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So erkennst du beim Occasionkauf ein Unfallauto
Augen auf beim Kauf von Occasionautos: Immer wieder tricksen Verkäufer und inserieren ihre Fahrzeuge fälschlicherweise als unfallfrei. Das ist nicht nur illegal, sondern auch gefährlich. STREETLIFE verrät dir, wie du beim Kauf nicht über den Tisch gezogen wirst.
Jahrgang, Kilometerstand, frisch ab MFK: Wer schon mal ein Occasionauto gesucht hat, kennt die häufigsten Suchbegriffe bei der Auswahl eines Gebrauchtwagens. Besonders wichtig ist den Suchenden dabei der Zustand des Autos: Ist es unfallfrei?
Dabei hält sich nicht jeder Occasionverkäufer an seine Pflichten. Denn die Unfallstatistik gehört beim Handel klar deklariert. Tatsächlich aber tricksen viele Privatanbieter beim Zustand ihrer Fahrzeuge und inserieren sie als unfallfrei, obwohl sie in Wirklichkeit das Gegenteil sind.
Dabei sind die Verkäufer gemäss Schweizer Obligationsrecht in der Pflicht, wie TCS-Mediensprecher Marco Wölfli aufklärt: «Der Verkäufer muss den Käufer von sich aus über alle wesentlichen Tatsachen aufklären, die für diesen wichtig sind, um seinen Kaufentscheid zu fällen.»
Dabei bezieht sich Wölfli auf das Obligationenrecht (vgl. Art. 197 OR). Darin ist festgelegt, dass der Verkäufer dafür haftet, wenn die verkaufte Sache Mängel hat oder Eigenschaften aufweist, welche den Wert oder die Gebrauchstauglichkeit erheblich mindern oder aufheben. «Wenn der Verkäufer bewusst täuscht, handelt es sich um arglistige Täuschung, und der Kaufvertrag kann für ungültig erklärt werden», so Wölfli.

So erkennst du Mängel
Nun stellt sich die Frage: Wie erkenne ich als Laie ein Unfallauto? «Das ist schwierig zu erkennen – insbesondere, wenn Reparaturen oberflächlich gemacht wurden», sagt Wölfli. Dennoch ist es nicht unmöglich. Laut dem TCS-Mediensprecher können gewisse Anzeichen darauf hindeuten, dass am Wagen etwas faul ist. Auf Anfrage von STREETLIFE listet Wölfli die häufigsten Merkmale auf, die ein Unfallauto verraten:
- Das Auto ist neu lackiert und die Plastikverkleidungen sind ersetzt
- Der Airbag oder der Gurtstraffer sind ersetzt, aber im Fahrzeugausweis ist nichts eingetragen.
- Es sind Schweissnähte in schlechter Qualität zu finden – oder an Stellen vorhanden, an denen es keine geben sollte.
- Aufprallabsorbierende Bauteile an der Karosserie wurden trotz Beschädigung nicht ersetzt.
- Richtarbeiten an der Karosserie wurden unsachgemäss oder ungenügend durchgeführt
Trifft einer dieser Punkte zu, heisst es: Vorsicht! Wölfli: «Es besteht die Gefahr, dass das Auto an den reparierten Stellen rostet, nach dem Kauf teure Reparaturen anfallen oder spätestens bei der Motorfahrzeugprüfung Probleme auftauchen.»
Allerdings – Beulen, Kratzer oder der Ersatz von geschraubten, geklebten oder aufgesteckten Anbauteilen werden nicht als Unfallschäden gewertet. Ein Auto kann also trotz Bagatellschäden als unfallfrei gelten.
Was tun, wenn der Bschiss erkannt wurde?
Auch wenn du erst nach dem Kauf eines Gebrauchtwagens misstrauisch geworden bist und sich dein Auto als Unfallfahrzeug herausstellt, ist noch nicht alles verloren. Markenvertretungen, freiberufliche Fahrzeugsachverständige oder der TCS prüfen Fahrzeuge per Occasion-Check, bei dem alles auf Herz und Nieren geprüft wird.
Stellt sich heraus, dass es sich beim Fahrzeug tatsächlich um ein Unfallauto handelt, rät Wölfli: «Nochmals prüfen, was genau im Kaufvertrag vereinbart wurde und ob der Begriff «unfallfrei» im Vertrag steht. Wenn es eine bewusste Täuschung ist, kann man den Verkäufer anzeigen – und/oder den Vertrag ungültig machen lassen.»
Am besten aber, man lässt es gar nicht so weit kommen. Zu empfehlen ist deshalb, Occasionautos immer auf seriösen Plattformen zu suchen – etwa Onlineplattform wie Carmarket, wo ausschliesslich seriöse Autohändler ihre Gebrauchtwagen anbieten.

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