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«Das Auto bedeutet für Balkan-Secondos Freiheit»
Mit der Secondo-Liste setzt die SVP Kanton Zürich besonders auf Stimmen von Wählenden mit Wurzeln auf dem Balkan. Wie diese Wählergruppe zum Auto und dem motorisierten Individualverkehr steht – STREETLIFE hat bei einem Kandidaten nachgefragt.
Schaufahren mit gelegentlichem Motorengeheul rund ums Zürcher Seebecken, Protzen auf der bekanntesten Raststätte in Würenlos oder minutiöse Spa-Pflege über mehrere Stunden am Wochenende – für viele junge Balkanstämmige ist das Auto mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Es ist ein Lifestyle, ein Statussymbol, Teil ihrer Identität.
Die enge Verbundenheit von Balkan-Secondos mit ihren Wagen möchte sich die SVP des Kantons Zürich im Wahlherbst zunutze machen. Deshalb steigt sie mit einer Secondo-Liste ins Rennen um möglichst viele Nationalratssitze. Die Liste setzt sich ausschliesslich aus Kandidierenden mit Migrationshintergrund zusammen – auch solchen vom Balkan. Einer von Ihnen ist Alen Krstic.
Balkan-Secondos und die SVP
Sich von der Partei auf eine Wahlliste setzten zu lassen, die bekannt für ihre restriktive Einwanderungspolitik ist: für den Familienvater serbischer Abstammung kein Widerspruch. Denn gerade zwischen der grössten Partei der Schweiz und der Wählerschaft mit Wurzeln auf dem Balkan gäbe es viele Parallelen. Sowohl bei den SVPlern als auch bei den Balkan-Secondos handle es sich um Menschen, «die sich eine Existenz aufgebaut haben und denen der Schutz des Eigentums wichtig ist.» Aber auch beim Individualverkehr gäbe es einen weiteren gemeinsamen Nenner: «Für Balkan-Secondos bedeutet das Auto Freiheit. Es zeugt davon, sich selbst etwas erarbeitet zu haben. Der Individualverkehr wird von ihnen und der SVP als Form der Unabhängigkeit interpretiert.»
Ich unterstütze einen Ausbau des Individualverkehrs.
Das Auto als stärkstes Argument
Doch der motorisierte Individualverkehr werde sukzessive unattraktiv gemacht. Das lässt sich unter anderem an den jüngsten Vorhaben der Schweizer Städte im Zusammenhang mit Tempo 30 oder Velovorzugsrouten feststellen. Bei der Umsetzung dieser Pläne drückt die SVP besonders fest auf die Bremse. So steht für Krstic fest: «Die SVP ist die Auto-Partei.» Wenn aus seiner Sicht auch nicht ganz ausschliesslich, aber sicherlich zusammen mit der FDP und der EDU.
Selbst regelmässig mit dem Auto unterwegs, engagiert er sich stark für Autofahrende. So werde er sich unter anderem dafür einsetzen, dass kein CO2-Zertifikat im Individualverkehr angewendet werde. Obwohl seine Autos noch mit Benzin fahren, befürworte Krstic alle technischen Fortschritte für die Mobilität inklusive des synthetischen Treibstoffs. Bei der Elektromobilität geht für ihn die Gleichung aber nicht ganz auf: «Es kann nicht sein, dass uns suggeriert wird, dass wir einerseits einen ‹Stromlockdown› fürchten müssen und andererseits das Elektromobil ohne Wenn und Aber subventioniert wird.» Bei den Themen Auto und Individualverkehr ist das Resultat für den Balkan-Secondo jedoch eindeutig: «Ich unterstütze aufgrund der menschenmässig stark wachsenden Schweiz einen Ausbau des Individualverkehrs.»
Für das Individuum
Mit dieser Einstellung ist der 34-Jährige bei der SVP gut aufgehoben. Für Krstic ist sie die einzige Partei, die sich für das Individuum einsetzt und sich für die Freiheit der Schweiz stark macht. Das kritisiert er sogleich auch an den anderen Parteien: «Leider muss ich feststellen, dass immer weniger Parteien eine souveräne Schweiz verteidigen möchten.» Auch wenn er sich keine grossen Wahlchancen einräumt – für den Einsatz der SVP für die Schweizer Demokratie stellt er sich noch so gerne zur Wahl: «Ich möchte nur schon als Dankeschön dafür der Partei helfen.»
Dass er für die SVP als Nationalrat nach Bern gehen würde, ist bei dem Betriebsökonomen auch im Privaten Thema. «Mein Umfeld kennt meine politischen Standpunkte gut», sagt er. Mehrheitlich fände man es «cool», dass er kandidiere. Und obwohl es andere eher weniger verständen, würden sie ihn dennoch wählen. Ob er ihre Stimme erhält oder nicht, ist für den Familienvater aber zweitrangig. Viel wichtiger ist ihm die Teilnahme an der Demokratie: «Ich würde mich freuen, wenn junge Secondos sich vermehrt mit der Politik und den Inhalten der einzelnen Parteien – so auch der SVP – auseinandersetzen würden.»
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