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Papst Leo XIV. ist der zweite VW-Papst
Viele Päpste, Könige und Präsidenten lieben Autos. Leider verhindern es oft die Sicherheitsmassnahmen, dass sich die Superpromis selbst ans Steuer setzen dürfen.
Eigentlich untersagt das vatikanische Protokoll autofahrende Päpste. Doch ob Pontifex, König oder Präsident: Manche Berühmtheiten ignorieren die protokollarischen oder standesrechtlichen Einschränkungen und setzen sich trotzdem hinter das Steuer. Vom neuen Papst Leo XIV. weiss man, dass er Autos liebt.
Obwohl der neue Heilige Vater aus der amerikanischen Autostadt Chicago stammt, fährt er weder Ford noch Chrysler, sondern Volkswagen. Kurz nach der Wahl zum neuen Pontifex sah man Leo XIV. in einem brandneuen VW Multivan durch Rom fahren – vorerst auf dem Beifahrersitz. Bereits heisst es aber, der Ami-Papst wolle sich selbst mit dem Auto auf die Strassen der ewigen Stadt wagen. Da könnte Roms Verkehrschaos für die Leibwächter des Papstes zum wahrer Albtraum werden.
Lamborghini-Besitzer Franziskus
Leo XIV. ist nicht der erste VW-Papst. Bereits sein Vorgänger Franziskus startete ein Greenwashing-Programm, welches den CO₂-Fussabdruck der vatikanischen Fahrzeugflotte massiv senken sollte. Partner des päpstlichen Elektrifizierungsprogramms ist Volkswagen, welches 2024 dem Vatikan rund 40 vollelektrische Modelle der ID.-Familie lieferte.
2017 war Franziskus kurzzeitig Besitzer eines Lamborghini Huracán. Lamborghini, welches auch zur Volkswagen-Gruppe gehört, schenkte dem Papst den weissgoldenen Sportwagen. Der bescheidene Franziskus segnete seinen Huracán, signierte die Motorhaube und versteigerte danach den Luxussportler für wohltätige Zwecke. Trotz seiner neuen VW-Nähe konnte sich Franziskus bis kurz vor seinem Tode nicht von seinem geliebten Fiat 500 trennen. Innerhalb des Vatikans fuhr er gerne selbst.
Queen ohne Führerschein
Neben den beiden Päpsten zählte auch Queen Elizabeth II. zu den ikonischen Promis, die sich über das Protokoll hinwegsetzten und selbst Auto fuhren. Die Queen besass keinen Führerschein und ihre Autos trugen keine Nummernschilder. Als Monarchin des Vereinigten Königreichs war sie von solch kleinbürgerlichem Behördenkram befreit. Auf den Strassen, welche durch ihre Anwesen in Balmoral oder Windsor führten, fuhr Elizabeth II. häufig selbst ihre britischen Autos.
Ihr Gatte Prinz Philip benötigte hingegen einen Führerschein, welcher er nach einem Unfall 2019 freiwillig abgab. Auf den weitläufigen, königlichen Anwesen fuhr er aber weiterhin selbst herum. Für seine letzte Reise liess Prinz Philip einen olivgrünen Land Rover Defender zum stilvollen Sargtransporter umbauen.
Steve Jobs ohne Nummernschild
Der ebenfalls verstorbene Apple-Mitgründer und Milliardär Steve Jobs hat die globale Kommunikation wesentlich mitgeprägt. Durch die Lancierung des iPhones hat er dazu beigetragen, dass die Erde heute mit Millionen von Handy-Zombies bevölkert ist. Auch der vielbeschäftigten Steve Jobs nahm sich zwischendurch Zeit fürs Autofahren. Weil bis 2011 in Kalifornien Neuwagen sechs Monate lang ohne Autokennzeichen herumfahren durften, nutzte Jobs diese Gesetzeslücke. Seinen Mercedes SL fuhr er prinzipiell ohne Nummernschild. Weil er Autokennzeichen offensichtlich hasste, tauschte der Apple-Tycoon seinen Mercedes halbjährlich gegen einen neuen aus.
Lebenslanges Fahrverbot für US-Präsidenten
Zum Segment der Mächtigen gehören selbstverständlich auch die amerikanischen Präsidenten. Fast alle US-Präsidenten der Neuzeit waren und sind begeisterte Autofahrer. Nach den Attentaten auf John F. Kennedy und Ronald Reagan wurde die Secret-Service-Verordnung drastisch verschärft: Die US-Präsidenten dürfen sich heute aus Sicherheitsgründen lebenslang nicht mehr selbst hinter das Steuer setzen – auch nach ihrer Amtszeit. Erlaubt sind nur noch Fahrten auf abgesperrtem Privatgelände.
Ronald Reagan, Bill Clinton und Barack Obama erwähnten mehrfach, wie sehr sie unter dem lebenslangen Fahrverbot leiden. Clinton meinte, diese Einschränkung sei das Schlimmste an der Präsidentschaft. Auch Joe Biden, stolzer Besitzer einer Corvette Stingray, beklagte sich: «Sie lassen mich nicht mal mehr in der Einfahrt Gas geben.» All diese US-Präsidenten sind abseits des öffentlichen Strassennetzes leidenschaftliche Autofahrer geblieben.

Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.
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