Jeder zweite Kindersitz im Auto falsch angewendet

Damit ein Sicherheitsgurt bei einem Unfall ideal funktionieren kann, muss er auf der richtigen Höhe über die Brust laufen. Weil Kinder für die Gurte zu klein sind, müssen sie im Auto in einem Kindersitz mitfahren. In der Schweiz gilt die Kindersitzpflicht, bis der Nachwuchs 12 Jahre alt oder grösser als 1,50 Meter ist. Eine Studie des Touring Club Schweiz TCS in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU hat nun festgestellt, dass viele Eltern die Kindersitze falsch einstellen.

Vor allem bei Kindern im Alter von 7 bis 12 Jahre sind die Sitze falsch eingestellt. Bei fast der Hälfte (48 Prozent) machte die Studie schwerwiegende Mängel aus. Bei Systemen für Kinder bis 6 Jahre sind 26 Prozent falsch eingestellt. Laut TCS würden die Eltern vor allem bei älteren Kindern die Höhe falsch einstellen. Über alle Altersklassen hinweg lag die schwerwiegende Fehlerquote bei 31 Prozent, bei 20 Prozent waren die Mängel mittelschwer. 49 Prozent wurden korrekt angegurtet. Am meisten stellen die Eltern den Sicherheitsgurt falsch ein. Dieser verläuft entweder falsch oder ist verdreht.

Isofix besser, aber auch mit Fehlanwendungen

Das Isofix-System ist weniger fehleranfällig: Dieses standardisierte Verankerungssystem sorgt dafür, dass Kindersitze mit 39 Prozent deutlich weniger fehlerhaft angewendet werden, als ohne dieses System (69 Prozent). Isofix ist in 90 Prozent der untersuchten Personenwagen bereits installiert. Trotz tieferer Fehlerquote garantiert aber auch dieses System keine fehlerfreie Verankerung.

So wurde untersucht

Für die Studie wurden von April bis Juli 2023 an acht verschiedenen Standorten und 53 Tage Autofahrende mit Kindern befragt. Von 1431 angesprochenen Autofahrenden nahmen 672 an der Studie teil. Geschultes Personal befragte die Autofahrenden und erhob die Daten von 982 Kindern, für die ein Kindersitz vorgeschrieben gewesen wäre.