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«Wer sich nicht verdrängen lassen will, packt selbst an»
Der Autohandel ist im digitalen Umbruch. Mit Carmarket lancierte Emil Frey Schweiz vor sechs Monaten einen eigenen Online-Marktplatz. Im STREETLIFE-Interview spricht Digital-Chef Philipp Rhomberg über erste Erfolge, erklärt, warum Monopolstellungen nie gut sind und was James Bond auf der Plattform für eine Rolle spielt.
Herr Rhomberg, kaufen Sie Ihre Autos auf Carmarket?
Kürzlich habe ich mir einen jahrzehntelangen Wunsch erfüllt und mir einen wunderschönen Oldtimer angeschafft. Den Wagen hätte ich auf Carmarket leider nicht finden können, da wir noch keine Classic Cars anbieten. Aber ja, selbstverständlich: Wenn ich ein Auto kaufen würde, wäre Carmarket definitiv meine erste Wahl. Auf der Plattform treffe ich auf ein grosses Angebot, finde in den detaillierten Beschreibungen Antworten auf meine Fragen und bekomme mit nur einem Klick eine attraktive Offerte. Ein rundes und einfach tolles Angebot.
Seit einem halben Jahr ist Carmarket online. Man spürt Ihre Begeisterung. Was machen Sie besser als die Konkurrenz?
Bei Carmarket findet man Autos von Profis. Vertrauen ist hier entscheidend. Wir wollen, dass sich der Endkunde gut beraten und vor allem sicher fühlt. Händler, die bei uns inserieren, müssen deshalb einige Kriterien erfüllen. Sie sind zum einen vom Auto Gewerbe Verband Schweiz AGVS zertifizierte Fachhändler, zum anderen müssen sie über eine Markenvertretung sowohl im Verkauf als auch im After-Sales verfügen. Bringt das ein Händler mit, ist das für uns ein Qualitätslabel.
Gibt es weitere Differenzierungsmerkmale?
Carmarket muss man sich wie den wöchentlich stattfindenden Flohmarkt in Zürich vorstellen. Händler, die etwas verkaufen wollen, mieten einen Marktstand. Was sie anbieten und zu welchem Preis, entscheiden sie selbst. Wir legen lediglich die Rahmenbedingungen fest. Neben der Händlerzertifizierung heisst das: Autos müssen über eine hohe Qualität und eine Garantie verfügen, die Fahrzeuge müssen gut dokumentiert und fachmännisch geprüft sein und sie müssen alle ab MFK, der Motorfahrzeugkontrolle, kommen. Händler haben bei uns sicherlich mehr Spielraum als auf anderen Plattformen, das gilt übrigens auch für Importeure, die ebenfalls bei uns einen Marktstand haben können. Wir wollen ein echter Auto-Marktplatz sein, mit dem Credo: Die Händler machen das Geschäft – und nicht der Marktplatz selbst.
Seit dem Launch hatten wir über eine Million User auf der Plattform. Und jeder davon hat sich im Schnitt zweieinhalb Autos genauer angeschaut.
Sechs Monate sind ein guter Zeitpunkt, um ein erstes Fazit zu ziehen. Wie zufrieden sind Sie mit dem Start?
Als Verantwortlicher für die Digitalisierung beschäftige ich mich oft mit Google-Ratings. Ich sage es darum so: Mit der Fünf-Sterne-Bewertung als Vorlage gebe ich uns heute vier Sterne. Den ersten Stern haben wir uns mit dem Aufbau der Seite verdient. In nur elf Monaten haben wir eine wirklich gelungene Plattform auf die Beine gestellt. Den zweiten Stern gibt es dafür, dass wir in nur zwei Monaten über 600 Händler auf die Seite bringen konnten. Die Sterne Nummer drei und vier stehen dafür, dass unser Produkt angenommen wird. Seit dem Launch hatten wir über eine Million User auf der Plattform. Und jeder davon hat sich im Schnitt zweieinhalb Autos genauer angeschaut, wodurch viele Kundenkontakte generiert werden konnten. Das sind richtig gute Werte, wenn man bedenkt, welche Dominanz der bisherige Monopolist im Markt aufweist.
Sie sprechen es an: Sie greifen mit Carmarket den Marktleader Autoscout an.
Ich würde nicht von angreifen sprechen. Ich sehe es so: Wir wollen unseren Kunden einfach eine interessante Alternative bieten. Und zwar einen Marktplatz, auf dem sie ausschlliesslich Autos von Profis finden. Unsere Motivation ist es, besser zu sein. Der Markt wird zeigen, wer Erfolg hat. Wir sind sehr zuversichtlich.
Das freut sicherlich die Garagisten. Die haben sich erst kürzlich in einem Artikel in der NZZ negativ über die Preispolitik von Autoscout geäussert. Es heisst, die Inserate werden unverhältnismässig immer teurer. Was sagen Sie dazu?
