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ADAC Hitzetest

Elektroauto beweist sich in Acht-Stunden-Stau

Wer mit seinem Elektroauto bei sommerlicher Hitze im Stau steht, fragt sich oft, wie es wohl um seine Reichweite steht. Nun verrät der erste Test in der neuen Klimakammer des ADAC, ob die Sorgen berechtigt sind.

Ende Juli baute der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) seine Testinfrastruktur aus. In einer neuen Klimakammer in Landsberg am Lech testete er künftig Elektroautos unter extremen Klimabedingungen. Auch weitere Aspekte der Elektromobilität lassen sich dort Härtetests unterziehen.

Extreme Tests für E-Autos

Die neue Klimakammer ermöglicht Tests bei Temperaturen von -20 bis +40 Grad Celsius. Der Leiter des Fahrzeuges im ADAC Technik Zentrum Dino Silvestro sagt zur Testkammer: «Mit der Kombination aus Allrad-Rollenprüfstand, Klimakammer und fortschrittlicher Schnellladetechnik mit bis zu 300 kW setzt das Testlabor Elektromobilität neue Massstäbe im europäischen Verbraucherschutz».

Es können nebst der Temperatur auch verschiedene Fahrszenarien in der Klimakammer simuliert werden. Die Kammer soll zukünftig zum Überprüfen von Energieverbrauch und -effizienz, Reichweite, Ladeverhalten, aber auch Sondereinsätze wie die Nutzung von E-Fahrzeugen als Zugfahrzeug eingesetzt werden.

Bei Hitze im Stau

Der erste Test in der Klimakammer war der eines Elektroautos im Stau bei Sommerhitze. Über acht Stunden hinweg simulierten die Ingenieure sommerliche Temperaturen bis 35 Grad Celsius und unterschiedlich starke Sonneneinstrahlung mittels UV-Lampen.

Testfahrzeug war ein Tesla Model Y. Dieser hatte bei Versuchsstart einen Batterieladezustand von 60 Prozent. Die Klimaanlage war auf 20 Grad eingestellt und der «Camping-Modus» zur durchgängigen Klimatisierung eingestellt.

Die simulierte Sonneneinstrahlung erhitzte das Armaturenbrett auf 30 bis 45 Grad Celsius. Die Aussenseite der Windschutzscheibe erreichte sogar 60 Grad. Das Auto hielt einen Innenraumtemperatur von konstant unter 25 Grad Celsius.

8 Kilometer Reichweite pro Stunde

Fürs Kühlen des Autoinnenraums benötigte der Tesla durchgängig etwa 1,5 kW, dabei kam es je nach Sonneneinstrahlung oder beispielsweise nach dem Öffnen einer Tür zu Schwankungen. Während des achtstündigen Tests verbrauchte der Tesla rund 12 kW. Das entspricht einem Verlust von 16 Prozent des Batterieladezustands. Das heisst, das Auto verbrauchte etwa 2 Prozent der Akkukapazität beziehungsweise 8 Kilometer Reichweite pro Stunde.

Elektro- und Verbrennermotor im Vergleich

Im Vergleich zu einem Benziner ist der Stromer laut ADAC klar effizienter. Ein Verbrennungsmotor würde unter diesen Bedingungen zwischen 1 und 1,5 Liter Kraftstoff pro Stunde verbrauchen. Das entspräche zirka 10 bis 15 kWh pro Stunde.

Der Test zeigt, «dass E-Auto-Fahrer keine Angst haben müssen, liegenzubleiben, falls sie bei hohen Temperaturen in einen langen Stau geraten und die Klimaanlage aktiviert lassen», sagt Dino Silvestro vom ADAC. Dennoch sollten Reisende genügend Rest-Akkukapazität einplanen, rät der Automobil-Club.

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