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Fakten •
Occasionsmarkt

Preise von gebrauchten Elektroautos stabilisieren sich

Preissenkungen für Elektro-Neuwagen haben im Jahr 2024 den Occasionsmarkt unter Druck gesetzt. Was der Kundschaft gefällt, stört die Eigentümerschaft, weil der Restwert sinkt. In welche Richtung geht es künftig?

Tesla hat den Automarkt im Jahr 2024 wieder aufgemischt – und das ohne ein neues Auto. Der Grund war die Preispolitik des Elektro-Pioniers. Boss Elon Musk senkte die Preise mehrmals, vor allem bei den kleineren und günstigeren Modellen 3 und Y. Damit kurbelte er den Absatz an und setzte die Konkurrenz unter Druck. Gleichzeitig verärgerte er auch die Kundschaft, die vorher ein Fahrzeug zum höheren Preis gekauft hatte.

Preissenkung führt zu Wertverlust

Diese Verärgerung liegt nicht nur daran, dass diese Kundinnen und Kunden mehr bezahlt haben, sondern es kostet sie auch beim Wiederverkauf Geld. Denn wenn die Preise für einen Neuwagen sinken, sinken auch die Preise für Occasionen dieses Modell. Das bedeutet Eigentümerinnen und Eigentümer haben einen grösseren Wertverlust als ursprünglich kalkuliert. Und das trifft nicht nur die Tesla-Kundschaft. Denn die Konkurrenz musste reagieren und senkte die Preise ebenfalls.

Eine erhoffte Wirkung blieb allerdings aus, wie die Zahlen des Online-Marktplatzes Carmarket zeigen. Die gebrauchten Elektroautos wurden nicht günstiger als gebrauchte Verbrenner. Am Beispiel des Peugeot 208, den es als Stromer und Benziner gibt, ist gar zu sehen, dass der Preisunterschied zeitweilig sogar grösser geworden ist. Während die Elektroversion teuer wurde, sanken die Preise für gebrauchte Benzin-208.

Preise nähern sich an

Zumindest war dies bis im Oktober so. Da erreichte der Preisunterschied einen Peak von über 20'000 Franken. Während der e-208 im Schnitt 39'000 Franken kostet, wurden für einen Benziner nur 19'000 Franken fällig. Der Jahreshöchstwert für den Stromer traf auf den tiefsten Durchschnittspreis des Jahres für den normalen 208. Danach haben sie sich im November auf 10'000 Franken angenähert und sind im Dezember parallel gestiegen.

Während das für die Kundschaft eine schlechte Neuigkeit ist, freut es die aktuellen Besitzerinnen und Besitzer von Neuwagen. Denn der Restwert für ihre Fahrzeuge stabilisiert sich und sie müssen mit weniger Wertverlust rechnen, wenn es später als Gebrauchtwagen wieder verkaufen.

Volatiler Markt

Ob dieser Trend anhält, ist schwierig abzuschätzen. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass der Markt sehr volatil ist und die Preise stark schwanken. Das Tesla Model 3 hat auf Carmarket durchschnittlich zwischen 30'600 und 36'600 Franken gekostet, beim VW ID.3 schwanken die Preise von 33'000 bis 37'000 Franken. Für Verkäuferinnen und Käufer heisst das, sie können ein für sie gutes Geschäft machen – wenn sie Geduld haben und im richtigen Moment verkaufen oder zugreifen.

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