Werbung
Wiederaufbau von Blatten – Autofahrer sollen bezahlen
Nach dem Bergsturz von Blatten setzen grüne Politikerinnen wie Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber auf Moral. Schuld an der Jahrtausendkatastrophe seien auch die Autofahrer. Schutzbauten in den Alpen sollen deshalb mit Geldern aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds NAF finanziert werden.
Innert Sekunden wird die Gemeinde Blatten unter einem bis zu 100 Meter hohen Schuttkegel begraben. Die Bilder des Bergsturzes im Lötschental schockieren die Schweiz. Die sichtlich bewegte Bundespräsidentin fliegt zur ersten Einschätzung im Superpuma über das Katastrophengebiet. Und kaum haben sich die Staubwolken über dem Lötschental gelegt, diktieren erste Politikerinnen und Politiker ihre Meinungen zum Jahrtausendereignis in die Mikrofone der Medien. Während ein Grossteil der Politik den Menschen im Lötschental Mitgefühl zeigen, nutzen besonders emsige Klimapolitiker die Naturkatastrophe für Schuldzuweisungen. Auch die grüne Nationalrätin Katharina Prelicz-Huber setzt eher auf Moral als auf Mitleid.
Blatten politisch ausschlachten
Auf TeleZüri behauptet Prelicz-Huber, der Klimawandel sei schuld am Bergsturz von Blatten und stellt einen Zusammenhang zwischen der Walliser Naturkatastrophe und der Klimaveränderung in den Raum. Entsprechend ihrem grünen Weltbild sind die Autofahrer schuld an der Instabilität des kleinen Nesthorns, welche zum Zusammenbruch des Birchgletschers führte. Trägt tatsächlich der tägliche Pendlerverkehr die Schuld am Drama von Blatten? Zwar sprechen statistische Tendenzen für eine Erderwärmung, welche den Permafrost zurückdrängt. Aber kein seriöser Geologe leitet voreilig aus den leicht angestiegenen Temperaturen ein Jahrtausendfelssturz wie am kleinen Nesthorn ab. Trotzdem lässt sich die grüne Nationalrätin nicht davon abhalten, das Leid der Bevölkerung im Lötschental politisch auszuschlachten.
Mit dem Lastenrad gegen Bergstürze
Katharina Prelicz-Huber glaubt an das, was sie sagt. Die Nationalrätin der Grünen scheint davon überzeugt zu sein, dass mit Lastenrädern, Wärmepumpen, Solarzellen und Windrädern die Instabilität der Alpenformation aufgehalten werden kann. Wie viele Grüne setzt auch sie auf Momentaufnahmen. Dass sich die Alpen vom tropischen Meeresgebiet zur Gebirgsformation aufgefaltet haben und sich das Gestein in ewiger Bewegung verändert, spielt in der linksgrünen Moral- und Umverteilungspolitik keine Rolle. Nach dem Bergsturz von Blatten sollen die Autofahrer sofort zur Kasse gebeten werden. Das zerstörte Blatten will Prelicz-Huber mit dem Geld aus dem NAF wieder neu aufbauen.
Schweiz wendet sich von Klimapolitik ab
Weil die Schweiz die Paketlösung zum Ausbau von sechs Nationalstrassenabschnitten knapp abgelehnt hat, spricht Prelicz-Huber nun vom «Volk, welches sich klar gegen den Autobahnausbau stellt.» Ab sofort bekämpft sie jedes wichtige Strassenprojekt. Was die Zürcher Klimapolitikerin dabei völlig verdrängt: Die Schweizer Bevölkerung hatte 2021 die wichtigste Klimavorlage der letzten Jahre versenkt. Die Wähler setzten ein klares Zeichen gegen die «Totalrevision des CO₂-Gesetzes». Die Schweiz hat von der planwirtschaftlichen Klimapolitik die Nase gestrichen voll. Die Menschen wehren sich gegen noch höhere CO2-Abgaben und noch strengere Vorgaben. Trotz dem landesweiten Nein zur Klimavorlage setzt Prelicz-Huber ihren Kampf gegen den Individualverkehr unbeirrt fort: Mit NAF-Geldern sollen nun auch noch die Alpen stabilisiert werden.
Fazit: Pietätlos
Nach der Jahrtausend-Naturkatastrophe von Blatten soll sich die Politik zuerst um die betroffenen Menschen im Lötschental kümmern. Danach stellt sich die Frage, wie dicht exponierte Alpengebiete bebaut werden sollen. Die Instrumentalisierung des fürchterlichen Gletschersturzes für den linksgrünen Kampf gegen den Individualverkehr wirkt auf viele Menschen in der Schweiz pietätlos.

Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.
Werbung