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Politik & Wirtschaft •
Trotz Erholung auf dem Automarkt

«Von einem 'courant normal' sind wir noch weit entfernt»

Erfreuliches Ergebnis für Schweizer Autohändler. Die Verkaufszahlen für Neuwagen sind im Juni 2023 erneut gestiegen. Die Branche atme auf, heisst es bei Auto-Schweiz. Doch die Erholung sei mit Vorsicht zu geniessen. Die Folgen der Rezession seien deutlich spürbar.

Die Erholung der Verkaufszahlen freut die Autobranche in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein: Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind im Juni 2023 knapp 4000 Personenwagen (+18,5 Prozent) mehr verkauften worden. Total macht das 25'214 Neuimmatrikulationen. Zugenommen haben die Verkaufszahlen auch im Halbjahresvergleich. 123'752 Neuwagen sind seit dem 1. Januar neu eingelöst worden, was einem Zuwachs von 12,9 Prozent entspricht. 

Die positive Entwicklung müsse aber relativiert werden, heisst es beim Auto-Importeurverband Auto-Schweiz. Vergleiche man die Zahlen mit 2019, der Zeit vor Ausbruch der Covid-Pandemie, würden sie noch immer deutlich hinter dem damals erreichten Verkaufsvolumen liegen. So fehlen zum Ende des ersten Halbjahres über 33'000 Fahrzeuge auf das Marktniveau von 2019. «Die Halbjahresbilanz am Schweizer Auto-Markt fällt gemischt aus», sagt dann auch Auto-Schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik. «Natürlich atmet die ganz Branche auf, dass die letztjährigen Lieferschwierigkeiten weitgehend überwunden sind und sich der Neuwagenmarkt nachhaltig erholt. Doch von einem 'courant normal' sind wir noch weit entfernt.»

Und auch der Ausblick lasse nicht nur Gutes vermuten. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone mit der Rezession im ersten Quartal weise nicht auf eine schnelle Normalisierung hin, so Wolnik weiter. Auch in der Schweiz und in Liechtenstein würden viele Kunden mit einem Fahrzeugkauf momentan zuwarten, höre man von vielen Marktakteuren.

Alternativ-Antriebe sind in der Mehrheit

Neue Personenwagen mit einem Alternativ-Antrieb konnten den Anteil an den Neuzulassungen weiter ausbauen. Sie machen mehr als 50 Prozent aller verkauften Autos aus. Vom Alternativmarktanteil von 56,6 Prozent (+4,3 Prozentpunkte) entfielen auf Voll- und Mildhybride 26,8 Prozent (+2,7), auf batterieelektrische Antriebe 20,7 Prozent (-0,2) und auf Plug-in-Hybride 9,1 Prozent (+1,9), teilt Auto-Schweiz weiter mit.


Letztere konnten ihre absolute Zahl an Neuimmatrikulation im Vorjahresvergleich um 49,9 Prozent auf 2302 steigern. Seit Jahresbeginn sind nun 67'806 Autos mit Hybrid-, Elektro-, Wasserstoff- oder Gasantrieb erstmals in Verkehr gesetzt worden, ein Plus von 23,2 Prozent gegenüber 2022.

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