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Mit 1 km/h durch die Städte

Renovate setzt neu auf Protestmärsche

Es ist ruhig geworden um Renovate Switzerland. Doch jetzt melden sich die Klimaschützer mit einer neuen Strategie zurück. Anstatt sich auf der Strasse festzukleben, blockieren sie den Verkehr demnächst mit langsamen Märschen. Wo und wann ist bereits bekannt.

Losgehen wird es am 13. September. Dann «werden wir zurück sein auf den Strassen der Schweiz», kündigt Renovate auf der eigenen Webseite an. Dabei setzen die Klimaaktivisten nicht mehr auf Klebstoff und Sitzleder, sondern auf Slow Walking, also langsames Gehen. Das Ziel dieser Märsche: «Gemeinsam angesichts der Langsamkeit der Schweizer Regierung und der Klimanotlage mobilisieren.» Im Gegensatz zu den bisher unangekündigten Klebeaktionen sind für die Märsche sowohl Datum als auch Durchführungsort bekannt. So will Renovate diesen Herbst in Zürich, Lausanne, Genf, Fribourg, Bern und Sion auf die Strasse. 

Der Zeitpunkt für den Strategiewechsel scheint so kurz vor den Wahlen bewusst gewählt. Denn für eine Mehrheit der Stimmberechtigten sind es gemäss SRG-Wahlbarometer nur die Misswirtschaft und die CS-Boni, die sie noch mehr ärgern als die Klimaaktivisten. Die Strassenblockaden könnten laut Einschätzungen von Politologen kontraproduktiv sein und etwa den Forderungen der Grünen schaden. Selbst Regula Rytz, ehemalige Grünen-Präsidentin, meinte kürzlich in einem Interview mit dem Tages-Anzeiger (Bezahlartikel), dass eine Bewegung immer wieder überlegen müsse, ob sie mit dem, was sie tue, ihre Ziele erreiche. Sie stellt fest: «Die Klimakleber erreichen ihre Ziele offensichtlich nicht.»

Nicht ganz ausgeklebt

Man erhoffe sich von den langsamen Märschen auch «mehr Zugänglichkeit», also mehr Teilnehmende, teilt Renovate Switzerland dem Tages-Anzeiger mit. 1 km/h werde die Geschwindigkeit sein. Zum Vergleich: Das gewöhnliche Schritttempo beträgt zwischen 4 und 5 km/h. Doch ausgeklebt ist wegen der Slow Walks nicht. So wolle man die Kleberei in Zukunft weiter praktizieren, sagt Renovate.

Festkleben oder langsames Marschieren – rechtlich gesehen unterscheiden sich die zwei Protestformen nicht. Für politische Kundgebungen auf öffentlichem Grund brauche es eine Bewilligung, wie die Stadtpolizei Zürich gegenüber dem Tages-Anzeiger mitteilt. Bisher sei nie ein Bewilligungsgesuch von Renovate Switzerland eingegangen – auch noch nicht für die angekündigten langsamen Märsche.
 

Daten der Klimamärsche

An diesen Tagen und in diesen Städten sollten Autofahrende mehr Zeit auf der Strasse einberechnen:

  • Zürich: 14. und 23. September / 5. Oktober
  • Bern: 2. und 11. Oktober
  • Lausanne: 13. und 24. September / 6. Oktober
  • Sion: 16. September
  • Fribourg: 20. und 29. September
  • Genf: 28. September und 12. Oktober

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