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«Ich rede mit meiner Frau und meinem Hund, aber nicht mit dem Auto»
Im Formel-1-Boliden wurde er zur Legende: Marc Surer war einer der bekanntesten Schweizer Rennfahrer, der in der Königsklasse mitfuhr. Als SRF-Kommentator ist Surer bis heute dem Motorsport treu geblieben. STREETLIFE nimmt er in seinem Auto mit auf eine Spritztour – und plaudert dabei aus dem Nähkästchen.
Sein Fahrstil ist spritzig, seine Leidenschaft fürs Autofahren deutlich spürbar. Am Steuer seines BMW M440 iX lässt sich Surer den Fahrspass nicht nehmen. «Mein Auto hat ein Automatikgetriebe. Als Ex-Rennfahrer will ich aber selbst schalten können und fahre daher immer manuell. Ich schalte mit den Schaltwippen am Lenkrad», sagt er schmunzelnd.
Surer hat bis heute Benzin im Blut. Kein Wunder, wenn man auf seine Karriere im Motorsport zurückblickt. Seinen ersten Erfolg erzielte er mit gerade Mal 21 Jahren: Damals wurde der Baselbieter Schweizer Kartmeister. Ein weiterer wichtiger Meilenstein: Die Formel-2-Europameisterschaft 1979.
Für den damals 28-Jährigen das Sprungbrett in die Formel 1. Doch dort war nicht alles Gold, was glänzt, wie Surer heute erzählt. «In der Formel 1 sass ich in einem relativ schlechten Auto und belegte eher die hinteren Ränge. Als Formel-2-Europameister war ich unheimlich enttäuscht.
Nur wenige Jahre später sollte sich sein Leben erneut verändern. Nach einem schweren Unfall an der Deutschen Rally-Meisterschaft 1986 beendet Surer seine aktive Rennfahrer-Karriere. Dem Rennsport ist Surer aber bis heute treu geblieben. Seit 2019 steht der 73-Jährige für das Schweizer Fernsehen als Formel-1-Kommentator im Einsatz.
Für Surer eine neue Herausforderung. «Als Rennfahrer fährst du Rundenzeit. Das bedeutet: Jedes Mal, wenn du etwas machst, bekommst du ein Resultat – ob nun eine gute oder schlechte Rundenzeit. Als Kommentator sitzt du da und redest vor tausenden von Leuten, bekommst keine Rückmeldung.» Als selbstkritischer Mensch habe er erst lernen müssen, damit umzugehen. «Verwechsle ich nur ein einziges Auto, dann regt mich das die ganze darauffolgende Woche auf.»
Apropos aufregen: Surer ist kein Fan von modernen Sprachsystemen im Auto. «Warum soll ich mit einem Auto reden? Ich rede mit meiner Frau, ich rede sogar mit meinem Hund. Aber wieso soll ich mit meinem Auto reden, wenn es mich ohnehin nicht versteht?» Über wen sich die Rennfahrerlegende im Strassenverkehr sonst noch aufregt, erfährst du bei «Stars in Cars».

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