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Fakten •
Mit Cabrio oder Camper in die Badeferien

Autobahngebühren – in diesem Land sind sie am günstigsten

Was gibt es Schöneres als die Fahrt in die Badeferien. Gleich nach der Grenze steigt die Vorfreude auf Sonne, Meer und lecker Essen. Diese Freude kann auf den Strassen des Nachbarlandes aber schnell verfliegen. Was kostet nun die Autobahngebühr und wie bezahle ich sie? STREETLIFE zeigt eine Übersicht.

Andere Länder, andere Sitten. Das gilt besonders für die Benutzung der Autobahnen und die dadurch anfallenden Kosten. Von gratis bis richtig viel Geld trifft man auf europäischen Strassen alles an. Und neuerdings muss man sich auch darüber Gedanken machen: Kann ich vor Ort überhaupt noch bezahlen? Oder muss ich schon vorab einen Telepass lösen? 

Für den Preisvergleich hat sich STREETLIFE fünf Routen herausgepickt. Sie führen an die Nordsee, an die Côte d’Azur, an die italienische Adria und an die Küste Kroatiens. Der Ausgangspunkt ist immer der gleiche: Zürich. Bei der Kalkulation zählen wir aber erst ab der Schweizer Grenze. Die Schweizer Vignette wird nicht mit eingerechnet. Und los gehts! Wo kostet die Fahrt an den Badestrand am meisten?

      Zürich – Rimini

      Beim ersten Teilstück von Como nach Mailand handelt es sich um ein sogenanntes offenes System, hier werden pauschale Beträge abgezogen. Aktuell liegt dieser Preis bei 2.10 Euro (2.05 CHF). Die ganze Strecke bis nach Rimini kostet gemäss dem Mautrechner von Autostrada per L'italia 30.50 Euro, also knapp 30 Franken.

      Wie bezahle ich die Gebühr?

      Die Barzahlung ist in Italien grundsätzlich an allen Mautstationen möglich. Das Gleiche gilt für die Bezahlung mit den gängigen Kredit- und Bankkarten (Maestro- oder V PAY-Symbol). Zudem gibt es die Möglichkeit, eine Viacard zu erwerben. Dabei handelt es sich um eine Guthabenkarte, von der die Mautkosten abgebucht werden. Wer es eilig hat und nicht an jeder Mautstelle stoppen will, der sollte sich vorab eine Mautbox installieren. Mit dem Gerät wird der Betrag auf der Telepass-Spur während der Fahrt abgebucht.

      Achtung: Auf der A36, A59 und A60 erfolgt die Mauterhebung im Free Flow-System. Das System ermöglicht keine direkte Bezahlung. Hier werden die Fahrzeuge elektronisch gescannt und die jeweiligen Kennzeichen automatisch erfasst. Es stehen verschiedene Bezahloptionen zur Verfügung. Wer den Betrag nicht in der angegebenen Frist begleicht, riskiert hohe Bussen von bis zu 330 Euro. (320 CHF)


      Zürich – Saint-Tropez

      Sie gilt als Perle des Mittelmeers. Ebenfalls bekannt ist sie als Stadt der Reichen und Schönen. Wer mit dem Auto von Zürich nach Saint-Tropez fährt, hat 869 Kilometer vor sich. Ähnlich wie in Italien sind alle Autobahnen in Frankreich kostenpflichtig. Von Saint-Julien-en-Genevois, gleich nach der Grenze, bis nach Saint-Tropez fallen Gebühren in der Höhe von 61.70 Euro an, das sind rund 60 Franken. Den Gebührenrechner gibt es hier.

      Wie bezahle ich die Gebühr?

      Barzahlung ist an französischen Mautstellen nicht immer möglich. Grundsätzlich gilt: Ist ein Geldautomat defekt, muss mit der Kreditkarte bezahlt werden. Unbedingt im Vorfeld abklären, ob die eigene Kreditkarte in Frankreich akzeptiert wird. 

      Auch Frankreich kennt das System mit der Mautbox im Auto. Diese Spuren heissen hier Télépéage. Die freie Fahrt für Wohnmobile über 3,5 Tonnen und über 3 Metern Höhe erfordert eine angepasste Mautbox. 

      Route sans Ticket

      Auf mehreren französischen Autobahnen wird die Maut elektronisch mittels Kennzeichenerfassung erhoben. Das gilt für die A79 zwischen Deux-Chaises und Digoin sowie für die A4 zwischen Metz und Saarbrücken. Die Maut wird online unter Angabe des Kennzeichens mit Kreditkarte vor oder nach der Fahrt bezahlt (bis zu 72 Stunden danach).

