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Hagelschäden nehmen zu – aber nicht nur das Wetter ist schuld
Nach dem Sommer ziehen verschiedene Versicherungen Bilanz bei den Hagelschäden. Ihr Fazit: Die Schäden nehmen zu. Das liegt jedoch nicht nur an den zunehmenden Wetterextremen, sondern auch daran, wie wir unsere Autos finanzieren.
Juni, Juli und August – wenn in diesen Monaten ein Sommergewitter aufzieht, bangen viele Leute mit Aussenparkplatz um ihr Auto. Zurecht: So richten Hagelschäden insbesondere in dieser Zeit Schäden in Millionenhöhe an. Und die Hagelzüge werden immer heftiger. Diese Tendenz beobachten gleich mehrere Fahrzeugversicherungen auf Anfrage von STREETLIFE.
Intensivere Hagelzüge und grössere Körner
Obwohl keine konkreten Zahlen vorliegen, bestätigen Baloise, die Mobiliar, Axa und Allianz, dass die Hagelzüge in den letzten Jahren intensiver geworden sind. Es gebe häufiger grössere Hagelkörner, die in einer kurzen Zeit viele Fahrzeuge beschädigen, heisst es bei Axa, Allianz und Baloise. Als Grund dafür sehen die Versicherungen einerseits den Klimawandel mit stärkeren Wetterextremen – aber nicht nur.
Autos auf Pump sind gut versichert
Nein, es ist nicht das Wetter allein, das hohe Kosten verursacht. Auch der Fakt, dass mehr als die Hälfte der Schweizerinnen und Schweizer ihr Auto auf Pump kaufen, wirkt sich auf die steigende Schadenhöhe aus: «In der Schweiz hat es viele Fahrzeuge, die eher neu sind – insbesondere Leasingfahrzeuge. Diese verfügen natürlich über eine entsprechende Deckung», sagt Fabienne Amrein von der Baloise. Zudem sind Elementarschäden, zu denen auch Hagel gehört, bereits bei einer Teilkasko-Deckung versichert.
Hier hagelt es am heftigsten
Laut einer Medienmitteilung der Axa waren in den letzten zwanzig Jahren übrigens besonders die Kantone Jura, Tessin und Neuenburg, aber auch Nidwalden, Obwalden, Luzern, Schwyz und Bern von Hagelschäden betroffen. Kaum Hagelschäden habe es hingegen in den Kantonen Schaffhausen, Genf, Graubünden, Glarus und Thurgau gegeben.
Hagelschaden – das kannst du tun
Wie geht man am besten vor, wenn das Fahrzeug nach einem Hagelsturm mit Blechdellen übersät ist? Grundsätzlich sei eine Schadenbesichtigung durch einen Schadensinspektor sinnvoll, heisst es in einem Ratgeber der Baloise. Doch gerade nach einem heftigen Unwetter, also wenn viele Fahrzeuge aufs Mal beschädigt werden, sei es oft nicht möglich, dass jedes Fahrzeug einzeln von einem Schadensexperten besichtigt werde. Daher rät die Baloise, den Schaden mit Fotos zu dokumentieren. Ausserdem gelte es vorzusorgen, dass keine neuen Gefahren entstehen – zum Beispiel wegen kaputten Fensterscheiben. Diese sollten abgedeckt werden, damit es nicht auch noch zu einem Wasserschaden kommt.
Und zu guter Letzt ist Vorbeugen besser als Reparieren: Wer auch in gewittrigen Sommernächten ruhig schlafen will, tut gut daran, sein Auto in einer Garage oder unter einem Carport zu parkieren.
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