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Mehr als «von O bis O» – sieben Fakten zum Pneuwechsel
In die Garage bringen oder selbst Hand anlegen? Zuhause horten oder einlagern lassen? Haben Schweizer Garagen überhaupt noch freie Termine? Hier erfährst du alles, was du zum Wechsel auf Sommerpneus wissen musst.
Der richtige Zeitpunkt
Die «O bis O»-Regel kennen die meisten. Auch deshalb, weil sie nach wie vor gilt. «Die Faustregel von O bis O hat tatsächlich immer noch Bestand. Von Ostern bis Oktober sind Sommerreifen die richtige Wahl, danach folgen die Winterreifen», sagt André Zimmerli, Geschäftsführer der Winterräder Direkt GmbH. Auch an den Temperaturen könne man sich orientieren, so der Fachmann: Sommerpneus sollte man aufziehen lassen, wenn die Temperaturen dauerhaft über sieben Grad liegen. Betrachtet man das Thermometer an diesem Wochenende, lässt sich sagen: Es ist definitiv Zeit für Sommerschlappen am Fahrzeug.
Selbst wechseln oder in die Garage bringen?
Nun stellt sich die Frage, ob man den Reifenwechsel den Fachkräften überlässt – oder ob man doch lieber selbst Hand anlegen soll. «Letztlich ist das eine Entscheidung, die jeder und jede selbst treffen muss», sagt Zimmerli. Ein Radwechsel in einer Garage habe allerdings zusätzliche Vorteile: «Er ist effizient und kann mit dem korrekten Drehmoment durchgeführt werden. Zudem werden die Räder gleich noch auf Mängel geprüft.»
Worauf du beim Selberwechseln achten solltest
Wer selbst zum Werkzeug greift, sollte ein paar wichtige Punkte beachten. Die Radmutter etwa sollte unbedingt mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden, weil dies die notwendige Sicherheit gewährt. Nach dem Montieren sollte zusätzlich der Reifendruck kontrolliert werden. Im Normalfall liegt dieser bei 2,5 bar; er kann aber je nach Fahrzeug ein bisschen von diesem Wert abweichen. Zimmerli: «Die eindeutige Angabe steht immer auf einer Plakette entweder bei der Fahrertür oder beim Tankdeckel des Fahrzeugs.»
Haben Garagen überhaupt noch freie Termine?
Klar ist: Rund und um O (Ostern) und in den Wochen danach sind viele Schweizer Garagen ausgebucht, freie Termine für einen Reifenwechsel sind rar. «Dass bei Garagen kurzfristig Termine frei werden, ist tatsächlich eher selten der Fall», bestätigt Mediensprecher Yves Schott vom Garagisten-Verband AGVS. Deshalb empfehle es sich, für den Reifenwechsel frühzeitig einen Termin zu vereinbaren. Schott: «Viele Garagen bieten zudem spezielle Radwechsel-(Sams)tage an. Am besten informiert man sich auf der Website der Garage oder fragt persönlich nach einem Termin nach.» Viele Garagen bieten mittlerweile Online-Tools an, mit denen Kundinnen und Kunden selber Termine suchen und eintragen können.
Sind Allwetterreifen eine valable Option?
Allwetterreifen klingen nach einer perfekten Option: Warum wechseln, wenn es doch mit einem Reifensatz geht? Allwetterreifen sind denn auch ab minus 10 bis 30 Grad fahrbar, also gut geeignet für hiesige Breitengrade. Allerdings haben sie einen Haken: «Da sich solche Pneus stark und schneller abnützen, über einen längeren Bremsweg verfügen sowie für erhöhten Spritverbrauch sorgen, empfehlen wir sie nur dann, wenn wenige Kilometer damit zurückgelegt werden», sagt André Zimmerli. Allwetterreifen haben zudem in der Regel nicht einen gleich guten Grip wie saisonale Modelle. Preislich bewegen sie sich auf dem gleichen Niveau wie Sommer- und Winterreifen, allerdings mit deutlich kleineren Auswahlpalette.
Wie lagere ich meine Pneus richtig?
Viele Garagen bieten ihren Kundinnen und Kunden an, die Reifen bei sich einzulagern. Das erleichtert das oft mühsame Hin- und Hertransportieren der Pneus, kostet aber je nachdem einen durchaus stattlichen Betrag. Wer seine Pneus nach wie vor lieber im Keller deponiert, sollte darauf achten, dass die Räder immer trocken und vor UV-Strahlen geschützt gelagert werden. Zimmerli: «So bleiben die Reifen möglichst lange in bester Qualität erhalten»
Was, wenn ich neue Reifen brauche?
Wird beim Reifenwechsel festgestellt, dass die Profile heruntergefahren sind, ist es Zeit für einen neuen Satz. «Wir empfehlen, die Sommerreifen nur bis zu drei Millimeter und die Winterreifen nur bis zu vier Millimeter herunterzufahren. Danach kann die Sicherheit nicht mehr im vollen Umfang gewährleistet werden», sagt der Fachmann. Bei neuen Modellen müssen die Werte des Last- und Geschwindigkeitsindex mit den Angaben im Wagen übereinstimmen. Preislich gibt es Spielraum. «Es gibt hochwertige Reifen zu einem vergleichsweise günstigen Preis», sagt Zimmerli. Relevant bei der Wahl sind der individuelle Fahrstil sowie die Umgebung, in der das Fahrzeug genutzt wird. Denn, so Zimmerli: «In einer Bergregion oder auf dem Land gibt es andere Ansprüche an einen Reifen als in der Stadt.»
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