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Polizei schlägt Alarm

Unfälle wegen Alkohol und Drogen am Steuer nehmen zu

Polizeikorps rücken in letzter Zeit vermehrt zu Unfällen aufgrund von Alkohol oder Drogen aus. Auch in der jetzigen Adventszeit sind sie wieder für Kontrollen unterwegs. Die Ausreden für das «Glas zuviel» sind dabei kreativ.

Sei es draussen in der Kälte vor dem Handwerkerstand oder drinnen in der warmen Hütte bei einem Fondue, für viele Leute gehört bei den Weihnachtsfeiern ein Glas (Glüh-)Wein oder Bier dazu. Schnell kann es sein, dass man sich dann unerlaubterweise mit einem Glas zu viel hinters Steuer setzt.

Im Jahr 2022 hat die Anzahl an Verurteilungen wegen «Führen eines Fahrzeugs im fahrunfähigen Zustand» nach Jahren des Rückgangs erstmals wieder zugenommen. Für das laufende Jahr gibt es noch keine Zahlen. «Es ist aber in letzter Zeit ein steigender Trend bei Unfällen mit der Ursache Fahrunfähigkeit zu verzeichnen», wie Bernhard Graser, Mediensprecher der Kapo Aargau, auf Anfrage mitteilt. Auch Florian Schneider, Mediensprecher der Kapo St. Gallen, erklärt: «Alkohol- und Betäubungsmittelkonsum als Unfallursache nimmt tendenziell zu.»

Jedes Wochenende ein Fest

«Diese Verzeigungen und Unfälle sind aber übers Jahr verteilt und nicht nur auf die Vorweihnachtszeit konzentriert», wie Graser weiter ausführt. «Auch dass es an Weihnachten mehr Kontrollen und somit mehr Verzeigungen gibt, ist wohl eher ein Mythos.» Heutzutage findet an jedem Wochenende irgendwo ein Fest statt, weshalb die angefragten Korps die Kontrollen das ganz Jahr über konstant hoch halten.

 

Polizeimeldungen wie diese gibt es nicht nur an Weihnachten:

Die angefragten Dienststellen nehmen zwar eine zunehmende Sensibilisierung wahr. «Wir stellen bei unserer täglichen Kontrolltätigkeit fest, dass bei vielen Fahrgemeinschaften bereits vor dem Besuch eines Anlasses festgelegt wird, wer das Fahrzeug lenkt», schreibt Roland Walter, Mediensprecher der Kapo Basel-Landschaft. Auch konstant hohe und konsequente Kontrollen würden diese Sensibilisierung vorantreiben und die Nutzung anderer Angebote für die Heimfahrt, zum Beispiel mit dem Taxi oder Nez Rouge, erhöhen. Graser fügt aber hinzu: «Wer es unter dem Jahr nicht so genau nimmt, nimmt es wohl auch an Weihnachten nicht so genau.»

Ausreden nutzlos

Einmal erwischt, sind Ausreden nutzlos, wie Florian Schneider von der Kapo St. Gallen erklärt: «Die Patrouille beurteilt die Gesamtsituation wie zum Beispiel den Geruch beim Öffnen der Fenster oder das Verhalten und Merkmale der Person wie gerötete oder tränende Augen.» Auch ein unsicherer Gang könne helfen, eine Einschätzung zu geben. «Zwar wird in jedem Fall, in dem eine Person als fahrunfähig beurteilt wird, ein Blut- und Urinprobe durch die Staatsanwaltschaft angeordnet. Aber mit der Einschätzungsmethode liegen wir in nahezu 100 Prozent der Fälle richtig», so der Mediensprecher.

Auch die Ausrede «ich hatte nur ein Glas» hilft nicht: der Blutalkoholtest verrät, wenn es mehr als das eine Glas war – und dieser gemessene Wert zählt dann für das Strafmass. Graser dazu: «das Risiko einzugehen lohnt sich nicht. Jeder kennt die möglichen Konsequenzen.» Genau wie dopingüberführte Sportler warten aber auch angetrunkene Fahrer mit kreativen Ausreden auf. Die kreativste hat wohl die Kapo Basel-Land zu hören bekommen: «Der Konsum von Gummibärchen führte dazu, dass im Körper die Glukose in Alkohol umgewandelt wurde.» Genützt hat es dem Fahrer trotzdem nichts.

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