Autoscout hat ein gutes Produkt. Sie haben vor 25 Jahren eine wirklich geniale Idee lanciert. Aber: Wir wollen, dass der Autohandel den Marktplatz betreibt und nicht jemand, der vom Autohandel weniger versteht als wir. Klar ist: Ein Monopolist hat den Preis immer in der Hand. Bei Carmarket ist es unser Ziel, dem Händler ein faires Angebot zu machen, eines vom dem er sagt, es lohnt sich. Neben Carmarket gibt es mit Autolina noch einen weiteren Anbieter. Diese Diversifizierung ist gut und ich hoffe, dass alle Marktteilnehmer eine ihrer Professionalität entsprechende Relevanz erreichen. Monopolstellungen sind für einen Markt nie gut. Konkurrenz belebt schliesslich das Geschäft.
Auf dem Schweizer Markt mit drei Sprachen hat es sicher Platz für mehr als einen Anbieter
Der Markt der Auto-Marktplätze ist also in Bewegung. Wie schätzen Sie das Potenzial ein?
Auf dem Schweizer Markt mit drei Sprachen hat es sicher Platz für mehr als einen Anbieter. Wichtig ist es, sich deutlich abzugrenzen. Wir erreichen diese Differenzierung über die Qualität, die Preistransparenz und die Expertise. Beim letzten Punkt tun wir dies übrigens nicht nur durch unsere Markenhändler – die Profis –, sondern auch im digitalen Bereich. Ein Beispiel: Carmarket ist der erste Marktplatz, der über eine Volltextsuche verfügt. Darauf sind wir stolz. Tatsächlich muss man den Begriff nicht mal mehr eingeben, bei uns kann man auch nur mit der Stimme nach seinem Auto suchen. Hier haben wir ein witziges Element hinterlegt. Geben Sie mal James Bond ein. Er ist ja ein grosser Fan der britischen Marke Aston Martin. Bei uns finden Sie mit seinem Namen die passenden Angebote.
Stichwort: Preise. Wie viel kosten Inserate auf Carmarket?
Preisbezogen ist Autoscout der Marktleader. Diese Preise sind etwa dreimal höher als jene der preiswertesten Anbieter. Wir befinden uns auf dieser Ebene. Konkret heisst das: Wenn ein Händler permanent 30 Autos auf Carmarket inserieren möchte, kostet ihn das aufs Jahr gerechnet 1850 Franken. Das erachten wir als einen fairen Preis.
Als Chief Digital Officer sind Sie in der Emil Frey Gruppe für die digitale Transformation zuständig. Wie wichtig ist Carmarket in diesem Prozess?
Noch vor fünf Jahren schrieb die Fachpresse, Automarktplätze im Inernet seien für unser Gewerbe disruptiv. Der Handel fühlte sich davon bedroht. Darum sagen wir: Wer sich nicht verdrängen lassen will, packt selbst an. Das ist unsere Motivation. Wir wollen nicht jammern, wir wollen etwas unternehmen und dem Kunden sowie den Markenhändlern eine echte Alternative bieten. Fachmännisch und nach bestem Wissen mit motivierten, gut ausgebildeten Mitarbeitenden dem Handel auch auf den beliebten Marktplätzen den Stellenwert geben, den er verdient. Wir dürfen heute mit unseren Marken über 1200 Händler in der Schweiz bedienen und sehen es deshalb als unsere Aufgabe und Verantwortung, einen solchen Marktplatz anzubieten und zu betreiben.
Mit Blick auf die Zukunft wollen künftig noch mehr Händler und Autos von Profis auf der Plattform sowie zuversichtlich und fair weiter den Markt erobern.
Emil Frey geht den Weg mit Carmarket alleine. Warum spannt hier der Schweizer Autohandel nicht zusammen?
Wir sind für eine Kollaborationen offen. Aber einer muss mal die Initialzündung machen und in die Vorleistung gehen – und wir glauben an das Produkt. Für Gespräche sind wir jederzeit offen, tatsächlich haben solche auch schon stattgefunden. Konkret oder spruchreif ist derzeit aber noch nichts.
Hinweis: Wie Carmarket gehört auch STREETLIFE zu Emil Frey.
Das ist Carmarket
Carmarket.ch ist ein Online-Automarktplatz, der von Emil Frey Gruppe entwickelt und lanciert wurde. Die angebotenen Fahrzeuge auf der Plattform kommen direkt vom Händler und besitzen alle eine gültige Werksgarantie und sind MFK geprüft. Angeboten werden Neu- sowie Occasion-Modelle in allen Preisklassen.
Als erster Online-Marktplatz verfügt Carmarket über eine Volltextsuche. Die Stichwortsuche nach Marke, Antrieb, Sitzplätze oder Farbe ist problemlos möglich und die Kundin oder der Kunde erhält sofort ein Suchergebnis.
Die Händler auf Carmarket sind Experten und Verkäufer mit offiziellem Markenvertrag, die eine Kundenbetreuung auch nach dem Autokauf garantieren.
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