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So kämpft Schrottplatz-König Hauri um seine Nachfolge
Er ist der berühmteste Autofriedhof-Besitzer der Schweiz: Andreas Hauri. Vergangenen März hat er sein Rentenalter erreicht. Nun wollen Investoren seinen Schrottplatz übernehmen und für die Zukunft fit machen. Doch das Projekt stockt.
Fast jeder Schweizer Autofahrende kennt dieses Bild: Hunderte von Autos, reif für die Schrottpresse, stapeln sich auf dem 18'000 Quadratmeter grossen Schrottplatz direkt an der A1 bei Safenwil AG. Zu seinen Glanzzeiten nahm Schrottplatz-Patron Andreas Hauri hier bis zu zehn Fahrzeuge am Tag für die Entsorgung entgegen.
Zukunft des Autofriedhofs ungeklärt
Seit März ist der Aargauer pensioniert. Doch die Frage nach der Nachfolge für seinen Hof – und damit der B. Wilhelm AG – ist noch immer ungeklärt; die Suche verlief bisher erfolglos. «Viele wollen den Betrieb übernehmen. Doch bisher kam für mich niemand ernsthaft in Frage», so Hauri gegenüber STREETLIFE.
Hauris Söhne wollen beide nicht in die Fussstapfen ihres Vaters treten. «Sie haben beide andere Berufe gelernt, die mit Autorecycling nichts am Hut haben», begründet der 65-Jährige das Desinteresse seiner Sprösslinge.
Für den Unternehmer ist klar: Sein Recyclingplatz soll an eine seriöse Person übergehen: «Ich will kein Getrickse oder unseriöse Geschäfte auf diesem Hof sehen.» Zudem soll der Hof in Schweizer Händen bleiben. «Die B. Wilhelm AG ist eine Schweizer Firma, und das soll auch so bleiben.»
Schweizer Investoren könnten Hauris Betrieb fortsetzen
Einen Lichtblick gibt es für den Schrottplatz-Patron. «Es gibt Schweizer Investoren – ein Konsortium, das in die Firma einsteigen und den Betrieb übernehmen möchte», erzählt Hauri exklusiv gegenüber STREETLIFE.
Doch die Übernahme des Hofes ist mit einem Baugesuch verknüpft, das bei der Gemeinde Safenwil und dem Kanton Aargau hängig ist. So soll eine zukunftsorientierte Halle auf dem Recyclingplatz erbaut werden. «Darin sollen Autos effizienter und sauberer zerlegt und für den Schredder vorbereitet werden», erklärt der Recyclingexperte.
Weiter sollen die Blechberge auf dem Grundstück hinter den Betonmauern verschwinden, damit sie nicht mehr von der Autobahn aus zu sehen sind. Auch Elektroautos sollen künftig entgegengenommen werden und: «eine ordentliche Reifenentsorgung ist ebenfalls geplant.»
Unter Zeitdruck
Weitere Details zu seinem Umstrukturierungsprojekt möchte Hauri aber nicht preisgeben. «Schliesslich hört auch die Konkurrenz zu», so Hauri augenzwinkernd. Bauwert der Recyclinghalle: rund vier Millionen Franken.
Gemäss dem Autorecycling-Experten sei seine Existenz im Alter nicht in Gefahr. «Ich bin in keiner Not», versichert er auf Anfrage. Fest steht dennoch: Der Neu-Rentner steht unter Zeitdruck. Denn: «Die Investoren könnten vom Deal abspringen, wenn das Baugesuch nicht bald angenommen wird.»

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