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Audi spannt mit SAIC zusammen

Vorsprung durch chinesische Technik

Audi geht eine Partnerschaft mit dem chinesischen Autobauer SAIC ein. Damit will die deutsche Marke ihren Rückstand bei Elektroautos in China aufholen und übernimmt die E-Plattform von SAIC. Darauf baut Audi schon nächstes Jahr erste Fahrzeuge.

Die Zeiten, als europäische Autobauer die Konkurrenz aus China belächelt haben, sind vorbei. Längst dominieren die Chinesen ihren eigenen Markt und haben dort vor allem bei den Elektroautos die Nase vorne. Mit diesen streben Marken wie BYD, Nio oder Great Wall nun ebenfalls nach Europa.

Der Rückstand der europäischen Marken ist inzwischen so hoch, dass Audi für seine Elektroautos eine Partnerschaft mit dem chinesischen Konzern SAIC eingeht. Das Problem: Im Moment setzt die Luxus-Marke auf die MEB-Plattform (Modularer Elektrobaukasten) der Muttermarke VW. Diese ist für die Kundinnen und Kunden in China aber zu wenig vernetzt, hat zu wenig Power und lädt zu langsam, wie das Fachmagazin «Auto Motor und Sport» schreibt.

Audi hat daneben noch die mit der Schwestermarke Porsche entwickelte PPE-Plattform (Premium Platform Electric). Aber das ist zu wenig, um die rückläufigen Verkäufe in China wieder anzukurbeln. Deshalb greifen die Deutschen auf die Technik von SAIC zurück. Das liegt auf der Hand, denn Audi ist mit dem Mehrmarkenkonzern schon ein Joint-Venture eingegangen, um Autos in China produzieren können. Dies war bis 2018 Pflicht, um überhaupt in China eine Fabrik zu eröffnen.

China-Technik schon ab 2024

Damals wollten die Chinesen das Knowhow der europäischen Autobauer durch diesen Kooperations-Zwang abschöpfen. Nun scheint sich das Blatt zu wenden und zumindest Audi ist auf das Wissen und die Technik von SAIC angewiesen. Schon nächstes Jahr sollen die Modelle A3 Limousine und A4 auf der Elektroplattform von SAIC aufbauen. Allerdings werden diese Modelle nach aktuellem Stand nur in China verkauft werden. Bis in rund vier oder fünf Jahren will die deutsch-chinesische Kooperation eine neue Plattform für elektrische Mittelklasseautos bauen. Die Modelle auf dieser neuen Plattform dürften ab 2027/2028 wahrscheinlich auch in Europa angeboten werden.

Die definitiven Verträge sollen im Herbst unterzeichnet werden. Es wird das erste Mal, dass eine Marke aus dem VW-Konzern das Herzstück des Elektroautos von einem chinesischen Partner bezieht. Dass ausgerechnet Audi mit seinem Werbe-Slogan «Vorsprung durch Technik» chinesische Schützenhilfe braucht, hinterlässt aber einen faden Beigeschmack.

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