstreifen-Nutzung. Die Idee: Bei hohem Verkehrsaufkommen wird der Pannenstreifen als zusätzliche dritte Fahrspur genutzt. Auf einigen Teilabschnitten wie beispielsweise der A1 bei Winterthur wird dies während des Berufsverkehrs schon heute gemacht. In der Umfrage waren 49 Prozent dafür und 50 Prozent dagegen.
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