Zum Hauptinhalt springen

Werbung

News •
AGVS kritisiert Autoscout24

«Die Preispolitik stösst unseren Mitgliedern sauer auf»

Die Swiss Marketplace Group ist angetreten, um Facebook und Google Paroli zu bieten. Jetzt melden sich Schweizer Garagisten zu Wort. Sie kritisieren die dominante Stellung des Unternehmens und die daraus resultierenden Preissteigerungen.

Wer hierzulande ein gebrauchtes Auto kaufen will, kommt an der Swiss Marketplace Group SMG kaum vorbei. Die Firma vereinigt die grössten Online-Marktplätze der Schweiz unter einem Dach: Ricardo, Tutti, Anibis, Homegate aber auch die Autoportale Autoscout24 und Carforyou.

Preiserhöhungen zwischen 10 und 15 Prozent

Unter den Garagisten in der Schweiz herrscht bezüglich der SMG nun grosse Unzufriedenheit. «Die Preispolitik von Autoscout24 stösst unseren Mitgliedern sauer auf», sagt Markus Aegerter vom Auto Gewerbe Verband Schweiz AGVS, dem 4000 Garagisten angehören, gegenüber der NZZ. «Wir haben das auch wiederholt beim Unternehmen moniert.» So seien in den vergangenen Jahren die Preise für Autoinserate mehrfach erhöht worden.

Das bestätigt auch eine mittelgrosse Autohandelskette, die anonym bleiben will, gegenüber der Zeitung. Sie spricht von Preiserhöhungen zwischen 10 und 15 Prozent pro Jahr. Der Grund: Autoscout24 habe seit längerem eine dominante Stellung auf dem Markt für Online-Portale und es kämen mehr als 95 Prozent der Kundenkontakte über die Plattform zustande. Doch noch stärker als die Preispolitik scheint die Garagisten zu stören, dass sie sich Autoscout24 ohnmächtig ausgeliefert fühlen. Man müsse bei den Inserate-Abos etwa das volle Paket kaufen, auch wenn man manche Zusatz-Features, mit denen die Preiserhöhungen zum Teil gerechtfertigt würden, gar nicht wolle.

Konkurrenz zu Google und Facebook

Die Swiss Marketplace Group wurde vor zwei Jahren gegründet und ging aus einer Fusion hervor. Die Medienunternehmen TX Group und Ringier sowie die Mobiliar-Versicherung brachten ihre Rubrikenportale mit ein. Als weiterer Aktionär beteiligte sich der Finanzinvestor General Atlantic. Die Unternehmen wollen mit der SMG der mächtigen internationalen Konkurrenz wie Facebook, Google oder Ebay Paroli bieten. 

Hohe Preise durch Investitionen

SMG-CEO, Christoph Tonini, widerspricht der Kritik. «Vergessen wird meist, dass wir massiv in unsere Plattformen investieren, um sie für unsere Kunden effizienter, nutzerfreundlicher und sicherer zu machen», sagt er. Den Garagisten entgegnet Tonini, dass die Investitionen in die Autoportale ihren Preis hätten. Autoscout24 gebe viel Geld für Google-Werbung, für Marketingkampagnen und für die Weiterentwicklung der Technologie aus.

Werbung