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Mit dem Familien-SUV auf der Achterbahn
Der Kia Sportage feiert dieses Jahr Jubiläum. Vor 30 Jahren rollte er als rustikaler Geländewagen in die Schweiz. Heute ist die fünfte Sportage-Auflage ein moderner SUV. Für ihn wird die Punktevergabe im Schnell-Check von STREETLIFE zum Auf und Ab.
Paparazzi-Faktor
Optisch vermag der Sportage nicht wirklich aus der Masse der SUVs hervorzustechen. Die Form der LED-Leuchten vorne und hinten ist zwar speziell und sieht cool aus, aber deswegen zücken Paparazzi oder Car-Spotter noch nicht ihre Kamera. Gleiches gilt für die Schlitze zwischen Motorhaube und Kühlergrill. Die graue Farbe hilft auch nicht gerade die Aufmerksamkeit zu steigern, aber zumindest hier offeriert Kia der Kundschaft eine grosse Farbauswahl von Grün, Rot, Orange, Blau und mehr.
Harassen-Faktor
Zu den herausstechendsten Merkmalen des Sportage gehörte schon immer sein grosszügiges Platzangebot. Schon in der normalen Konfiguration verfügt der Kofferraum über ein Ladevolumen von 562 Litern. Dieses steigt bei umgeklappten Rücksitzen auf 1751 Liter. Da passen genug Harasse für eine grosse Party in den Kofferraum, denn allein kann man gar nicht so viel trinken. Gleichzeitig fühlen sich auch die Insassen nie eingeengt – egal auf welchem der fünf Plätze.
Nerd-Faktor
Grundsätzlich sollte die Ausstattung nicht zu einem Punktabzug führen. Denn in den meisten Fällen müssen es nicht die opulentesten Materialien und teuersten Extras mit allem technischen Schnickschnack sein. Aber beim Sportage geht durch die günstigere Ausstattung ein praktisches Sicherheitsfeature verloren, welches das Fahren in der Stadt nicht nur für die Person am Steuer entspannter, sondern auch Radfahrende sicherer macht. Andere Kia zeigen beim Blinken im Instrumentenbrett das Bild einer Kamera im Seitenspiegel, womit Velos und andere Dinge neben dem Auto oder im toten Winkel sichtbar werden. Kia bietet diesen «Totwinkelassistent mit Monitoranzeige» im Sportage nur in der 7500 Franken teureren Topversion «GT-Line».
Unsere Empfehlung: serienmässig in allen Ausstattungen anbieten und dafür auf Ambientebeleuchtung oder den Fahrmodus-Schalter verzichten.
Nerds dürften noch das Fehlen eines Head-up-Display und die etwas angestaubte Navi-Grafik kritisieren. Aber das Navi ist zweitrangig, da sich im Sportage das Smartphone spiegeln lässt, weshalb sich mit Google Maps navigieren lässt. Weiter bietet der SUV moderne digitale Instrumente und ein breites Spektrum hilfreicher Assistenten wie Spurhalter, Abstandstempomat oder Rückfahrkamera.
Monza-Faktor
Der Kia-SUV richtet sich klar an Familien und ist entsprechend abgestimmt. Er rollt sehr komfortabel dahin, die Lenkung bedarf keines grossen Kraftaufwandes und das Geräuschniveau ist angenehm tief. Mit der elektrischen Hybrid-Unterstützung fährt er zwar für sein Gewicht problemlos an, ein Sprintmeister ist der Sportage aber keineswegs. Mit ihm fahren wir an die Rennstrecke, aber nicht über sie.
Planeten-Rettungs-Faktor
Der STREETLIFE-Testverbrauch liegt mit 7,4 zwar nur unwesentlich über der Werksangabe und klingt auf den ersten Blick zu hoch, um die Welt zu retten. Andererseits sprechen wir hier von einem 1,6 Tonnen schweren Kompakt-SUV mit Allradantrieb. Mit einem schwächeren Motor dürfte der Verbrauch nur steigen und ein stärkerer Motor nicht viel einsparen. Der Sportage mit Mild-Hybridantrieb ist für Menschen ohne Lademöglichkeit der elektrifizierte Mittelweg zwischen nachhaltig, geräumig und bezahlbar.
Check-Bilanz
Der Sportage ist ein typischer SUV für die Massen. Er sticht in keiner Kategorie wirklich hevor, gönnt sich aber auch keine echten Schwächen. Die grössten Kritikpunkte liessen sich im Kia durch zusätzliche Ausstattung und entsprechenden Aufpreis beheben. Dann könnte ein Sportage aber auch über 60'000 Franken kosten. Doch in der Grundausstattung bleibt der Kia preiswert. Für jene, die noch nicht auf ein Elektroauto umstiegen wollen oder können, ist der Sportage ein vernünftiger und geräumiger Familien-SUV ohne Star-Allüren.
Kia Sportage «Power Edition»: Fakten
- Motor: 1.6-Mildhybrid-Turbo-Benziner 160 PS (118 kW), 250 Nm@1500/min
- Antrieb: 7-Gang-Doppelstufen-Automatik, 4x4
- Fahrleistung: 0-100 km/h in 9,8 s, Höchstgeschwindigkeit 194 km/h
- Verbrauch: Werk / Test: 7,1 / 7,4 l/100 km, 162 / 170 g CO₂/km, Energieeffizienz E
- Masse: Länge/Breite/Höhe: 4,52 m/1,87 m/1,65 m
- Laderaum: 562 bis 1751 l
- Leergewicht: 1648 kg, Anhängelast ungebremst/gebremst: 750 kg/1216 kg
- Preis: ab 42’450 Fr., Testwagen mit Anniversary-Paket 1950 Fr., (Basis; «Sportage», manuell, Front, 160 PS: 33’950 Fr.)
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