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Fakten •
Von der Brunftzeit bis zum Nebelloch

Autofahren im Herbst: Diese Gefahren drohen

Der Herbst gilt als klassische Zwischenjahreszeit. Auch für viele Autofahrende. Im Sommer kümmert man sich um die Schönwetterreifen und die Klimaanlage, im Winter ist es der Scheibenkratzer und die Heizung. Und im Herbst? Der geht oft vergessen – dabei birgt er für Verkehrsteilnehmende einige Gefahren, auf die man achten sollte.

Vorsicht vor feuchtem Laub auf der Strasse

Denkt man an rutschige Strassen, kommt einem in erster Linie Eis oder Schnee in den Sinn. Einen ähnlichen Effekt hat auch das feuchte Laub auf der Strasse. Fährt man über einen laubbedeckten Strassenabschnitt, sollte man unbedingt das Tempo drosseln. Anderenfalls ist das Risiko gross, in der Kurve wegzurutschen. Sicher ist: Bei Laub verlängert sich der Bremsweg. Auch aus diesem Grund sollte die Geschwindigkeit – gerade innerorts – immer den Bedingungen angepasst werden. 

Aber noch eine andere Gefahr lauert bei laubbedeckten Strassen: Schlaglöcher sind erst spät oder gar nicht erkennbar.

    Verstopfte Belüftung führt zu schlechter Sicht

    Steht das Fahrzeug draussen auf einem Abstellplatz, haben die verwelkten Blätter noch einen weiteren Effekt. Sie sammeln sich im Belüftungsschacht der Windschutzscheibe und verstopfen die Zuluft ins Auto. Die Folge: Die Windschutzscheiben beschlagen schneller. Bevor man die Fahrt antritt, sollte das Auto deshalb immer vom Laub befreit werden. 

    Wie reagiere ich richtig bei plötzlichem Nebel?

    Das Fahren bei Nebel ist anstrengend. Die Sicht ist schlecht, die Abstände sind schwerer abzuschätzen, die Geschwindigkeit wird oft falsch eingeschätzt. Verkehrsexperten raten deshalb dazu, auf Fahrten bei Nacht und Nebel zu verzichten. Geht es nicht anders, sollte man auf diese Punkte achten:

    • Wachsam am Steuer sitzen und sich nicht ablenken lassen, wenn nötig sogar das Radio abschalten.
    • Sich immer an den Strassenmarkierungen ausrichten.
    • Die Geschwindigkeit unbedingt auf die Sichtweite anpassen.
    • Bei dichtem Nebel das Fenster öffnen, um besser hören zu können. 
    • Sofortige Bremsbereitschaft sicherstellen. Andere Fahrzeuge und Personen können wie aus dem Nichts auftauchen.
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    Wann braucht es das Nebellicht?

    Vorneweg: Das Nebellicht ist nicht obligatorisch. Im Nebelfall darf man es einschalten ­– muss aber nicht. Bei der richtigen Verwendung ist Art. 30 Abs. 4 der Verkehrsregelnverordnung (VRV) ausschlaggebend. Dort steht: «Nebellichter und Nebelschlusslichter dürfen nur verwendet werden, wenn die Sicht wegen Nebels, Schneetreibens oder starken Regens erheblich eingeschränkt ist.» Vergisst man nach der Nebelwand die Lichter wieder auszuschalten, kann das ins Geld gehen. Es droht eine Busse von 40 Franken. 

    Abblendlicht frühzeitig einsetzen

    Im Herbst setzt die Dämmerung wesentlich früher ein, da ist eine gut funktionierende Beleuchtung wichtig. Das Abblendlicht sollte nicht erst bei Dunkelheit aktiviert werden, das Tagfahrlicht moderner Autos reicht bei schlechter Sicht nicht immer aus. Bei Dämmerung ist es zudem wichtig, die Geschwindigkeit zu drosseln. Velofahrer und Fussgänger sind wesentlich schlechter zu erkennen.

    Brunftzeit beim Wild

    Diese dauert in der Schweiz von September bis Mitte Oktober. Durch diese Paarungszeit kommt es zu mehr Wildwechseln auf den Strassen. Für Autofahrende eine echte Gefahr: Die Zahl der Wildunfälle erreicht im Herbst ihren Höhepunkt. Ein weiter Faktor ist die Zeitumstellung: Wildtiere sind besonders in der Dämmerung unterwegs und in den Herbstmonaten ist der Berufsverkehr besonders in dieser Zeitspanne unterwegs.

    Was tun, wenn plötzlich ein Reh oder ein Hirsch auf der Strasse steht? Die Tierschutz-Organisation Vier Pfoten rät zu diesem Verhalten: 

    • Unbedingt das Gefahrenzeichen «Wildwechsel» ernst nehmen, die Geschwindigkeit drosseln und den Fahrbahnrand im Auge behalten.
    • Viele Tiere sind in Gruppen unterwegs: Taucht eins auf, muss mit weiteren gerechnet werden.
    • Keine riskanten Ausweichmanövern vollziehen.
    • Im Zweifel ist der kontrollierte Zusammenstoss vorzuziehen, bei dem das Tier möglichst frontal getroffen wird.
    • Ist der Unglücksfall eingetreten, muss die Unfallstelle unverzüglich abgesichert und die Polizei gerufen werden.

    Busse bei Fahrerflucht

    Wer ein angefahrenes Tier liegen lässt und einfach davonfährt,  der muss mit einer Strafverfolgung wegen Tierquälerei und Fahrerflucht rechnen. So schreibt das Tierschutzgesetz vor, dass sich ein Lenker um ein verletztes Tier kümmern muss, in dem er die Polizei, den Wildhüter oder den Tierarzt alarmiert. Auf keinen Fall sollte man versuchen, das verletzte Tier anzufassen oder es zum Tierarzt zu bringen. Für Wildtiere bedeutet der Umgang mit Menschen grossen Stress.

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