Werbung
Autoeinbrüche nehmen zu – so schützt man sich
Diebe und Einbrecher nehmen aktuell ganz gezielt Autos ins Visier. In der Nacht auf Sonntag wurden alleine im Kanton St. Gallen neun Fahrzeuge aufgebrochen. Eine STREETLIFE-Recherche zeigt: Polizeikorps im ganzen Mittelland sprechen von hohen oder steigenden Fallzahlen.
Sie nutzen die Dämmerung oder die Dunkelheit und schleichen durch Quartiere und Dörfer. Immer auf der Suche nach der nächsten Beute und dem illegalen, schnellen Profit. Wie dreist Diebe und Einbrecher dabei vorgehen, zeigt die Nacht auf Sonntag im Kanton St. Gallen. Innerhalb weniger Stunden wird in Will, Buchs, Au und Rapperswil in zehn Autos eingebrochen, lediglich ein Auto war unverschlossen. Danach wurden die Autos nach Wertgegenständen durchsucht. «Die Täterschaft hat Scheiben eingeschlagen und Deliktsgut in noch unbekanntem Wert gestohlen», sagt Florian Schneider, stellvertretender Leiter Kommunikation der Kantonspolizei St. Gallen.
Zurück bleiben verunsicherte Betroffene und beschädigte Fahrzeuge. «An den Autos entstand jeweils Sachschaden von mehreren hundert Franken», so Schneider weiter. Die Ermittler haben vor Ort zahlreiche Spuren gesichert, die aktuell ausgewertete werden. Noch fehlen konkrete Hinweise auf die Täterschaft, der Modus Operandi ist der Polizei dennoch bekannt. «Sie klappern teils ganze Strassenzüge ab und stehlen dann so ziemlich alles aus den Fahrzeugen. Wir erhalten unzählige solcher Meldungen», berichtet Schneider. Dabei könne man zwei Fälle unterscheiden: «Es werden Fahrzeuge aufgebrochen respektive das Auto beschädigt, um reinzukommen. Oder aber es kommt zu Diebstählen aus unverschlossenen Fahrzeugen.»
Täterprofil: jung, asylsuchend, ortsfremd
Doch nicht nur in St. Gallen steigen die Fallzahlen. Das Problem kennt auch die Kantonspolizei Aargau. «Wir verzeichnen zahlreiche Diebstähle aus Autos», bestätigt Spercher Bernhard Graser auf Anfrage. «Dabei wird fast alles mitgenommen: Portemonnaies, Kaugummis und sogar eine Kreissäge wurden bereits aus einem unverschlossenen Auto entwendet», sagt der Sprecher und fügt an: «Betroffen ist der ganze Kanton Aargau.»
Immer wieder erwischt die Polizei Täter in flagranti. «Dabei handelt es sich überwiegend um ortsfremde junge Männer aus Nordafrika, die häufig als Asylbewerber in der Schweiz weilen», so der Sprecher.
Saisonale und regionale Schwankungen
In den Kantonen Zürich und Bern ist die Lage derzeit nicht ganz so akut. Im Kanton Zürich gebe es regional Unterschiede, sagt Kenneth Jones, Mediensprecher der Kapo Zürich. «Im April verzeichneten wir in Winterthur und im September in Andelfingen eine Zunahme von Fahrzeugeinbrüchen.»
Von saisonalen Schwankungen spricht die Kantonspolizei Bern: «Wir konnten in den letzten Monaten solche Schwankungen im tieferen dreistelligen Bereich (pro Monat) erkennen», sagt Jessica Friedli. Die definitiven Fallzahlen würden dann allerdings erst mit der jährlichen Kriminalstatistik im März publiziert.
Verhaftet, einvernommen – und gleich wieder auf freiem Fuss
Steigt der Täter in ein unverschlossenes Fahrzeug ein, dann handelt es sich um einen sogenannten Bagatellfall. Die Polizei hat dann nur wenige Möglichkeiten. «Wir fahnden nach den Tätern und schöpfen nach den Festnahmen alle Möglichkeiten aus», so Graser von der Kapo Aargau. Doch diese seien eben nur begrenzt. «Gerade gestern erwischten wir drei nicht ortsansässige Täter. Sie gingen nach der Befragung wieder. Oft kann nicht mehr als ein Versuch nachgewiesen werden.»
Schon 2024 waren die Fallzahlen in den Kantonen hoch. So verzeichnete der Kanton Aargau 1200 Fälle. Die genau gleiche Zahl meldete der Kanton St. Gallen: «Dabei wurden in rund 200 Fällen das Fahrzeug aufgebrochen», sagt Florian Schneider.
Schutz vor Diebstahl und Einbruch – das rät die Polizei
Damit man nicht ins Visier der Täter gerät, empfiehlt die Polizei folgende Punkte: «Lassen Sie keine Wertgegenstände im Fahrzeug. Schaffen Sie keine Anreize», erklärt Schneider. «Als Anreiz kann ein Rucksack, Münzen in der Mittelkonsole oder eine Sonnenbrille auf der Ablage wirken.»
Das wichtigste allerding ist: «Schliessen Sie das Auto immer ab.» Und das sollte man auch immer überprüfen. Gerade bei fernbedienten Schliesssystemen setzen Diebe auch immer wieder gerne Störsender ein.

Hast du etwas beobachtet?
Werbung