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«Der Königstitel kam der Lastwagenkarriere in die Quere»
Als 20-Jähriger überrascht Kilian Wenger die gesamte Schweiz und wird zum Schwingerkönig. Nach dem Rücktritt vom Schwingsport spielt beim 110-fachen Kranzsieger und Autofan Wenger die Autowelt eine wichtige Rolle.
2010 sorgt der erst 20-jährige Kilian Wenger im Schweizer Nationalsport für Furore. Der ruhige Diemtigtaler gewinnt am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Frauenfeld alle acht Gänge. Seit 30 Jahren war das keinem Schwinger gelungen. Als Wenger im 5. Gang gegen den dreifachen Schwingerkönig Abderhalden keinerlei Nervenschwäche zeigt und den Appenzeller ins Sägemehl schleudert, hält die Schweiz den Atem an. Bereits vor dem Schlussgang steht der junge Berner Oberländer als Schwingerkönig fest. Wenger gewinnt den Sieger-Muni. 15 Jahre und 110 Kränze später sitzt der freundliche Hüne im Ausstellungsraum von Volvo Cars Thun und erzählt aus seinem Leben. Überraschend: Neben dem Schwingsport spielen auch Autos und Lastwagen eine wichtige Rolle.
Der Schwingerkönig als Autoverkäufer
Heute arbeitet Kilian Wenger drei Tage in der Woche als Autoverkäufer für Volvo in Steffisburg bei Thun. Aufgewachsen ist Wenger auf dem Horboden im Diemtigtal. Dem abgelegenen Weiler am Fusse der Niesenkette ist die Schwingerlegende bis heute treu geblieben. Schon früh zeigt der kleine Kilian auf dem elterlichen Bauernhof grosses Interesse an motorisierten Landmaschinen. Und als Wengers Vater neben der Landwirtschaft auch noch als Lastwagenfahrer arbeitet, nimmt sein Sohn gerne auf dem Beifahrersitz Platz und wird vom LKW-Virus angesteckt. Kilian will später auch Lastwagen fahren. Zuerst absolviert er erfolgreich gleich zwei Berufsausbildungen. Erst als Metzger, danach als Zimmermann. Und wie alle Jungen im Diemtigtal nimmt er als 18-jähriger unverzüglich die Autoprüfung in Angriff.
Spitzensport statt Motorfahrer-RS
Eigentlich will Kilian Wenger schnellstmöglich auch noch in den Besitz der Lastwagenprüfung gelangen. Deshalb plant er, die Rekrutenschule bei den Motorfahrern zu absolvieren. Aber seine Sportkarriere, welche er als Neunjähriger im Schwingkeller seines Heimat-Schwingklubs Niedersimmental startete, nimmt so rasant Fahrt auf, dass das Ziel Lastwagenfahren warten muss. Wenig überraschend, wird Wenger nicht den Motorfahrern zugeteilt, sondern landet bei der Spitzensport-RS in Magglingen. "Der Königstitel kam meiner Lastwagenkarriere in die Quere." Bereits wenige Monate nach der RS kommt 2010 Wengers grosses Jahr mit dem Königstitel am ESAF Frauenfeld. Schwinger sind keine Profisportler. Schwinger arbeiten nebenbei – dass gilt auch für den Diemtigtaler Schwingerkönig.
LKW-Fahrer Wenger
Wenger arbeitet neben dem Schwingen weder als Metzger noch als Zimmermann, sondern fährt wie sein Vater Lastwagen. Zwei Jahre nach seinem Königstitel in Frauenfeld holt er die Lastwagenprüfung nach. Von 2013 bis zum Ende seiner aktiven Schwingkarriere 2017 und auch einige Jahre danach fährt der in der ganzen Schweiz beliebte Spitzensportler Lastwagen. Erst arbeitet Kilian Wenger als LKW-Fahrer im Baustellenbereich. Danach fährt er Holztransporter und liefert Eichen aus dem Oberland in der ganzen Schweiz aus. Auch ein Sägewerk im Thurgau beliefert er regelmässig. Die fast 90-jährige Seniorchefin freut sich auf jeden Besuch des gutaussehenden, freundlichen Schwingerpromis. Nach dem Abladen der Eichen trinkt sie immer ein Käffeli mit Wenger. Als aus terminlichen Gründen ein Arbeitskollege für Wenger einspringen muss, zeigt sich die Thurgauer Seniorchefin bitter enttäuscht.
Erstes Auto Opel Corsa
Kilian Wengers beiden ersten Auto sind Opel Corsa. Ein Gönner und Fan des jungen Sportlers ermöglicht Wenger, dass er als 18-Jähriger mit dem von der Garage Wenger aus Interlaken gebrandeten Kleinwagen zu den Trainings und Wettkämpfen fahren kann. Mit der zunehmenden Muskelmasse vergrössert sich dann standesgemäss auch Wengers Auto: Der dritte Wagen ist ein Opel Insignia OPC, mit 325 PS damals der stärkste Opel auf dem Markt. Als der Schwingerkönig später im Diemtigtal ein altes Schulhaus kauft und zu einem Mehrfamilienhaus mit sechs Wohnungen ausbaut, entscheidet er sich für einen robusten VW Amarok Pickup.
Ein Mann wie ein Schrank
Nach den Berufen Metzger, Zimmermann und Lastwagenfahrer startet der prominente Schwingerkönig Kilian Wenger in diesem Jahr nun die vierte Zündstufe seiner Berufslaufbahn als Volvo-Autoverkäufer. Als Geschäftsfahrzeug fährt er aktuell einen Volvo XC 90. Der wuchtige Mild Hybrid SUV passt bestens zu Wenger, dem Mann wie ein Schrank. Ganz Verkäufer, schwärmt er auch vom kleinsten Elektro-Volvo, dem EX30, welchen er sich auch gut als sein privates Auto vorstellen könnte. Gebeten um ein Bild im EX30 wirkt das Auto mit dem Schwingerkönig zwar ein wenig filigran, aber ein fingerbreit Kopffreiheit bleibt dennoch. Sein neuer Job macht ihm Spass. Manche Kunden glauben es kaum, von einem prominenten Autofan wie Kilian Wenger beraten zu werden.
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