Werbung
So hältst du Marder von deinem Auto fern
Sie zerkauen Autokabel und Schläuche. Nachtaktive Marder sorgen bei Autofahrenden immer wieder für böse Überraschungen – und teure Reparaturkosten. STREETLIFE zeigt dir, wie du dein Fahrzeug vor den Nagern schützt und was deine Autoversicherung bei der Reparatur übernimmt.
In der Schweiz leben sechs Marderarten. Doch eine Art sorgt bei Autofahrenden besonders für Ärger: der Steinmarder. Mit Vorliebe knabbert er an Zündkabeln, Dämmplatten oder Bremsschläuchen. Aber nicht etwa aus Hunger, vielmehr aus reinem Spieltrieb, wie Biologen erklären. Was für das Tier ein reiner Spass ist, verursacht schweizweit massive Kosten
Allein beim Versicherungsgeber AXA Schweiz werden jährlich 15’000 Fälle mit einer Schadenssumme von rund 40 Millionen Franken gemeldet. Ähnlich hoch sind die Zahlen bei der Allianz Suisse mit bis zu 12’000 Marderschäden und der Mobiliar mit sogar 17’000 gemeldeten Vorfällen.
Was zieht die Marder zum Auto?
«Warme Motorräume sind beliebte Zufluchtsorte für die Tiere», erklärt Vanessa Flack, Mediensprecherin des Touring Club Schweiz TCS. Zudem sind die nachtaktiven Nager neugierig und erkunden gerne ihr Revier. Ist ein Auto erstmal in Besitz genommen, setzten die Tiere ihre persönliche Duftmarke. Dumm nur: Genau diese Duftmarke lockt weitere Artgenossen an.
Sind Kabel angeknabbert, wird es schnell teuer. «Je nach Schaden und Folgeschaden kann die Reparatur zwischen 500 und 1000 Franken kosten», so die Medienverantwortliche des TCS weiter.
Das Wohnmobil als beliebter Nistplatz
Besonders beliebt seien laut der AXA Versicherung Wohnmobile. «Unsere Zahlen zeigen, dass Wohnmotorwagen doppelt so oft von einem Marderschaden betroffen sind wie Personenwagen», so Patrick Villiger, Leiter Schaden Motorfahrzeuge bei der AXA Schweiz. Dies hänge laut Villiger damit zusammen, dass die Fahrzeuge über längere Zeit am selben Ort stehen, wodurch sich die Tiere leichter einnisten können
Kaum anfällig für Marderschäden sind hingegen Elektroautos, wie Vanessa Flack vom TCS ergänzt: «Sie sind am Unterboden und im Motorraum meist vollflächig verkleidet. Zudem haben die Hochvoltleitungen oft spezielle Schutzrohre sowie dicke Isolierungen und Abschirmungen.» Dennoch: Sollte der Marder das Hochvoltkabel trotzdem erreichen und beschädigen, wird es deutlich teurer als bei einem Benziner. «Der ganze Kabelsatz muss dann komplett ersetzt werden. Die Kosten bewegen sich dann zwischen 5000 und 10’000 Franken», so Flack.
Wie halte ich Marder fern?
Sucht man nach einem effektiven Mittel, um die Marder fernzuhalten, so fällt schnell auf, dass es keine Standardlösung gibt. «Je nach Situation kann etwas anderes helfen», meint Reto Fischer, Fachspezialist Jagd, der Abteilung Wald, Jagd und Fischerei des Departements Bau, Verkehr und Umwelt des Kantons Aargau. «Als Erstes empfehlen wir das Abschrecken durch Gerüche wie Hunde-, Menschenhaare oder Mottenkugeln.» Mit nur einer Anwendung ist es aber nicht getan: «Der Geruch muss regelmässig alle zwei bis drei Wochen ausgetauscht werden», so Fischer weiter.
Laut dem Fachmann können auch Geräusche oder Blitzlichter die Nager vom Auto fernhalten. Doch Achtung: Marder sind anpassungsfähig. «Meistens gewöhnen sich die Tiere rasch an eine veränderte Umwelt, weshalb man die Massnahme für einen dauerhaften Effekt immer wieder wechseln muss», ergänzt Fischer und rät: «Am besten hilft aber, wen das Auto in einer Garage oder einem Einstellplatz parkiert wird.
Der TCS rät besonders bei E-Autos zu einem Ultraschallgerät mit eigenen Batterien. Dieses stellt einen verlässlichen Schutz für das Fahrzeug dar und muss nur in den Motorraum oder in der Nähe des Autos installiert werden. Kostenpunkt: 80 bis 170 Franken.
Die AXA Schweiz empfiehlt zudem Drahtgitter auf dem Boden unter dem Auto. Der Grund: Marder mögen keine wackeligen Untergründe. Zudem lohnt es sich, den Motor regelmässig waschen zu lassen, um die Duftstoffe der Tiere zu entfernen und so Revierkämpfe zu vermeiden.
Übernimmt die Autoversicherung Marderschäden?
Die Antwort der Versicherungen ist hier ein klares Ja. Marderschäden und die daraus resultierenden Folgeschäden sind durch die Grunddeckung einer Kaskoversicherung abgesichert. Und sie werden bis zur Totalschadensgrenze des Fahrzeuges übernommen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine Teil- oder Vollkasko-Versicherung handelt.

Hast du etwas beobachtet?
Werbung