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Autobahnen sind die «sicherste Strasseninfrastruktur»
Wenn ein Grossteil des Verkehrs über die Autobahnen fährt, erhöht sich dadurch die Sicherheit auf dem gesamten Strassennetz. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die der TCS in Auftrag gegeben hat.
Die Sicherheit auf den Strassen wird im Abstimmungskampf über den Autobahnausbau immer wieder zum Thema. Eine neue Studie zeigt: der Autobahnausbau hilft, Unfälle zu verringern und den Verkehr zu bündeln. Die entsprechende Analyse wurde im Auftrag es Touring Clubs Schweiz TCS vom Büro CSD Ingéneurs erstellt.
Weniger Unfälle, trotz vieler Autos
Die Studie zeigt auf, dass es auf Autobahnen, trotz viel Verkehr, wenig Unfälle gibt. Die Nationalstrassen machen 2,7 Prozent des Strassennetzes in der Schweiz aus, wickeln aber 45,4 Prozent der gefahrenen Kilometer ab. Autobahnen sind zudem die sicherste Strasseninfrastruktur. 2023 ereigneten sich nur 14,1 Prozent aller Verkehrsunfälle auf Nationalstrassen. Zum Vergleich: 20,9 Prozent der Unfälle passierten ausserorts, 65 Prozent innerorts.
Ein Hauptgrund für die hohe Sicherheit auf Nationalstrassen, liege in der sicheren Gestaltung der Autobahnen, so die Studie. Zum Beispiel gibt es keine niveaugleichen Kreuzungen, die Fahrbahnen verlaufen nach Fahrtrichtung getrennt und es steht ein Pannenstreifen zur Verfügung.
Doch jetzt stossen die Autobahnen an ihre Kapazitätsgrenzen. Allein zwischen 1990 und 2019 hat der Verkehr auf den Nationalstrassen um 137 Prozent zugenommen. Gleichzeitig seien seither praktisch keine Ausbauten realisiert worden, so die Studienautoren. Das Resultat seien Engpässe und zeitraubende Staus, besonders um die grossen Agglomerationen.
Bis zu 75 Prozent weniger Unfälle
Autobahnen und die Verkehrssicherheit stehen in einem engen Zusammenhang. Das zeigt zum Beispiel die Nordumfahrung Zürich. Nach der Eröffnung der dritten Gubriströhre, mit neu drei statt zwei Fahrspuren, gingen gemäss ASTRA die Unfälle um 75 Prozent und der Ausweichverkehr auf angrenzende Kantonsstrassen um rund 20 Prozent zurück.
Weniger Durchgangsverkehr in Ortschaften
Die Ingenieure warnen, seien die Autobahnen überlastet, weiche der Verkehr auf Kantons- und Gemeindestrassen aus. Das führe zu mehr Verkehr in Wohnquartieren und Ortszentren. Dadurch erhöhe sich für Fussgänger und Velofahrende die Gefahr schwerer Unfälle. Durch den Ausbau könnte der Verkehr künftige wieder auf den Autobahnen fliessen, erklärt Dr. Micaël Tille, stellvertretenden Leiter des Büros CSD Ingénieurs und Dozent an der ETH Lausanne (EPFL). «Damit würde sich der Druck auf das untergeordnete Strassennetz verringern.»

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