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Schweizer Automarkt

Pläne des Nationalrates trüben die steigenden Verkaufszahlen

Die Schweizerinnen und Schweizer kaufen wieder mehr Autos. Trotzdem schaut die Importeursvereinigung Auto Schweiz mit Sorgenfalten in die Zukunft. Im Nationalrat wird über schärfere CO₂-Grenzwerte als in der EU diskutiert. Das würde Neuwagen in der Schweiz teurer machen.

Im November wurden in der Schweiz 22'005 Autos neu zugelassen. Das sind 2,8 Prozent mehr als im selben Monat letztes Jahr. Damit wurden dieses Jahr nach elf Monaten schon fast so viele Neuwagen verkauft wie im ganzen Jahr 2022. Der Absatz von 225'266 Fahrzeugen liegt aber immer noch deutlich hinter den Verkaufszahlen von vor Corona, als pro Jahr um die 300'000 Neuwagen in der Schweiz zugelassen wurden.

Inflation drückt auf die Absatzzahlen

Gemäss der Importeursvereinigung Auto Schweiz gibt es verschieden Gründe für die nach wie vor tieferen Verkaufszahlen. Nach den Corona-Jahren 2020 und 2021 sorgten letztes Jahr Lieferschwierigkeiten bei Mikrochips und weiteren Bauteilen von Zulieferern für lange Wartezeiten bei Neuwagen. Inzwischen hat sich die Liefersituation zwar wieder entspannt und die Wartezeiten normalisiert, dafür drückt 2023 die Inflation die Absatzzahlen im Schweizer Neuwagenmarkt. «Die Zurückhaltung der Kundinnen und Kunden ist sicher auch auf steigende Mieten, Krankenversicherungsprämien und weitere Lebenshaltungskosten zurückzuführen», lautet die Einschätzung von Auto-Schweiz-Sprecher Christoph Wolnik.

Jetzt schärfere Gesetze in Aussicht

Obwohl die Autoimporteure für nächstes Jahr mit einer steigenden Nachfrage rechnen, bleiben sie zurückhaltend für 2024. Einer der Gründe ist ein Vorschlag der Umweltkommission des Nationalrates. Diese will im CO₂-Gesetz jährlich sinkende Durchschnittszielwerte für neue Personenwagen festschreiben. Damit würden in der Schweiz schärfere Grenzwerte für den CO₂-Ausstoss von Autos gelten als in der EU, wo bis 2029 ein konstanter Zielwert festgelegt ist. Für Auto-Schweiz-Präsident Peter Grünenfelder ist klar: «Der neue Nationalrat darf diesem Vorschlag seiner Kommission für einen teuren Swiss Finish während der Wintersession keinesfalls zustimmen. Die kostensteigernden Folgen für die Wirtschaft und Privathaushalte und damit für die Konsumentinnen und Konsumenten wären enorm.» Deshalb fordert Grünenfelder, dass die Schweiz bei den CO₂-Vorschriften den EU-Regelungen folgt.

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