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Fakten •
Servopumpe, Bremsbeläge und Keilriemen 

Darum kann dein Auto quietschen

Wenn dein Auto merkwürdige Töne von sich gibt, ist das meistens kein gutes Zeichen. STREETLIFE erklärt dir, wo das Problem liegen könnte – und ob du sofort zum Mechaniker musst.

Wenn es beim Fahren im Auto quietscht, nervt das nicht nur, es kann in den allermeisten Fällen auch ein Anzeichen dafür sein, dass etwas im Auto nicht stimmt. Höchste Zeit also, herauszufinden, wo der Ursprung der Geräusche liegt und was du dagegen tun kannst.   

STREETLIFE erklärt dir mit Hilfe von Markus Peter, dem Verantwortlichen des Bereiches Technik und Umwelt des Auto Gewerbe Verbands Schweiz AGVS, wo die Problemstellen liegen können.

Keilriemen

«Oft werden die Quietschgeräusche durch einen durchrutschenden Keilriemen verursacht», erklärt Peter auf Anfrage von STREETLIFE. Er führt aus: «Die daraus resultierenden Quietschgeräusche können ein Zeichen dafür sein, dass der Riemen spröde ist oder wegen eines defekten Riemenspanners zu wenig stark gespannt ist.»

Peter weiter: «Ist dies der Fall, sollte so bald wie möglich eine Werkstatt aufgesucht werden, um zu verhindern, dass die durch den Riemen angetriebenen Hilfsaggregate wie etwa Alternator, Klimakompressor oder Servopumpe ungenügend arbeiten oder sogar ausfallen.»   

Peter rät davon ab, den Keilriemen in Eigenregie zu ersetzen. «Moderne Fahrzeuge haben meist einen komplexen Riementrieb. Das bedeutet, dass mehrere Bauteile durch den Riemen angetrieben werden.» Darum sei man mit einem Fachmann besser beraten. «Es erfordert spezielles Werkzeug und Wissen, um den Riemen nach der Demontage wieder korrekt einzusetzen und zu spannen.» Dennoch: Ist weit und breit kein Mechaniker, kann man sich kurzfristig mit Silikon oder anderen Schmiermitteln selbst helfen. 

Defektes Radlager

Hört man ein schleifendes Quietschgeräusch, so könnte das Problem im Radlager liegen. Deshalb empfiehlt der AGVS-Spezialist einen baldmöglichen Ersatz des Radlagers. «Die immer lauter werdenden Geräusche sind nicht nur lästig, es droht auch die Gefahr einer lokalen Überhitzung im Bereich des Rades und der Radbremse», so Peter. Weiter sei auch der Energieverbrauch dadurch stark erhöht.

Bremsbeläge

Ein schleifendes Quietschen können auch die Bremsbeläge verursachen. «Das deutet daraufhin, dass die Bremsbeläge komplett abgenutzt sind und Bremsbelagsträgerplatten und Bremsscheiben aufeinander reiben», erklärt Peter. Durch Bewegungen im Auto kann dieses Quietschen auch in Kurven oder auf unebenen Strassen auftauchen. Der Fachmann empfiehlt deshalb: «Ab zum Mechaniker.»

Servopumpe

Ein weiteres Problemkind kann die Servopumpe sein. «Muss die Servopumpe hohe Unterstützung leisten – etwa, weil zu wenig Servolenkungsöl vorhanden ist –, ist die Kraft für ihren Antrieb grösser.» Damit steigt laut Peter die Chance, dass der Riemen durchrutscht und Quietschgeräusche von sich gibt. Ein baldiger Besuch beim Garagisten sei daher ratsam.

Domlager

Quietscht es beim Einlenken oder in der Kurve, so könnte das Problem auch das Domlager sein. Das Domlager gehört zu den Dämpfern und verbindet die Feder mit der Karosserie. Die Geräusche werden entweder durch verschlissene Lager, Verspannungen oder einen falschen Einbau verursacht. «Nebst den Geräuschen fallen verschlissene Lager auch durch zu viel Spiel im Lager auf. Das wirkt sich nachteilig auf die Bodenhaftung und somit auf die Führung des Fahrzeugs aus», warnt Peter. Der Profi rät: «Arbeiten an der Radaufhängung sind besonders sicherheitsrelevant und gehören schnellstens in die Hände von Werkstattprofis.»

Quietschen bei E-Autos

Stromer sind in vielerlei Hinsicht weniger anfällig auf Probleme, die Benziner haben. «Sie haben weniger drehende Bauteile und sind daher weniger anfällig für Quietschgeräusche», sagt AGVS-Spezialist Peter. Vorkommen könne es trotzdem: «Der Lärm könnte dann von der Radaufhängung stammen.»

 Natürlich besitzen auch E-Autos Domlager, Bremsen und Servolenkungen, die quietschen können. Zudem hätten Stromer im Reifenbereich einen Schwachpunkt: «Räder bei E-Autos neigen aufgrund des hohen Anfangsdrehmoments dazu, schneller durchzudrehen und somit zu quietschen», so Peter.

In jedem Fall gilt: Das Quietschen des Fahrzeugs solltest du nicht ignorieren. Die Geräusche können auf ernsthafte Probleme hinweisen, die zu teuren Folgeschäden führen können. Also: Die Motorhaube oder das Radlager lieber einmal mehr genau unter die Lupe nehmen – oder gleich den Mechaniker aufsuchen.

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