      Eine Route sans Ticket ist auch die A41 in Richtung Genf. Hier wird ebenfalls das Fahrzeugkennzeichen erfasst. Das System ermittelt die Fahrtroute und der anfallende Betrag kann gleich an der Mautstation beglichen werden.


       

      Zürich – Pula

      Hier beträgt die gesamte Strecke 769 Kilometer. Ein Teilstück führt durch Italien, ein weiteres durch Slowenien. Gemäss dem Mautrechner des ADAC beträgt die Gebühr in Italien 16.80 Euro (16.30 CHF) und für die restliche Strecke fallen 5.30 Euro (5.15 CHF) an. Insgesamt also 22.10 Euro, was etwa 21.50 Franken entspricht.

      Wie bezahle ich die Gebühr?

      Die Gebühren werden an Mautstationen entrichtet. Teilweise erhält man am Beginn der mautpflichtigen Strecke ein Ticket, das beim Verlassen des Abschnittes wieder gescannt wird. Die Beträge können bar und mit Kredit- oder Bankkarte beglichen werden.

      Auch in Kroatien können Mautboxen eingesetzt werden, um auf der ENC-Spur die Stelle ohne Stopp zu passieren. Das gilt vor allem für Strecken des grössten Betreibers vor Ort, dem HAC, und auf den Strecken A1, A3, A4, A5, A6 und A11. Mehr Informationen gibt es hier.


      Zürich – Klagenfurt

      Der Wörthersee lockt ebenfalls jedes Jahr viele Schweizer nach Kärnten. Wer dort ein fast schon mediterranes Klima geniessen will, muss zunächst 632 Kilometer zurücklegen. Österreich kennt, ähnlich wie die Schweiz, eine Vignette für das Autobahnnetz. Hier heisst sie «Pickerl» und ist für unterschiedliche Zeitspannen erhältlich.

       

      Wer klassisch 14 Tage in die Ferien will, muss zweimal eine 10-Tages-Vignette à 10.50 Euro lösen. Macht also etwa 20 Franken. Auf der Strecke ist das aber nicht die einzige Gebühr, die anfällt. Die Tauernautobahn berechnet Extra-Kosten. Die Einzelfahrt beträgt hier 15.50 Euro (15 CHF). Insgesamt kostet die Fahrt nach Kärnten also rund 35 Franken.


      Zürich – Sylt

      Der Badeort an der Nordseeküste ist bekannt für horrende Preise. Das zeigt sich auch an den Immobilienpreisen. Aktuell kostet der Quadratmeter auf der Ferieninsel satte 14'000 Franken. Um aber überhaupt dorthin zu gelangen, müssen 1096 Kilometer zurückgelegt werden. Und hier kommt die Überraschung: Der Weg über die deutschen Autobahnen ist völlig kostenlos.

      Deutschland diskutiert zwar in regelmässigen Abständen über die Einführung einer Autobahngebühr, konnte sich bis jetzt aber nicht dazu durchringen. Von der Maut befreit sind alle Personenwagen. Seit dem 1. Juli 2024 gilt neu eine Maut-Gebühr für Fahrzeuge mit mehr als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Bisher beschränkte sich diese  Lkw-Maut auf Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen.

      Muss ich mit meinem Camper, der schwerer als 3,5 Tonnen ist, nun also eine Gebühr zahlen? Nein, vorausgesetzt, dass er von aussen auch wirklich als Wohnmobil erkennbar ist. Für alle anderen schweren Fahrzeuge gilt die neue Regel.


      Der teuerste Kilometer kostet 11 Rappen

      Damit ist Deutschland – mit null Franken pro gefahrenem Kilometer – in unserem Vergleich der klare Spitzenreiter. Doch wie sieht es auf den weiteren Plätzen aus? Ebenfalls günstig fällt mit 4 Rappen pro Kilometer die Fahrt nach Pula aus, obwohl dabei drei Länder passiert werden (580 Kilometer für 21.50 Franken). Auf dem dritten Platz liegen mit 7 Rappen Italien und Österreich. Deutlich am teuersten sind die Autobahngebühren in Frankreich. Dort kostet der Kilometer ganze 11 Rappen (555 Kilometer für 60 Franken).

      Deutschland ist europaweit nicht das einzige Land, das für Fahrten auf der Autobahn keine Gebühr berechnet. In Belgien, den Niederlanden und Dänemark ist das ebenfalls der Fall. Wo es wie in der Schweiz noch Vignetten gibt, zeigt die Übersichtskarte des TCS. 

       

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