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Total verrückt! •
Wegen gleicher Autonummer

Autofahrer wird mehrfach zu Unrecht gebüsst

Bis zu zehn Verkehrsbussen hat ein Mann aus Uster ZH nach eigenen Angaben auf sein Kontrollschild ausgestellt erhalten. Allesamt aus Genf. Doch: Der Gebüsste war nie mit seinem Auto in der Westschweizer Stadt unterwegs. Schuld für die Bussen ist ein Anderer – mit derselben Kontrollschildnummer.

Dass in der Schweiz zwei Fahrzeuge mit derselben Kontrollschildnummer auf der Strasse fahren, ist durchaus möglich. Dabei müssen sie sich aber in der Farbe unterscheiden. So sieht es die Verkehrszulassungsverordnung (VZV) vor. Die Farbe des Kennzeichens unterscheidet sich je nach Fahrzeugkategorie.

Diese Praxis wurde einem Autolenker aus Uster ZH zum Verhängnis. Obwohl der ehemalige Polizist nie mit seinem Auto in Genf unterwegs war, erhielt er in den vergangenen Jahren immer wieder Verkehrsbussen aus dieser Region. Die Verkehrsverletzungen wurden gemäss diesen aber jedes Mal mit einem Fahrzeug mit seinem Zürcher Kennzeichen begangen.

Doppelgänger-Kontrollschildnummer

Dabei handelte es sich aber nicht um den Mitsubishi Colt des fälschlicherweise Gebüssten. Tatsächlich ist ein weiteres Fahrzeug mit derselben Kontrollschildnummer im Kanton Zürich zugelassen. Doch dabei handelt es sich nicht um ein weisses, sondern ein braunes Kennzeichen. Laut VZV werden Kontrollschilder mit dieser Farbe für Ausnahmefahrzeuge abgegeben.

So zeigen auch die Recherchen vom SRF-Konsumentenmagazin «Espresso»: Das Gefährt mit dem braunen Kennzeichen ist ein Aufleger eines Sattelschleppers, der seinen Standplatz im Kanton Zürich hat. Aus diesem Grund ist das Fahrzeug auch mit einer ZH-Nummer registriert.

Behörden verwechseln Farbe

Er müsse den Genfer Behörden immer wieder erklären, dass mit den Bussen sein «Doppelgänger» mit dem braunen Nummernschild gemeint sein müsse, berichtet der Autofahrer gegenüber «Espresso». «Es kann doch nicht so schwierig sein, ein braunes Schild von einem weissen zu unterscheiden.» Allein in diesem Jahr habe er schon drei Bussen erhalten. Bei der letzten Busse habe er anschliessend sogar noch eine Verfügung erhalten, auf die er mit einer schriftlichen Einsprache reagieren musste.

Bei den Genfer Stadtpolizei nachgefragt, teilt diese «Espresso» mit: «Ein menschlicher Fehler bei der Eingabe dieses Bussgeldbescheids war die Ursache für die Verwechslung der beiden Kennzeichenarten.» Man entschuldige sich dafür beim Fahrer aus Uster. Jedoch konnte man bei der Stadtpolizei nicht mehr rekonstruieren, dass der Mann bereits x-fach falsch gebüsst wurde. In der Stadt Genf sei das nur ein einziges Mal passiert, schreibt die zuständige Medienstelle. Die restlichen Bussen wurden vermutlich durch die Kantonspolizei Genf ausgestellt. Diese reagierte nicht auf die Anfrage von «Espresso».

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