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Achtung Kostenfalle: Nein, die Autobahn ist nicht plötzlich gratis
Frankreich und Italien stellen immer mehr Mautstellen auf «Free Flow» um. Warum «Free» aber nicht gratis heisst und was du beachten musst, damit die Reise nicht teuer endet, erfährst du in diesem STREETLIFE-Ratgeber.
Wer mit dem Camper oder dem Auto in die Ferien fährt, kennt es: Gerade in der Hochsaison kommt es vor den Mautstellen in Frankreich oder Italien oft zu nervigen Staus. Je nach Fahrzeug werden diese noch getoppt vom umständlichen Verrenken, um ein Ticket zu ziehen. Dieses System soll aber schon bald vereinfacht werden: In Frankreich und Italien verschwinden immer mehr Mautstellen-Schranken zugunsten einer Free-Flow-Maut.
Auch an der Grenze zur Schweiz wird umgestellt
So zum Beispiel in der italienischen Region Lombardei, die an die Schweiz angrenzt. Diese hat im September 2024 einige Autobahnabschnitte auf Free-Flow umgestellt. Auch Frankreich führte das schrankenfreie System per Ende des letzten Jahres auf drei Abschnitten ein.
Reisende müssen selber aktiv werden
Free Flow heisst aber nicht gratis. Der Nachteil ist, dass sich Reisende nun aktiv selber um die Maut kümmern müssen. Das System funktioniert so: Alle Fahrzeuge werden fotografiert, wenn sie durch die Portale fahren. Dabei werden die Nummernschilder erfasst. Die Daten werden an ein zentrales System übertragen, das das Fahrzeug und den zu berechnenden Betrag bestimmt.
Diese Konsequenzen drohen bei verpasster Frist
Zahlen kann man die Maut dann entweder online oder auch an gewissen Tankstellenshops am Ende einer kostenpflichtigen Strecke. Wie auf der Website der lombardischen Autobahn steht, muss bei «Free Flow» die Maut innerhalb von 15 Tagen nach der Durchfahrt bezahlt werden. Wer die Frist verpasst, muss mit einer Geldstrafe von 83 bis 338 Euro rechnen, die man per Post an die ans Nummernschild gekoppelte Adresse erhält. Zudem werden 2 Punkte auf dem Führerschein abgezogen.
Zwar führt die Schweiz kein Punktesystem. Wie der TCS berichtet, wird das Punkteregister in Italien aber auch für ausländische Autofahrende erfasst. Im schlimmsten Fall könne bei 20 Punkten ein Fahrverbot für Italien verhängt werden.
So kann man die Free-Flow-Maut zahlen
Um die Maut online zu bezahlen, muss ein Login auf der Website oder der App des jeweiligen Autobahnbetreibers erstellt werden. Dazu benötigt es eine E-Mail-Adresse und ein persönliches Passwort. Danach muss die E-Mail-Adresse bestätigt werden, um die Autonummer zu hinterlegen. Das Konto erstellen Reisende am besten bereits bevor sie auf der Autobahn fahren.
Mautboxen – ein Vergleich lohnt sich
Unkompliziert und ohne Wartezeit klappt die Reise mit einer Mautbox im Auto oder Camper. Diese registriert und sammelt alle Gebühren automatisch. Für Vielreisende sind Mautboxen, die länderübergreifend für Frankreich, Spanien, Portugal und Italien funktionieren, besonders praktisch. Aber Achtung: Bei den Anbietern herrschen grosse Preisunterschiede. Ein Vergleich vorab lohnt sich. Eine Übersicht findet man zum Beispiel im Vergleich des Magazin des Camping-Routenplaners «Free on Tour».

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