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Blockade in Zürich

Klimakleber drohen jetzt erst recht mit Massnahmen

Mit dem deutlichen Ja zum Klimaschutz-Gesetz der Schweizer Stimmbevölkerung vom gestrigen Abstimmungssonntag fühlt sich Renovate Switzerland in ihrem Anliegen bestätigt. Zum Wochenstart legen sie deshalb den Morgenverkehr in Zürich lahm. Gleich an zwei Autobahnausfahrten kleben sie sich fest. Und sie kündigen an: Jetzt könne die Arbeit beginnen.

Montagmorgen, kurz nach 07.30 Uhr: Stau bei der Autobahnausfahrt A1H in Altstetten. Grund dafür: Demonstrierende von Renovate Switzerland.

Nachdem bei der Kantonspolizei Zürich mehrere Anrufe eingegangen sind, rückte diese umgehend mit ihren Einsatzkräften aus. Wie die Kantonspolizei mitteilte, traf sie vor Ort auf zwei Personen, die sich an der Fahbahn festgeklebt und dadurch den Verkehr zum Erliegen gebracht hatten. Die Personen konnten von der Fahrbahn gelöst und die Strasse wieder dem Verkehr übergeben werden.

Die Aktion hat jetzt Folgen für die Klimakleber: Die Kantonspolizei Zürich hat vier Personen verhaftet – zwei Männer und zwei Frauen im Alter von 24 bis 35 Jahren. Neben der Schweiz stammen die Verhafteten aus Frankreich und Deutschland. Die Personendaten werden der Staatsanwaltschaft gemeldet. Ausserdem müssen die betroffenen Klimakleber die Kosten für den Einsatz bezahlen. Neben der Kantonspolizei waren sowohl die Stadtpolizei als auch Schutz und Rettung Zürich vor Ort.

Wie Videos von Renovate Switzerland auf Twitter zeigen, hat die Organisation noch eine weitere Autobahnausfahrt blockiert. Dabei handelte es sich um das Autobahnende der A3 beim Manesseplatz.

 

Renovate Switzerland mobilisiert wieder

Gestern hat das Schweizer Stimmvolk das Klimaschutz-Gesetz angenommen. Dies haben die Aktivistinnen und Aktivisten von Renovate Switzerland zum Anlass genommen für die Blockadeaktion zum Wochenstart. In mehreren Videos auf Twitter fordert die Klimagruppe, den Klimanotstand auszurufen. Eine Aktivistin freut sich zwar über das Ja an der Urne, ist aber überzeugt, «dass es nicht reicht.» Trotz der deutlichen Zustimmung zum Klimaschutz-Gesetz kritisiert ein weiterer Vertreter der Organisation, dass die Politik nicht handle. Und wenn sie handle, «dann macht sie nur kleine zaghafte Schritte und nicht die grossen Schritte, die notwendig sind.»

Weiter ruft Renovate Switzerland auf Twitter dazu auf, an ihren Infoabenden teilzunehmen und sich ihnen anzuschliessen. STREETLIFE hat bereits einen solchen Rekrutierungsanlass besucht.

Ja zum Klimaschutz-Gesetz

Am Sonntag, 18. Juni, haben Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das Klimaschutz-Gesetz mit 59,1 Prozent angenommen. 40,9 Prozent haben die Vorlage abgelehnt. Nein sagten die eher ländlichen Kantone Thurgau, Appenzell Innerrhoden, Glarus, Schwyz, Uri sowie Nid- und Obwalden. Am deutlichsten war die Zustimmung im Kanton Genf mit 74,5 Prozent.

Mit dem Klimaschutz-Gesetz soll die Schweiz bis 2050 klimaneutral sein und die Abhängigkeit von importiertem Öl und Gas vermindert werden.

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