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Bei E-Autos gibt es Rabatte bis 553 Franken
70 Prozent der E-Autos in der Schweiz sind günstiger versichert als vergleichbare Verbrenner. Das zeigt eine Erhebung des Vergleichdienstes Comparis. Doch nicht alle Lenkenden können davon profitieren. Die Übersicht.
«Elektroautos sind oft günstiger zu versichern – aber längst nicht für alle», sagt Comparis-Autoversicherungsexperte Harry Büsser. So zeigt eine aktuelle Analyse von comparis.ch: In 70 Prozent der Fälle sind Versicherungen für E-Autos günstiger als für vergleichbare Verbrenner. Vor allem erfahrene Lenkende profitieren. Hier sind die Policen sogar in 88 Prozent der Fälle günstiger.
Etwas anders sieht die Situation bei den Junglenkenden aus. Sie profitieren deutlich weniger und nur bei 52 Prozent der getesteten Fälle ist die Police günstiger. Bei gewissen Modellen zahlen Jugendliche sogar deutlich drauf – bis zu 951 Franken oder 34 Prozent. Das gilt besonders bei jungen Männern und bestimmten Modellen. Es sei klar, dass Versicherer Preisnachlässe nur gewähren können, solange sie wirtschaftlich tragbar sind. Bei jüngeren Fahrzeuglenkenden sei das oft nicht der Fall, weil sie statistisch häufiger Unfälle verursachen. «Eine Ursache dafür ist, dass Junglenker die Beschleunigung der Elektrofahrzeuge im Stadtverkehr unterschätzen», so Büsser.
Hier gibt es die grössten Elektrorabatte für Junglenkende
Für die Analyse hat Comparis sieben Elektrofahrzeuge mit den Verbrenner-Pendants verglichen. Für vier typische Fahrerprofile – nach Alter oder Geschlecht –wurden in zehn Städten die Vollkasko-Offerten bei 12 Schweizer Versicherern analysiert. Mit spannenden Resultaten.
Den grössten Prämienrabatt gibt es für Junglenker im Tessin mit dem «Hyundai Kona Electric». Die mittlere Vollkaskoprämie liegt bei 2505 Franken – beim gleichwertigen Benziner von Hyundai sind es 3058 Franken. Das ergibt ein Ersparnis von 553 Franken oder 18 Prozent für den E-Auto-Fahrer.
Für Junglenkerinnen gibt es den grössten Elektrorabatt in Basel mit Peugeot. Rund 18 Prozent Prämie können hier gespart werden. Junglenkerinnen mit dem «Peugeot 208 Elektrik 100 kW Style» für 26’490 Franken zahlen eine mittlere Versicherungsprämie von 1819 Franken, während die Prämie für den «Peugeot 208 1.2 MHEV 100 Allure» für 26’350 Franken im Schnitt bei 2230 Franken liegt.
Langjährige Autofahrer profitieren in diesen Regionen
Erfahrene Lenker erhalten am meisten Elektrorabatt, wenn sie einen elektrischen Hyundai kaufen und im urbanen Tessin oder in St. Gallen wohnen. Der Elektro-Hyundai lässt sich jeweils fast 11 Prozent günstiger versichern als das vergleichbare Modell mit Verbrennungsmotor.
Lenkerinnen sparen in Winterthur am meisten. Fast zehn Prozent weniger zahlen sie, wenn sie den «Mercedes Benz EQA 250 Kombi 5-türig» kaufen statt den «Mercedes Benz GLA 200 7G-DCT». Ebenfalls über 10 Prozent Elektrorabatt gibt es in Winterthur, wenn sie sich für den «Volvo EX40 Electric 70kWh Single Motor Essential» entscheiden statt für den «Volvo XC40 Benzin Mild Hybrid Plus Dark DCT».
Der teuerste Fall
Den höchsten Elektroaufschlag müssen Junglenker im Tessin zahlen: Für den «Mercedes-Benz EQA 250» liegt die mittlere Versicherungsprämie bei 3721 Franken – beim «Mercedes-Benz GLA 200» mit Verbrennungsmotor nur bei 2770 Franken. Das ergibt ein Prämienplus von 951 Franken oder satte 34 Prozent mehr für die E-Auto-Versicherung.
Der Hauptgrund dafür: Der E-Mercedes beschleunigt von 0 auf 100 km/h zwar leicht langsamer als sein Verbrenner-Pendant (8,9 Sekunden), aber von 0 auf 50 km/h kommt er in nur 3,2 Sekunden, eine ganze Sekunde schneller als der Verbrenner. «Junge Lenker unterschätzen manchmal die Kraftentfaltung beim Anfahren. Genau dort passieren viele Unfälle – Kreuzungen, Parkplätze, Ampelstarts», Büsser weiter. Er rät: «Wer ein E-Auto kauft, sollte die Versicherungskosten unbedingt vorab vergleichen. Bei bestimmten Modellen und Fahrergruppen kann der Unterschied mehrere Hundert Franken pro Jahr ausmachen.»
Neben dem Alter der versicherten Person wirkt sich aber auch der Wohnort massiv auf die Prämie aus. Das Tessin, Genf und Lausanne gehören gemäss der Analyse zu den teuersten Regionen. Tendenziell günstigere Städte sind Basel, Bern und Winterthur.

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