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Definitives Aus für den Genfer Autosalon
Sie war die wichtigste Automesse der Welt. Jetzt ist der Genfer Autosalon Geschichte. Die Stiftung Comité permanent du Salon international de l'automobile hat am Freitag das Ende der Veranstaltung bekanntgegeben.
«Die Anstrengungen und die Entschlossenheit, mit denen wir versucht haben, wieder zum Erfolg zurückzukehren, sollen durch diesen sehr bedauerlichen Entscheid nicht in Frage gestellt werden», äusserte sich Alexandre de Senarclens, Präsident der Stiftung am Freitag zum Aus. «Aber das mangelnde Interesse der Hersteller, die Konkurrenz durch die Messen in Paris und München, sowie die Investitionen, die notwendig sind, um den Salon am Leben zu erhalten, haben es unmöglich gemacht, die Veranstaltung fortzusetzen.»
Fast 120 Jahre nach dem erste Autosalon 1905 beendet de Senarclens damit eine Ära. Über Jahrzehnte gehörte der Genfer Autosalon zu den wichtigsten Automessen der Welt. Wer in der Branche Rang und Namen hatte, konnte es sich nicht leisten, in Genf nicht vor Ort zu sein. Den absoluten Rekord von 747'000 Besucherinnen und Besuchern verzeichnete der Event 2005. Und die Zuschauermassen hatten einen weiteren Effekt: Der Genfer Autosalon wurde zum Treffpunkt bekannter Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Showbiz und Politik. So bürgerte es sich ein, dass Schweizer Bundesräte den Anlass eröffneten.
Dabei hatte die Stiftung im Frühling 2024 noch versucht, die Geneva International Motor Show GIMS zu retten. Nach vierjähriger Pause – von 2020 bis 2022 wegen der Pandemie, 2023 wegen «der Unsicherheiten in der Weltwirtschaft und der geopolitischen Lage – kam es in der Palexpo-Hallen zur 100. Ausgabe der Messe. Doch die Anzahl der Aussteller war bereits stark geschrumpft, von den europäischen Marken waren nur wenige vor Ort.
Stiftung löst sich auf
Da der Stiftungsrat den statutarischen Zweck der Stiftung nicht mehr erfüllen könne, sei beim Kanton Genf um Genehmigung zur Auflösung der Stiftung ersucht worden, wie es am Freitag weiter heisst. Das gilt allerdings nur für die Ausgabe in Genf. Ganz anders sieht es mit der Geneva International Motor Show GIMS in Katar aus. Hier werde der «Weg in einem günstigeren Umfeld mit einem anderen Konzept fortgesetzt». Sie sei attraktiv gewesen und nun für November 2025 erneut in Doha geplant.
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