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Liebe Marionna Schlatter
Mit einem Postulat forderte Nationalrätin Marionna Schlatter (Grüne) Massnahmen gegen die «SUVisierung der Schweiz». Letzte Woche konnte der Bundesrat in seinem Postulatsbericht keinen Mehrwert darin erkennen. STREETLIFE-Kolumnist Pentti Aellig empfiehlt der Klimapolitikerin, den Menschen mehr zu vertrauen.
Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser. So könnte auch Ihr persönliches Motto lauten. In Ihrer Freizeit kontrollieren Sie als diplomierte Pilzkontrolleurin den Inhalt der Körbe von Pilzsammlern und sortieren die grünen Knollenblätter aus, welche die Leute mit Champignons verwechseln. Ihren Lebensunterhalt verdienen Sie mit Klimapolitik. Bevor Sie in die Politik einstiegen, haben Sie während ihres Soziologie- & Kunstgeschichtestudiums in einer Kampagnenagentur mitgeholfen. Seit 2019 verfügen Sie als grüne Nationalrätin über den Zugang zum goldenen Futtertrog in Bundesbern.
SUVs aussortieren
Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser. In Ihrem verzweifelten Kampf gegen den Klimakollaps haben Sie das Vertrauen in jene Teile der Bevölkerung verloren, welche sich für SUVs begeistern. Wie die grünen Knollenblätter wollen Sie auch die SUVs aussortieren. Sie wollen die Offroad-Begeisterung stoppen. Für Sie beginnt die Rettung unseres Planeten mit der Umerziehung weg vom SUV hin zum Lastenrad.
Zusätzliche Erziehungsmassnahmen
Liebe Frau Schlatter, in einem Postulat haben Sie den Bundesrat aufgefordert, einen Massnahmenplan gegen die «SUVisierung der Schweiz» vorzulegen. Solche grossen, schweren Fahrzeuge untergraben die Umweltziele der Schweiz, argumentierten Sie. Grosse Fahrzeuge verursachen mehr Unfälle, behaupteten Sie freihändig in Ihrem Vorstoss. Wie üblich bei rotgrünen Politikerinnen, fordern Sie lenkungswirksame Besteuerungen, mehr Verbote, mehr Einschränkungen sowie zusätzliche Erziehungsmassnahmen.
Keinen Mehrwert
Sie wissen, dass der SUV als Sündenbock bei Ihrer linksgrünen Wählerschaft besonders gut ankommt. Zum Glück lässt sich unser Bundesrat von symbolischer Klimapolitik weniger beeindrucken. In gewohnt sachlicher Sprache hat Ihnen der Bundesrat letzte Woche in einem Postulatsbericht geantwortet. Von SUVs, welche vermehrt Unfälle verursachen, ist der Landesregierung nichts bekannt. Und lenkungswirksame Besteuerungen von Motorfahrzeugen werde bereits von diversen Kantonen umgesetzt. Der Bundesrat kann in Ihren geforderten Massnahmen jedenfalls keinen Mehrwert erkennen.
Protzige Range Rover
In Ihrem Postulat geht es Ihnen nicht nur um SUVs. Sie scheinen sich generell über die immer schwerer werdenden Autos zu ärgern. Zugegeben, protzige Range Rover oder trendige VW-Busse, in welchen nur eine Person unterwegs ist, sind suboptimal. Aber durch den von Ihnen forcierten, öffentlichen Verkehr mit den immer dichter werdenden Taktfahrplänen fahren ausserhalb der Stosszeiten auch massenhaft leere Busse und Züge herum.
Den Menschen vertrauen
Liebe Marionna Schlatter, in den sozialistisch konzipierten Parteiprogrammen der Grünen und Linken geht es sehr oft um Umverteilung, um Verbote und um neue Gesetze. Mit zentralistisch gesteuerten Massnahmen wollen linksgrüne Politikerinnen und Politiker die Menschen lenken. Den Menschen immer mehr Verantwortung abzunehmen, scheint auch Ihre Devise zu sein. Kontrolle statt Vertrauen. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Schweizer Bevölkerung mehr Weitsicht an den Tag legt als einzelne Symbolpolitiker. Was würden Sie davon halten, den Menschen wieder mehr Vertrauen zu schenken?

Kolumnist und Autor Pentti Aellig ergänzt als erfahrener Autokenner und Publizist das STREETLIFE-Redaktionsteam. Als SVP-Kantonsrat und Gemeindepräsident politisiert er im Kanton Schaffhausen aktiv mit. Wir weisen darauf hin, dass die Ansichten unserer Kolumnisten nicht mit jenen der STREETLIFE-Redaktion übereinstimmen müssen.
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