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Massiv mehr Führerausweise eingezogen
Fast 87'000 Führerausweise haben die Schweizer Polizeibehörden im vergangenen Jahr eingezogen. Das sind 8,7 Prozent mehr im als Jahr davor. Vor allem bei den Lernfahrausweisen und bei Senioren, die 75 Jahre oder älter sind, ist die Zunahmen gross.
Für Betroffene ist der Führerausweisentzug einschneidend. Gewohnte Abläufe, wie die Fahrt zur Arbeit, müssen neu organisiert werden. Trotzdem schreckt die Sanktion längst nicht alle von verbotenen Handlungen ab. Die verfügten Ausweisentzüge haben im letzten Jahr massiv zugenommen. 86'995 Führerausweise haben die Schweizer Polizei- und Untersuchungsbehörden im letzten Jahr einzogen. Das sind 8,7 Prozent mehr als noch 2023.
Die drei Hauptgründe für einen Ausweisentzug sind zu hohe Geschwindigkeit (31'941), Trunkenheit (12'374) und Gefährdung Dritter durch Unaufmerksamkeit (8577). Während der Alkoholkonsum als Grund für den Ausweisentzug leicht um 1 Prozent zurückgegangen ist, gab es eine massive Zunahme wegen überhöhter Geschwindigkeit. 12,8 Prozent mehr Ausweise haben die Behörden deswegen letztes Jahr entzogen. Unaufmerksamkeit als Ursachen verzeichnete eine Zunahme von 8 Prozent.
Lernfahrer und Senioren
Zwei weitere Punkte stechen in der Führerausweisstatistik 2024 besonders hervor. Ersten mussten überdurchschnittlich viele Lernfahrende ihren Ausbildungsausweis abgeben. Die Behörden haben 4756 Lernfahrausweise eingezogen, was ein Anstieg von 19,2 Prozent gegenüber 2023 bedeutet. Zudem verzeichnete das Bundesamt für Strassen ASTRA in den beiden Jahren zuvor eine Rückgang beim Ausweisentzug von Lernfahrenden.
Zweitens hat die «Nichteignung aufgrund von Krankheit und Gebrechen» als Begründung für einen Ausweisentzug einen neuen Höchststand von 7413 Fällen erreicht. Das entspricht einer Zunahme von 23,9 Prozent. Davon ist vor allem die Altersgruppe von 75 Jahren oder älter betroffen, in welcher wegen Nichteignung 39 Prozent mehr Ausweise entzogen wurden. Laut ASTRA ist dies auf die Erhöhung des Alterslimits für die verkehrsmedizinische Untersuchung zurückzuführen.
Seit dem 1. Januar 2019 müssen Autofahrende erst ab einem Alter von 75 und nicht schon ab 70 Jahren ihre Fahrtüchtigkeit von einem Arzt bestätigen lassen. Im letzten Jahr wurden erstmals 75 Jahre alte Personen untersucht, die vorher noch keinen ärztlichen Untersuch machen mussten. Es gibt aber auch weitere Gründe, welche die Zahl dieser Ausweisentzüge in die Höhe treiben. Die Altersgruppe Ü75 verzeichnet ein Bevölkerungswachstum und innerhalb dieser Altersgruppe haben im Vergleich zu früher auch immer mehr Menschen einen Führerausweis, vor allem auch immer mehr Frauen.
Eine positive Zahl aus der Führerausweisstatistik betrifft die Neulenkenden. Erstmals seit 2021 ist die Zahl der Menschen, die neu den Führerausweis erworben haben, um 1,9 Prozent auf 77'156 Personen gestiegen. Per 31. Dezember 2024 hatten 6,3 Millionen Menschen in der Schweiz einen Auto-Führerausweis.

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